Arbeiten am Text. Julius Helke über seine Erfahrungen beim Literaturlabor Wolfenbüttel 2014
Wie bereits berichtet,
nahm Julius Helke am diesjährigen Literaturlabor der Bundesakademie für
kulturelle Bildung Wolfenbüttel teil. Nach mehrjähriger Arbeit in der
Literatur-AG von Herrn Upit wagte er die Bewerbung um das Stipendium.
Teilnehmer und Dozenten des Literaturlabors Wolfenbüttel 2014 beim Studium des Grundlagenwerks für erfolgreiches Schreiben |
Das Literaturlabor Wolfenbüttel (LiLaWo) besteht aus drei
intensiven Arbeitstreffen, die jeweils von Donnerstagabend bis Sonntagmittag
andauern. Dieses Jahr nahmen zwölf
junge Autoren und Autorinnen aus ganz Deutschland teil. Erfolgreich hatten sie
sich mit ihren eigenen Texten im Herbst des letzten Jahres beworben.
Das LiLaWo bietet jungen Literaten die Möglichkeit, in einem geschützten Raum mit
ihren Texten zu arbeiten. Die Bundesakademie für Kulturelle Bildung
Wolfenbüttel e. V. beherbergt die Teilnehmer während der Seminare in ihrem
Gästehaus. Gearbeitet wird im Schloss Wolfenbüttel in den Räumlichkeiten der
Bundesakademie. Zur Seite steht den Stipendiaten ein Team mit großem
Erfahrungsschatz:
Friederike Kohn,
Diplom-Kulturwissenschaftlerin mit den Schwerpunkten Kreatives Schreiben und
Kulturjournalismus; Kathrin Lange, erfolgreiche Autorin von Romanen, Krimis und
Jugendbüchern sowie Cornelius Hartz, Philologe,
freier Übersetzer, Lektor und Autor in Personalunion.
Als Gäste waren Julia Schoch und Dr. Martin Hielscher
geladen. Julia Schoch ist eine mehrfach ausgezeichnete Autorin. Sie berichtete
von ihrem literarischen Werdegang und empfahl den „Laboranten“ ein Buch, das
jeden Einzelnen auf seinem Weg weiter brachte.
Dr. Martin Hielscher ist Lektor und Programmleiter für
Belletristik beim C. H. Beck Verlag München. Für uns war er Lektor, Kritiker
und Philosoph. Er eröffnete uns einen Einblick in die professionelle Perspektive
auf unsere Texte.
Die Arbeit mit Herrn Hielscher brachte meinem Text immensen
Fortschritt und mir wichtige Denkanstöße. Er machte mich auf kleine Wörter in
meinen Texten aufmerksam, die redundant wirken. Durch das Weglassen dieser
gewinnt der Text an Deutungsvielfalt und wird für den Leser interessanter.
Zudem betonte er, wie wichtig es ist, bei der Wortwahl aus verschiedenen
Synonymen die ganz eigene Stimmung des bestimmten Wortes zu beachten.
Das dritte Arbeitstreffen am 11.-14. September war Höhe- und
Endpunkt des Stipendiums. Zu Beginn des LiLaWos waren wir alle eher ahnungslos.
Während des ersten und zweiten Treffens sammelten wir aber immer mehr
Eindrücke. Unser neu gewonnenes Wissen und ausgewählte Texte wurden während des
dritten Treffens einem Feinschliff unterzogen. Wir beschäftigten uns vier Tage
lang ausschließlich mit den für die Veröffentlichung bestimmten Texten. Durch
diese Fokussierung wurde die Arbeit detaillierter und tiefreichender. Da eine
„Druckreife“ erreicht werden sollte, musste man sich viel genauer mit dem
eigenen Text auseinandersetzen als zuvor.
Das LiLaWo war für mich ein lohnendes Abenteuer. Ich bin am
Sonntag sehr motiviert nach Hause gekommen und freue mich auf neue Texte.
Ich bin froh, dass mir die Teilnahme an dem Literaturlabor
ermöglicht wurde. Mein Dank gilt unseren Teamern sowie Julia Schoch und Martin
Hielscher. Auch danken möchte ich meinen Mitstipendiaten für die schöne Zeit,
die wir miteinander verbringen durften.
Alle erarbeiteten Texte erscheinen demnächst im Verlag bei
der Bundesakademie Für Kulturelle Bildung Wolfenbüttel.
Für Interessierte: Die Bewerbungsfrist
für das LiLaWo 2015 läuft bis zum 01. November 2014. Näheres hierzu erfährt man
unter http://www.lilawo.de
Fotos: Olaf Kutzmutz