Freitag, 17. Juni 2016

Frau Rödel geht

Die Welt von oben betrachten. Anke Rödel geht nach 34 Jahren WG in Pension – Kübra Arnitali hätte da noch ein paar Fragen


Wie lange sind Sie am WG?
Seit 1982. Schon seit 34 Jahren.

Wollten Sie schon immer Lehrerin werden?
Ja, es war auch früher mein Traum. Schon als ich noch in eurem jetzigen Alter war, wusste ich, dass Lehrerin werden wollte. Nur die genaue Fachrichtung wusste ich noch nicht.

In welchen Jahrgängen unterrichten Sie am liebsten? Warum?
Am liebsten unterrichte ich in der Oberstufe beziehungsweise in den Jahrgängen von zehn bis zwölf. Die Schüler können sich dann im Fach Philosophie besser beteiligen und besser argumentieren, da sie mehr Lebenserfahrungen haben, auf die sie zurückgreifen können

Was glauben Sie, war Ihr größter Erfolg beziehungsweise Ihre schönste Erkenntnis am WG?
Als meinen größten Erfolg nehme ich wahr, dass ich mich in den 90-er Jahren für die Ganztagsschule eingesetzt habe und das erste Konzept dafür geschrieben habe und das WG seit 1997 offene Ganztagsschule ist; also jetzt schon seit fast zwanzig Jahren.
Meine schönste Erkenntnis besteht darin, dass intensive Gespräche mit den Schüler/innen viele Lebens- und Sinnfragen betreffen, und ich hoffe, dass ich in diesen Gesprächen bestimmte Wertvorstellungen überzeugend darstellen konnte, die die Schüler/innen möglicherweise bewegt haben.

Haben Sie den Auftrag der Schulfinanzen gerne übernommen?
Eigentlich bin ich in diese Aufgabe „hineingerutscht“.
Aber in der Rückschau war es eine spannende Aufgabe, denn ich konnte viele Entscheidungen mit beeinflussen und durch viele Anschaffungen Gutes für die Schule bewirken. Anfangs ging es ja nur um die Beschaffung von zusätzlichen Unterrichtsmaterialien; später dann auch um Anschaffungen von Möbeln, technischen Geräten usw. und später dann sogar um Gelder für Verträge mit außerschulischen Fachleuten, die uns zum Beispiel im Bereich der Arbeitsgemeinschaften unterstützen.

Sie verlassen bald das WG und haben vieles ins Positive verändert. Haben Sie noch andere Absichten für Ihre Zukunft?
Ich will noch gerne reisen und möglichst viel von der Welt entdecken. Ich freue mich darauf, weniger Stress zu haben, meine Zeit freier einteilen zu können und nicht mehr so früh aufstehen zu müssen.

Was werden Sie am meisten an der Schule vermissen?
Ich werde definitiv das gemeinsame Arbeiten mit den Schülern vermissen.

Womit beschäftigen Sie sich gerne in Ihrer Freizeit?
Ich verbringe gerne Zeit in meinem Garten und mag die Gartenarbeit, ich lese gerne und hoffentlich werde ich bald Zeit haben, wieder Klavier zu spielen.

Dürften Sie eine Zeitreise durchführen, ginge die Zeitreise in die Vergangenheit oder Zukunft?
Die Zeitreise ginge in die Zukunft, um zu sehen, wie sich die Schule entwickelt und verändert hat.


Hätten Sie die Fähigkeit, ein Tier zu sein, welches wären Sie und warum?
Ich wäre am liebsten ein Vogel, um die Welt von oben zu betrachten und die Menschen mit meinem Gesang zu beeindrucken.

Fotos: Redaktion

Sonntag, 12. Juni 2016

Ohne Worte: Frau Alimy

Mariam Alimy kam 2015 nach Braunschweig. Aus Hannover. Dort wurde sie 1987 geboren. Dort studierte sie. Dort machte sie ihr Referendariat. Dann kam sie in die Fremde: ins blaugelbe Harzvorland. Allerdings nicht ganz unerfahren, was Auslandsaufenthalte angeht. Ein halbes Jahr in den USA: Texas. Ein Jahr in London. Dort versuchte sie unter anderem, in einem Callcenter den Leuten Küchen aufzuschwatzen. Irgendwo musste das Geld fürs College herkommen. Die Kunden rächten sich manchmal durch Auflegen. Nach dieser abrupt beendeten Karriere in der freien Wirtschaft war Mariam Alimy auch als wissenschaftliche Hilfskraft an der Uni Hannover tätig. Die Entscheidung für Braunschweig war dann nach dem Referendariat „spontan“. Sie hat es bisher nicht bereut, wenngleich ihr in der zweiten Woche am Bahnhof das Fahrrad geklaut und kurz darauf am Auto der Außenspiegel abgefahren wurde. In der Schule drohen weniger Gefahren. Von einem Interview ohne Worte einmal abgesehen.


