Freitag, 11. April 2025

Fastenbrechen

„Mehr miteinander reden statt übereinander“. Rukayya Mostafa (6c) berichtet über das zweite gemeinsame Iftar am 24. März 2025 im Remter des WG.

 


Iftar, was ist das überhaupt? Iftar ist arabisch. So nennt man das Fastenbrechen im Monat Ramadan, nachdem man von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang gefastet hat. Vor Sonnenaufgang kann man aufstehen und Suhoor machen. Suhoor nennt man das Frühstück im Ramadan. Bei Sonnenaufgang verrichtet man dann das Morgengebet (aktuell gegen 5 Uhr) und startet anschließend sein Fasten. Das heißt, man trinkt und isst nicht in dieser Zeit und konzentriert sich mehr auf seinen Glauben. Das ist aber bei Weitem nicht alles, denn man fastet quasi auch von schlechten Taten. Das heißt aber nicht, dass man nach Iftar schlechte Taten machen sollte :)).

Pflicht ist das Fasten des Ramadan im Islam für erwachsene Muslime. Kinder, Schwache, Ältere, Kranke und Reisende sind von dieser Pflicht ausgenommen. Auch bei uns in der Schule haben viele gefastet. Manche den ganzen Tag oder Teile davon.

Vor dem gemeinsamen Iftar haben wir uns eine kleine Präsentation in der Aula über den Ramadan von einer Schülerin angehört, damit alle auf demselben Stand sind. Danach stellte uns die Flüchtlingshilfe „Refugium“ ihre Arbeit vor, bis es dann endlich zum Fastenbrechen kam.

Es gab Tas Kebab, einen Fleischeintopf, dieses Jahr von dem Restaurant Urfa, und der Zentralrat der Muslime hat uns Datteln gespendet. Über 140 Personen kamen, darunter Schüler, Lehrer, Mitglieder des Zentralrats der Muslime, Mitarbeiter des Refugiums und auch Herr Bartsch, unser Schulleiter. An diesem Abend wurde wieder mal deutlich, wie viele verschiedene Kulturen und Religionszugehörigkeiten das WG vereint. So meinte auch der Organisator Burak Öztürk, Lehrer für Latein und Politik am WG:

„Es war eine gelungene Veranstaltung, von der wir sehr viel mitnehmen konnten. Sei es der Vortrag zum Ramadan oder das, was das Refugium uns über die aktuelle Migrations- und Flüchtlingsdebatte vorgetragen hat. Das Fastenbrechen hatte eine aus meiner Sicht sehr angenehme Atmosphäre und auch das gemeinsame Fastenbrechen im Remter war familiär und es war eine gewisse Verbundenheit zu spüren. Besonders hat mich gefreut, dass viele Menschen da waren, die keinen Bezug zum islamischen Fasten haben. Wir können viel voneinander lernen, wenn wir miteinander statt übereinander reden, und so unseren Teil zu einer toleranten und freundlichen Schulgemeinschaft beitragen.“

 

Der Direktor Herr Bartsch war auch mit dabei. Er hat an der Essensausgabe geholfen und auch sein Fazit fiel gut aus:

„Unsere gemeinsame Feier des Fastenbrechens war ein interessanter und fröhlicher Abend. Er hat einmal mehr gezeigt, wie bunt und vielfältig unsere Schulgemeinschaft ist. Wir haben uns über die Tradition des Iftar informiert und gemeinsam in unserem Remter gespeist. Und wir haben die Gelegenheit genutzt, uns einiger Werte bewusst zu werden, die Religionen miteinander verbinden, z. B. Mitgefühl. Um das zu betonen, haben wir uns mit der Arbeit des Vereins Refugium beschäftigt. Ich habe mich gefreut, dass so viele Schüler*innen und Eltern teilgenommen haben.“

 

 

Fotos: Safa Sammie