Montag, 6. November 2023

Meinung

 „Israel muss dieselbe Solidarität wie der Ukraine entgegengebracht werden!“ Martino Rossi (9m1) über den Israel-Palästina-Krieg.



Da es sich um ein komplexes Thema handelt, versuchen wir, mehrere Seiten darzustellen. Hier finden sich weitere Texte:




Ich erinnere mich noch genau an den 6. Oktober. Es war ein ganz normaler Abend und als ich mich schlafen gelegt habe, hätte ich keinesfalls geahnt, dass ich am nächsten Morgen beim ersten Tageslicht von so vielen schrecklichen Bildern vom Terrorangriff der Hamas an Israel überfallen werde. Ich war einfach nur schockiert und voller Sorge, dass es jetzt einen weiteren großen Krieg auf unserer Welt gibt. Meine Gedanken waren bei allen Juden in Deutschland und der Welt sowie bei allen Israelis und meine Trauer bei all den Opfern und Geiseln. Ich hoffte, dass die israelische Armee die Palästinenser, die bei ihrem völkerrechtswidrigen Angriff in israelisches Territorium vorgedrungen sind, schnell wieder in ihr Gebiet „zurückdrücken“ würden. Doch es sollte nicht sein: Und so befindet sich nun schon seit genau einem Monat ganz Israel und Palästina im Kriegszustand.

Der frühere Führer der Palästinenser war ein Verbündeter von Hitler


„Wie konnte das passieren?“, dachte ich mir jeden Tag. Ich begann zu recherchieren und was dabei herausgekommen war, möchte ich hier darstellen:

Nach dem Ersten Weltkrieg war das damalige Palästina eine britische Kolonie, indem vorwiegend Palästinenser lebten, aber auch Juden. Es konnte sich niemand vorstellen, dass im nächsten Jahrhundert dort so viel Chaos herrschen würde. Doch es kamen immer mehr Juden in die Region, die z. B. vor dem Terror der Nazis aus Deutschland geflohen waren. Adolf Hitlers Regime unterdrückte die Juden auf eine grausame Art, die nie mehr zur Anwendung kommen darf. Jedenfalls wurde die Stimmung jetzt unruhiger in diesem kleinen Land, da sich die Palästinenser angegriffen fühlten. Doch dazu hatten Sie eigentlich gar keinen Grund, da die Juden sie in keiner Weise angreifen oder ihren Lebensraum klauen wollten. Im Gegenteil: Sie suchten nur nach einem friedlichen Platz zum Leben.

Nach dem völkerrechtswidrigen Vernichten der über sechs Millionen Juden vom deutschen „Führer“ in schrecklichen Konzentrationslagern, was übrigens vom damaligen Führer der Palästinenser Mohamed Amin al-Husseini, Großmufti von Jerusalem, gelobt wurde, kamen die Überlebenden zurecht aus Angst nach Israel.

David Ben Guriom ruft den Staat Israel aus --> Arabische Staaten erklären den Krieg


Das führte nun dazu, dass in Palästina nun zwei Bevölkerungsgruppen lebten, die beide den Wunsch nach einem eigenen Staat hatten. Daraufhin legte die UN einen fairen Teilungsplan vor, nach dem beide Gruppen ungefähr die Hälfte des Territoriums erhalten hätten, wobei Jerusalem keiner Gruppe zugesprochen war. Es hätte alles so schön werden können, doch leider verhielten sich die Palästinenser stur und egoistisch und wollten diesen Pakt nicht annehmen. Dass das nicht schon genug gewesen wäre, erklärten die arabischen Staaten Libanon, Syrien, Jordanien, Ägypten und Irak dem Land Israel dem Krieg, nachdem es kurz zuvor vom Ministerpräsidenten David Ben Guriom auf Grundlage des UN-Vertrags ausgerufen worden war. Dies war der erste von vielen Fehlern der Araber. Sie überschritten also die Grenzen, doch die israelische Armee gewann den Krieg mit Gebietsgewinnen. Die Palästinenser kritisierten dies, doch sind sie nicht selbst dran schuld gewesen, weil sie den Krieg angefangen haben? Sie hatten ihr eigenes Land und haben es sich selbst kaputtgemacht.

