„Israel muss dieselbe Solidarität wie der Ukraine entgegengebracht werden!“ Martino Rossi (9m1) über den Israel-Palästina-Krieg.
Da es sich um ein komplexes Thema handelt, versuchen wir, mehrere Seiten darzustellen. Hier finden sich weitere Texte:
Ich erinnere mich noch genau an den 6. Oktober. Es war ein ganz normaler
Abend und als ich mich schlafen gelegt habe, hätte ich keinesfalls geahnt,
dass ich am nächsten Morgen beim ersten Tageslicht von so vielen
schrecklichen Bildern vom Terrorangriff der Hamas an Israel überfallen
werde. Ich war einfach nur schockiert und voller Sorge, dass es jetzt
einen weiteren großen Krieg auf unserer Welt gibt. Meine Gedanken waren
bei allen Juden in Deutschland und der Welt sowie bei allen Israelis und
meine Trauer bei all den Opfern und Geiseln. Ich hoffte, dass die
israelische Armee die Palästinenser, die bei ihrem völkerrechtswidrigen
Angriff in israelisches Territorium vorgedrungen sind, schnell wieder in
ihr Gebiet „zurückdrücken“ würden. Doch es sollte nicht sein: Und so
befindet sich nun schon seit genau einem Monat ganz Israel und Palästina
im Kriegszustand.
Der frühere Führer der Palästinenser war ein Verbündeter von Hitler
„Wie
konnte das passieren?“, dachte ich mir jeden Tag. Ich begann zu
recherchieren und was dabei herausgekommen war, möchte ich hier
darstellen:
Nach dem Ersten Weltkrieg war das damalige Palästina
eine britische Kolonie, indem vorwiegend Palästinenser lebten, aber auch
Juden. Es konnte sich niemand vorstellen, dass im nächsten Jahrhundert
dort so viel Chaos herrschen würde. Doch es kamen immer mehr Juden in
die Region, die z. B. vor dem Terror der Nazis aus Deutschland geflohen
waren. Adolf Hitlers Regime unterdrückte die Juden auf eine grausame
Art, die nie mehr zur Anwendung kommen darf. Jedenfalls wurde die
Stimmung jetzt unruhiger in diesem kleinen Land, da sich die
Palästinenser angegriffen fühlten. Doch dazu hatten Sie eigentlich gar
keinen Grund, da die Juden sie in keiner Weise angreifen oder ihren
Lebensraum klauen wollten. Im Gegenteil: Sie suchten nur nach einem
friedlichen Platz zum Leben.
Nach dem völkerrechtswidrigen
Vernichten der über sechs Millionen Juden vom deutschen „Führer“ in
schrecklichen Konzentrationslagern, was übrigens vom damaligen Führer
der Palästinenser Mohamed Amin al-Husseini, Großmufti von Jerusalem,
gelobt wurde, kamen die Überlebenden zurecht aus Angst nach Israel.
David Ben Guriom ruft den Staat Israel aus --> Arabische Staaten erklären den Krieg
Das
führte nun dazu, dass in Palästina nun zwei Bevölkerungsgruppen lebten,
die beide den Wunsch nach einem eigenen Staat hatten. Daraufhin legte
die UN einen fairen Teilungsplan vor, nach dem beide Gruppen ungefähr
die Hälfte des Territoriums erhalten hätten, wobei Jerusalem keiner
Gruppe zugesprochen war. Es hätte alles so schön werden können, doch
leider verhielten sich die Palästinenser stur und egoistisch und wollten
diesen Pakt nicht annehmen. Dass das nicht schon genug gewesen wäre,
erklärten die arabischen Staaten Libanon, Syrien, Jordanien, Ägypten und
Irak dem Land Israel dem Krieg, nachdem es kurz zuvor vom
Ministerpräsidenten David Ben Guriom auf Grundlage des UN-Vertrags
ausgerufen worden war. Dies war der erste von vielen Fehlern der Araber.