Wie gefällt Ihnen die Schule?
















Wie würden Sie aussehen, wenn Sie eine Arbeit vergessen hätten?















Wie würden Sie schauen, wenn Ihr Tablet kaputt wäre?

















Wie würden Sie schauen, wenn Ihre Haare nicht sitzen würden?
















Wie würden Sie aussehen, wenn Sie eine Millionen Euro gewinnen würden?
Wie sehen Sie am liebsten aus?














 Wie finden Sie den Fußballverein Eintracht Braunschweig?


Was ist Ihre Lieblingsbeschäftigung?










Wie gefällt Ihnen die Stadt Braunschweig?













Fragen: Ridvan Kahveci und Jan-Marten Kleine-Besten
Fotos: Redaktion


Griechisches Theater

Janina Haeßer als Eurydike
„Komm heute Nacht, ich habe dir ein Angebot zu machen“. Justina Dai und Valea Elß zur Aufführung von „Orpheus in der Unterwelt“ der AG Griechisches Theater

Orpheus und Eurydike sind gerade frisch verheiratet. Doch jemand stört schon fünf Stunden nach der Hochzeit das Eheglück: Hades, der Gott der Unterwelt, der Eurydike unbedingt für sich beanspruchen möchte.
Er erscheint der frischverheirateten Frau erst als Stimme, die nur sie hören kann, und später, als sie allein ist, in Menschengestalt. „Komm heute Nacht […], ich habe dir ein Angebot zu machen“, raunt er ihr zu und verschwindet wieder. Erschrocken erzählt Eurydike ihrem Orpheus von Hades. Dieser will ihr zuerst nicht glauben. Als er jedoch sieht, dass Eurydike es anscheinend ernst meint, rät er seiner Frau davon ab, sich das Angebot überhaupt anzuhören. Doch diese missachtet die Warnungen ihres Mannes und kommt zum vereinbarten Treffpunkt, wo sie prompt von Hades in die Unterwelt entführt wird. Jetzt müssen Orpheus und Helena sich in die Unterwelt aufmachen, aus der noch nie jemand lebend wieder herausgekommen ist. Und es kommt auf jede einzelne Sekunde an, denn Hades hat vor, Eurydike in einem schmerzhaften Ritual zu seiner Dienerin zu machen.