Der Sechstagekrieg


Als Nächstes folgte der Sechstagekrieg, der zwar von Israel begonnen, aber von Ägypten durch die Blockade der Seestraße von Tiran für Israelis ausgelöst wurde. Außerdem hatte der ägyptische Präsident den Abzug der UN-Friedenstruppen von der nördlichen Grenze Israels erzwungen, die diese sicherten. Des Weiteren stellte Ägypten auch noch 1 000 Panzer und 100 000 Soldaten an die Grenzen Israels. Der Angriff, bei dem es erneut Gebietsgewinne für Israel gab, war also nur zur rechtmäßigen Prävention und zum rechtmäßigen Schutz des eigenen Territoriums, und damit waren auch die Gebietsgewinne rechtens, da es die Schuld von Ägypten und damit auch der Palästinenser war. Israel zeigte sich nun vorbildlich, da sie am 19. Juni 1967 einen Friedensvertrag mit Ägypten und Syrien schlossen.

„Der Jom-Kippur-Krieg zeigte einmal mehr die Grausamkeit der Palästinenser!“


Was dann passierte, zeigte einmal mehr die Grausamkeit der Palästinenser. Ausgerechnet am 6. Oktober 1973, dem höchsten jüdischen Feiertag, Jom Kippur, griff eine arabische Militärkoalition aus Ägypten und Syrien, das sind genau die Länder, die sechs Jahre vorher einen Friedensvertrag mit Israel geschlossen haben, in dem sie Israel als Staat anerkannten, die Sinai-Halbinsel und die Golanhöhen, die Israel seit dem Sechstagekrieg gehörten, an. Aber Israel schaffte es, sich zu behaupten, und gab Ägypten sechs Jahre später eine erneute Chance, indem es am 26. März 1979 den zweiten Friedensvertrag mit Ägypten unterzeichnete.

Auch der Libanonkrieg war nicht ohne Grund


1982 folgte der Libanonkrieg. Dieser Krieg wurde zwar von Israel angefangen und es gab durch die Jahre zuvor auch eigentlich keine Gründe dafür, doch es war schlicht und weg eine Reaktion auf den erzwungenen Abzug der UN-Blauhelme von 1967, seit dem die Nordgrenze Israels unsicher war und ständig die Gefahr eines Angriffs der Terrororganisation Hisbollah bestand. Israel eroberte zwischen 1982 und 1985 den Süden Libanons und richtete dort eine Sicherheitszone ein. Die Angriffe der Hisbollah auf Nordisrael konnten aber nicht verhindert werden. Der 25. Mai 2000 war nun der Tag, wo die israelische Armee ihren Fehler anerkannte und ihre Armee aus Südlibanon zurückzog. Doch dieser eine vermeintliche Fehler Israels ist im Verhältnis zu den vielen Fehlern von Palästina gar nichts.

Die erste und zweite Intifada


Am 8. Dezember 1987 startete die erste Intifada, ein gewaltsamer Aufstand der Palästinensischen Befreiungsorganisation im Gazastreifen und im Westjordanland. Die PLO verfolgte das Ziel der Gründung eines eigenen Staates auf einem Territorium, das sie durch zahlreiche Fehler ihrer Mitstreiter nicht mehr unter Kontrolle hatten. Der Gewaltausbruch nahm allerdings erst 1991 ab. Dass israelische Soldaten palästinensische Kinder vor ihren eigenen Landsleuten schützten, wie auf einem Foto der FAZ zu sehen ist, als diese anfingen, Steine und Flaschen zu schleudern, zeigt einmal mehr die Menschlichkeit Israels und die Unmenschlichkeit der Gegenseite. 1993 brachten die Osloer Verträge vorzeitig Ruhe. Doch 2000 kam es zur zweiten Intifada der Palästinenser, einem Aufstand mit Gewalt und Straßenschlachten, die bis 2005 andauerte.