Sie überschritten also die Grenzen, doch die israelische Armee gewann
den Krieg mit Gebietsgewinnen. Die Palästinenser kritisierten dies, doch
sind sie nicht selbst dran schuld gewesen, weil sie den Krieg
angefangen haben? Sie hatten ihr eigenes Land und haben es sich selbst
kaputtgemacht.
Der Sechstagekrieg
Als
Nächstes folgte der Sechstagekrieg, der zwar von Israel begonnen, aber
von Ägypten durch die Blockade der Seestraße von Tiran für Israelis
ausgelöst wurde. Außerdem hatte der ägyptische Präsident den Abzug der
UN-Friedenstruppen von der nördlichen Grenze Israels erzwungen, die
diese sicherten. Des Weiteren stellte Ägypten auch noch 1 000 Panzer und
100 000 Soldaten an die Grenzen Israels. Der Angriff, bei dem es erneut
Gebietsgewinne für Israel gab, war also nur zur rechtmäßigen Prävention
und zum rechtmäßigen Schutz des eigenen Territoriums, und damit waren
auch die Gebietsgewinne rechtens, da es die Schuld von Ägypten und damit
auch der Palästinenser war. Israel zeigte sich nun vorbildlich, da sie
am 19. Juni 1967 einen Friedensvertrag mit Ägypten und Syrien schlossen.
„Der Jom-Kippur-Krieg zeigte einmal mehr die Grausamkeit der Palästinenser!“
Was
dann passierte, zeigte einmal mehr die Grausamkeit der Palästinenser.
Ausgerechnet am 6. Oktober 1973, dem höchsten jüdischen Feiertag, Jom
Kippur, griff eine arabische Militärkoalition aus Ägypten und Syrien,
das sind genau die Länder, die sechs Jahre vorher einen Friedensvertrag
mit Israel geschlossen haben, in dem sie Israel als Staat anerkannten,
die Sinai-Halbinsel und die Golanhöhen, die Israel seit dem
Sechstagekrieg gehörten, an. Aber Israel schaffte es, sich zu behaupten,
und gab Ägypten sechs Jahre später eine erneute Chance, indem es am 26.
März 1979 den zweiten Friedensvertrag mit Ägypten unterzeichnete.
Auch der Libanonkrieg war nicht ohne Grund
1982
folgte der Libanonkrieg. Dieser Krieg wurde zwar von Israel angefangen
und es gab durch die Jahre zuvor auch eigentlich keine Gründe dafür,
doch es war schlicht und weg eine Reaktion auf den erzwungenen Abzug der
UN-Blauhelme von 1967, seit dem die Nordgrenze Israels unsicher war und
ständig die Gefahr eines Angriffs der Terrororganisation Hisbollah
bestand. Israel eroberte zwischen 1982 und 1985 den Süden Libanons und
richtete dort eine Sicherheitszone ein. Die Angriffe der Hisbollah auf
Nordisrael konnten aber nicht verhindert werden. Der 25. Mai 2000 war
nun der Tag, wo die israelische Armee ihren Fehler anerkannte und ihre
Armee aus Südlibanon zurückzog. Doch dieser eine vermeintliche Fehler
Israels ist im Verhältnis zu den vielen Fehlern von Palästina gar
nichts.
Die erste und zweite Intifada
Am
8. Dezember 1987 startete die erste Intifada, ein gewaltsamer Aufstand
der Palästinensischen Befreiungsorganisation im Gazastreifen und im
Westjordanland. Die PLO verfolgte das Ziel der Gründung eines eigenen
Staates auf einem Territorium, das sie durch zahlreiche Fehler ihrer
Mitstreiter nicht mehr unter Kontrolle hatten. Der Gewaltausbruch nahm
allerdings erst 1991 ab. Dass israelische Soldaten palästinensische
Kinder vor ihren eigenen Landsleuten schützten, wie auf einem Foto der
FAZ zu sehen ist, als diese anfingen, Steine und Flaschen zu schleudern,
zeigt einmal mehr die Menschlichkeit Israels und die Unmenschlichkeit
der Gegenseite. 1993 brachten die Osloer Verträge vorzeitig Ruhe. Doch
2000 kam es zur zweiten Intifada der Palästinenser, einem Aufstand mit
Gewalt und Straßenschlachten, die bis 2005 andauerte.