Jonas Day als Orpheus
Am Eingang zur Unterwelt treffen die beiden unerwartet auf den germanischen Halbgott Loki, der voller Überraschungen steckt und sie oft mithilfe seiner Zauberkräfte aus kniffligen Situationen befreit. Während die drei durch die Unterwelt reisen, treffen sie auf eine reizbare Fährfrau namens Chare, den Geist Kassandra und den Dämonen Medea. Hades bemerkt jedoch die Eindringlinge, und als diese bei ihm und Eurydike angekommen sind, unterbreitet er ihnen ein Angebot: Sie dürfen mit Eurydike aus der Unterwelt fliehen, wenn sie es schaffen, diese während der gesamten Reise nicht einmal anzusehen. Loki jedoch tötet er, aus Angst vor dessen Macht. Später kommt heraus, dass Loki aufgrund seiner Unsterblichkeit gar nicht tot ist und sich schwört, Hades zu vernichten. Auf der Rückreise treffen Orpheus, Helena und Eurydike wieder auf Kassandra und Medea, die Helena dazu bringen, sich nach Eurydike umzudrehen. Schon kommt Hades und entführt Eurydike erneut. Orpheus ist sauer auf Helena und macht sich auf zurück zu Hades, um sich selbst als Diener anzubieten. Inzwischen hat der Gott der Unterwelt schon mit dem Ritual begonnen. Am Ende der Aufführung schaffen es Orpheus und Eurydike, zusammen mit Helena aus der Unterwelt zu entfliehen. Hades beschließt die Aufführung mit einem lustigen Ende: Von nun an wird er wohl ohne Eurydike leben müssen. Ein bisschen offen blieb das Ende allerdings auch, denn ob Loki Hades wirklich irgendwann vernichtet hat, wurde nicht gezeigt.
Leonhard Meschter (Hades) schnappt sich Eurydike
Besonders Hades, gespielt von Leonard Meschter, stach mit seinen schauspielerischen Leistungen hervor. Sein besonderes Merkmal war die obszöne Zungenbewegung, mit der seine Gier verdeutlicht werden sollte. Zudem hat Leonard Meschter das Stück selbst geschrieben, aber die antike Geschichte umgeschrieben: Eingefügt sind beispielsweise aktuelle Schimpfwörter der Jugend („Scheiße“) und Loki aus den Avenger-Filmen. Dieses lockern das Stück nicht nur auf, sie brachten zudem sogar das Publikum zum Lachen. Besonders verkörpert wurden die lustigen Szenen von der Dämonin Medea, gespielt von Dunja Fest, die einiges an Schauspielerfahrung mitbringt, was sich an ihrem selbstsicheren Auftreten und ihrer Überzeugungskraft zeigte: schon am Anfang, als sie lautstark das Publikum ermahnte, die „Zauberspiegel“ (Handys) und „Blitze“ (bei Fotoaufnahmen) zu unterlassen.
Chor-Gesang und Klavierstücke, zum Teil selbst komponiert, zum Teil aus dem Musical „Phantom der Oper“, unterstützen die Aufführung. Insgesamt wurden ernste Geschichte und Komik zugleich über die Bühne gebracht. Mit dem Stück nahm die AG sogar in der Brunsviga an der Schultheaterwoche teil. Das Publikum war begeistert!

Beteiligte
Orpheus: Jonas Day
Eurydike: Janina Haeßer
Hades: Leonard Meschter
Helena: Clara Brakebusch
Loki: Bente Gaumert
Chare: Deborah Diethelm
Kassandra: Elisabeth Hirschler
Medea: Dunja Fest
Chor: Lucia Kortemeier, Bastian Hartig, Johann Steifensand, Clara Brakebusch, Dunja Fest, Bente Gaumert, Elisabeth Hirschler
Spielleitung: Sören Conrad

Am Flügel: Jannis Osterburg
Technik: Simon Damm, Vincent Biemer, Isabell Pflug
Autor: Leonard Meschter


Fotos: Redaktion

Freitag, 3. Juni 2016

Mein erster Schultag


Mein erster Schultag am WG. Ein Erlebnisbericht von Franka Häußler
Als wir alle in der großen Aula saßen, wurden nacheinander unsere Namen aufgerufen. Schließlich wurde mein Name aufgerufen, und ich ging schüchtern zur Bühne. Dort sollte ich mich an den Rand der Bühne stellen. Als dann alle meine neuen Klassenkameraden auf der Bühne waren, wollte ich sie mir genau anschauen, leider kam es dazu nicht, denn unglücklicher Weise stolperte ich und fiel sozusagen von der Bühne. Hoffentlich nicht genau dann, als das Foto gemacht wurde, dachte ich (wie ich später aber feststellen musste, leider doch).
Einschulungsfeier der 5a (2014) mit Klassenlehrerin und Schulleiter
Auf dem Schulhof wurde uns dann nochmal vieles erklärt, ganz besonders die Mülltonen, damit wir auch ja nichts in den falschen Mülleimer werfen. In der Klasse durften wir uns dann einen Platz aussuchen, ich ergatterte einen Tisch neben meiner Freundin Iman, die ich aus den Ferien kannte. Einige meiner Mitschüler waren schon damit beschäftigt, ihre neuen Schulsachen auszupacken. Wo ich ein bisschen Panik bekam, weil meine Mutter meinte, ich bräuchte ihn heute noch nicht, und ihn so im Auto gelassen hatte. Als ich noch darüber nachdachte, was ich ohne meinen Schulranzen tun sollte, kam meine neue Klassenlehrerin herein, und in der Hand hatte sie MEINEN RANZEN, sie kam auf mich zu und fragte mich, ob er mir gehörte. Als ich meinen Ranzen dann bei mir hatte, begann der Unterricht, obwohl Unterricht, ich weiß ja nicht, denn der richtige Unterricht ging erst ein paar Tage später los.