Wenn Privatpersonen einen Krieg führen


Es folgte aber der nächste Schicksalsschlag: der 33-Tage-Krieg zwischen Israel und Libanon im Jahr 2006. Anhaltende Konflikte zwischen der Terrororganisation Hisbollah und der israelischen Armee lösten den Krieg aus. Die israelische Luftwaffe sah keine andere Möglichkeit mehr, ihre eigene Bevölkerung zu schützen, als die Miliz aus der Luft zu bombardieren und eine Seeblockade zu errichten. Daraufhin beschoss die Hisbollah mit Raketen den Norden Israels. Das führte zu einer Bodenoffensive der israelischen Armee. Selbst die libanesische Regierung forderte die Hisbollah auf, sofort mit dem Krieg aufzuhören, der ihr Land kleiner machte, was zeigt, dass die Hisbollah schuld war, und rief die UN zu Hilfe, die durch eine Resolution die beiden Kriegsparteien am 14. August 2006 zum Waffenstillstand bringen konnte.

Vom Waffenstillstand zum Völkermord


Es dauerte acht lange Jahre, bis die israelische Armee als Reaktion auf die Angriffe der seit Kurzem in Gaza regierenden Hamas mit einer Militäroperation reagierte. Am 26. Juli 2014 wurde eine unbefristete Waffenruhe geschlossen. Doch am 07. Oktober 2023 wurde diese von der Hamas gebrochen, indem sie innerhalb kürzester Zeit auf grausame Weise und ohne Grund mehr als 1200 Israelis ermordete und über 200 Geiseln nahm. Das wurde nur möglich, weil der Iran die Hamas jahrelang aufgerüstet hatte. Und ein Land, das mit einem Land zusammenarbeitet, dass Frauen unterdrückt und Journalisten ermordet, kann kein gutes sein.

„Wir haben jahrelang indirekt die Hamas unterstützt!“


Allerdings tragen wahrscheinlich auch die EU sowie die UN und damit auch Deutschland eine gewisse Mitschuld am Überfall der Hamas auf Israel. Denn man unterstützte die Menschen und Einrichtungen wie Schulen vor Ort. Doch, wie sich nun herausstellt und wie Jan Fleischhauer am Samstag in seiner Kolumne im Focus humorvoll ausdrückte, unterstützten wir damit indirekt die Hamas: „Was der kleine Palästinenser in der mit deutschem Steuergeld finanzierten Schule lernt? Dass erst Frieden auf Erden herrsche, wenn der letzte Jude und der letzte Christ vom Erdboden verschwunden seien, auf dass Allahs Sonne für immer über die Gläubigen scheine, Inschallah.“

Man sollte also genau darüber nachdenken, für was die Gelder, die für die unschuldigen Menschen in Gaza gedacht sind, in Wirklichkeit verwendet wurden und werden. Natürlich müssen wir die Menschen in Gaza unterstützen, denn sie tragen keine Schuld am Verbrechen der Hamas, doch müssen wir auch sichergehen können, dass die Gelder auch wirklich bei den Menschen und nicht bei der Hamas ankommen und wir damit nicht indirekt Israel in den Rücken fallen.

„Stellt euch doch bitte auf die Seite eurer Leute und nicht auf die der Hamas!“


Wenn wir schon darüber reden, wie die Hamas mit ihrer eigenen Bevölkerung umgeht, können wir mal darüber reden, dass sie der Bevölkerung nicht nur die Milliarden wegnehmen, womit sie laut Jan Fleischhauer „ein neues Singapur hätten errichten können“, sondern ihre Bevölkerung auch als menschliche Schutzschilder benutzen. Sie bauen Kommandozentralen in Schulen und Krankenhäusern, zwingen ihre Bevölkerung, in Gaza-Stadt zu bleiben, obwohl die israelische Armee sie aus Rücksichtnahme dazu aufgefordert hat in den Süden zu gehen, damit bei ihren Angriffen keine Zivilperson zu Schade kommt.