Wenn Privatpersonen einen Krieg führen
Es
folgte aber der nächste Schicksalsschlag: der 33-Tage-Krieg zwischen
Israel und Libanon im Jahr 2006. Anhaltende Konflikte zwischen der
Terrororganisation Hisbollah und der israelischen Armee lösten den Krieg
aus. Die israelische Luftwaffe sah keine andere Möglichkeit mehr, ihre
eigene Bevölkerung zu schützen, als die Miliz aus der Luft zu
bombardieren und eine Seeblockade zu errichten. Daraufhin beschoss die
Hisbollah mit Raketen den Norden Israels. Das führte zu einer
Bodenoffensive der israelischen Armee. Selbst die libanesische Regierung
forderte die Hisbollah auf, sofort mit dem Krieg aufzuhören, der ihr
Land kleiner machte, was zeigt, dass die Hisbollah schuld war, und rief
die UN zu Hilfe, die durch eine Resolution die beiden Kriegsparteien am
14. August 2006 zum Waffenstillstand bringen konnte.
Vom Waffenstillstand zum Völkermord
Es
dauerte acht lange Jahre, bis die israelische Armee als Reaktion auf
die Angriffe der seit Kurzem in Gaza regierenden Hamas mit einer
Militäroperation reagierte. Am 26. Juli 2014 wurde eine unbefristete
Waffenruhe geschlossen. Doch am 07. Oktober 2023 wurde diese von der
Hamas gebrochen, indem sie innerhalb kürzester Zeit auf grausame Weise
und ohne Grund mehr als 1200 Israelis ermordete und über 200 Geiseln
nahm. Das wurde nur möglich, weil der Iran die Hamas jahrelang
aufgerüstet hatte. Und ein Land, das mit einem Land zusammenarbeitet,
dass Frauen unterdrückt und Journalisten ermordet, kann kein gutes sein.
„Wir haben jahrelang indirekt die Hamas unterstützt!“
Allerdings
tragen wahrscheinlich auch die EU sowie die UN und damit auch
Deutschland eine gewisse Mitschuld am Überfall der Hamas auf Israel.
Denn man unterstützte die Menschen und Einrichtungen wie Schulen vor
Ort. Doch, wie sich nun herausstellt und wie Jan Fleischhauer am Samstag
in seiner Kolumne im Focus humorvoll ausdrückte, unterstützten wir
damit indirekt die Hamas: „Was der kleine Palästinenser in der mit
deutschem Steuergeld finanzierten Schule lernt? Dass erst Frieden auf
Erden herrsche, wenn der letzte Jude und der letzte Christ vom Erdboden
verschwunden seien, auf dass Allahs Sonne für immer über die Gläubigen
scheine, Inschallah.“
Man sollte also genau darüber nachdenken,
für was die Gelder, die für die unschuldigen Menschen in Gaza gedacht
sind, in Wirklichkeit verwendet wurden und werden. Natürlich müssen wir
die Menschen in Gaza unterstützen, denn sie tragen keine Schuld am
Verbrechen der Hamas, doch müssen wir auch sichergehen können, dass die
Gelder auch wirklich bei den Menschen und nicht bei der Hamas ankommen
und wir damit nicht indirekt Israel in den Rücken fallen.
„Stellt euch doch bitte auf die Seite eurer Leute und nicht auf die der Hamas!“
Wenn
wir schon darüber reden, wie die Hamas mit ihrer eigenen Bevölkerung
umgeht, können wir mal darüber reden, dass sie der Bevölkerung nicht nur
die Milliarden wegnehmen, womit sie laut Jan Fleischhauer „ein neues
Singapur hätten errichten können“, sondern ihre Bevölkerung auch als
menschliche Schutzschilder benutzen. Sie bauen Kommandozentralen in
Schulen und Krankenhäusern, zwingen ihre Bevölkerung, in Gaza-Stadt zu
bleiben, obwohl die israelische Armee sie aus Rücksichtnahme dazu
aufgefordert hat in den Süden zu gehen, damit bei ihren Angriffen keine
Zivilperson zu Schade kommt.
Deshalb mein Appell an alle Muslime
in unserem Land: Stellt euch doch bitte auf die Seite eurer Leute und
nicht auf die der Hamas, ganz getreu der Forderung von Nele Polatschek
in der Süddeutschen Zeitung: „Free Palestine from Hamas!“. Denn wenn
Palästina keine Raketen mehr auf Israel abschießt, wird es Israel auch
nicht mehr auf Palästina tun. So könnten Juden und Muslime endlich in
Frieden zusammenleben, wie es sich die beiden Zentralräte der Religionen
in Deutschland schon seit langem wünschen.
„Zeigt, dass ihr mit der Resolution der UN nicht einverstanden seid!“
Man
könnte nun mutmaßen, dass ich fertig wäre, doch weil das hier eine
Schülerzeitung ist, möchte ich mich noch zu der Situation in unserer
Schule äußern: Als Russland einen Angriff auf die Ukraine gestartet
hatte, haben wir uns als Schule solidarisch gezeigt und die UNESCO-AG
hat federführend mehrere Aktionen für die Ukraine gestartet. An die
UNESCO-AG gerichtet: Ich weiß, dass die UN-Resolution so etwas nicht
vorsieht, da sie ganz klar pro-palästinensisch geschrieben worden ist,
was für mich ein Skandal ist, aber es ist ganz klar und eindeutig, dass
sich die UN hier auf die falsche Seite, nämlich die der Terroristen,
stellt und sich weigert, den Terror der Hamas klar zu benennen. Zeigt,
dass ihr damit nicht einverstanden seid und plant wieder so eine tolle
Aktion wie damals für die Ukraine. Denn: Israel muss dieselbe
Solidarität wie der Ukraine entgegengebracht werden! Ich glaube an euch!
„Menschlichkeit!“
Nun
noch eine kleine Geschichte aus meiner Klasse: Zuletzt hatte ich eine
Diskussion mit einem Jungen aus unserer Klasse. Er war auf der Seite der
Hamas und ich habe versucht ihn davon überzeugen, dass sie einen
Völkermord an Israel begeht. Er fragte mich dann, was meine Quelle war,
und nahm mir die Antwort vorweg: „Die deutschen Medien, he, he.“
Als
ich ihn daraufhin fragte, was seine Quelle sei, entgegnete er mir:
„TikTok.“ Er erzählte mir von einem Video, wo unser Bundeskanzler Olaf
Scholz angeblich auf dem Boden liege und über Tote in Gaza lache und er
meinte auch, dass die Rakete auf das Krankenhaus in Gaza keine
fehlgeleitete Rakete der Hamas, sondern ein Angriff der Vereinigten
Staaten von Amerika sei.
Nun ja, es schockierte mich, wie man so
leichtgläubig sein kann, um so einen Müll zu glauben und gleichzeitig
meint, dass TikTok seriöser als die Tagesschau wäre. Sein Weltbild
konnte ich nicht durchdringen, ich kann nur an alle anderen appellieren:
Es gibt auch ganz viel Gutes auf TikTok, doch es gibt halt auch den
Müll, wo so ein Schrott erzählt wird. Wenn es um Nachrichten geht,
informiert euch doch bitte bei seriösen Medien, sprich ARD, ZDF, FAZ,
SZ, Spiegel, Focus, etc. Und schlussendlich kann ich versichern: Die
Rakete war eine fehlgeleitete Rakete der Hamas und unser Bundeskanzler
hat auch nicht auf dem Boden gelegen und über Tote gelacht, da er etwas
besitzt, was leider aktuell viele Leute nicht besitzen: Menschlichkeit!
In
diesem Sinne: Hoffen wir, dass zwischen Juden und Muslimen schon bald
so etwas wie Menschlichkeit einkehrt und wir irgendwann alle in Frieden
auf dieser Welt leben können!
Hinweis: Demnächst wird in unserer Schülerzeitung ein Interview mit der Deutsch-Israelischen Gesellschaft erscheinen!
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