Deshalb mein Appell an alle Muslime in unserem Land: Stellt euch doch bitte auf die Seite eurer Leute und nicht auf die der Hamas, ganz getreu der Forderung von Nele Polatschek in der Süddeutschen Zeitung: „Free Palestine from Hamas!“. Denn wenn Palästina keine Raketen mehr auf Israel abschießt, wird es Israel auch nicht mehr auf Palästina tun. So könnten Juden und Muslime endlich in Frieden zusammenleben, wie es sich die beiden Zentralräte der Religionen in Deutschland schon seit langem wünschen.

„Zeigt, dass ihr mit der Resolution der UN nicht einverstanden seid!“


Man könnte nun mutmaßen, dass ich fertig wäre, doch weil das hier eine Schülerzeitung ist, möchte ich mich noch zu der Situation in unserer Schule äußern: Als Russland einen Angriff auf die Ukraine gestartet hatte, haben wir uns als Schule solidarisch gezeigt und die UNESCO-AG hat federführend mehrere Aktionen für die Ukraine gestartet. An die UNESCO-AG gerichtet: Ich weiß, dass die UN-Resolution so etwas nicht vorsieht, da sie ganz klar pro-palästinensisch geschrieben worden ist, was für mich ein Skandal ist, aber es ist ganz klar und eindeutig, dass sich die UN hier auf die falsche Seite, nämlich die der Terroristen, stellt und sich weigert, den Terror der Hamas klar zu benennen. Zeigt, dass ihr damit nicht einverstanden seid und plant wieder so eine tolle Aktion wie damals für die Ukraine. Denn: Israel muss dieselbe Solidarität wie der Ukraine entgegengebracht werden! Ich glaube an euch!

„Menschlichkeit!“


Nun noch eine kleine Geschichte aus meiner Klasse: Zuletzt hatte ich eine Diskussion mit einem Jungen aus unserer Klasse. Er war auf der Seite der Hamas und ich habe versucht ihn davon überzeugen, dass sie einen Völkermord an Israel begeht. Er fragte mich dann, was meine Quelle war, und nahm mir die Antwort vorweg: „Die deutschen Medien, he, he.“

Als ich ihn daraufhin fragte, was seine Quelle sei, entgegnete er mir: „TikTok.“ Er erzählte mir von einem Video, wo unser Bundeskanzler Olaf Scholz angeblich auf dem Boden liege und über Tote in Gaza lache und er meinte auch, dass die Rakete auf das Krankenhaus in Gaza keine fehlgeleitete Rakete der Hamas, sondern ein Angriff der Vereinigten Staaten von Amerika sei.

Nun ja, es schockierte mich, wie man so leichtgläubig sein kann, um so einen Müll zu glauben und gleichzeitig meint, dass TikTok seriöser als die Tagesschau wäre. Sein Weltbild konnte ich nicht durchdringen, ich kann nur an alle anderen appellieren: Es gibt auch ganz viel Gutes auf TikTok, doch es gibt halt auch den Müll, wo so ein Schrott erzählt wird. Wenn es um Nachrichten geht, informiert euch doch bitte bei seriösen Medien, sprich ARD, ZDF, FAZ, SZ, Spiegel, Focus, etc. Und schlussendlich kann ich versichern: Die Rakete war eine fehlgeleitete Rakete der Hamas und unser Bundeskanzler hat auch nicht auf dem Boden gelegen und über Tote gelacht, da er etwas besitzt, was leider aktuell viele Leute nicht besitzen: Menschlichkeit!

In diesem Sinne: Hoffen wir, dass zwischen Juden und Muslimen schon bald so etwas wie Menschlichkeit einkehrt und wir irgendwann alle in Frieden auf dieser Welt leben können!


Hinweis: Demnächst wird in unserer Schülerzeitung ein Interview mit der Deutsch-Israelischen Gesellschaft erscheinen!

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