Freitag, 8. November 2024

Essehof

„Nicht alle Tiere gehören in Tierparks“. Klara Bengsch, Cindy Gu (8m2), Romy Freiberg (8m1) und Isona Ibanez befragen Tierpflegerin Linda Wilhelm vom Tierpark Essehof.



Wie viele Tiere haben Sie hier im Tierhof?

Wir haben so etwa 350 bis 400 Tiere.

Wie viele verschiedene Tierarten haben Sie?

Das sind so 60 bis 80, das ist immer mal ein bisschen schwankend. Wir zählen auch manchmal Fische mit dazu oder auch Vögel. Das sind Zahlen, die ab- und zunehmen.


Seit wann gibt es den Essehof?

Den gibt es seit 1958.

Welche Tiere pflegen Sie?

Ich pflege alle Tiere hier. Also Querbeet, die Zebras, die Waschbären, die Frettchen, die Flamingos, die Affen, alles.

Wie viele Besucher kommen pro Tag?

Ganz unterschiedlich, also am Wochenende können es 2-3000 sein, das ist schon sehr viel. Unter der Woche ist es ein bisschen weniger.

Warum und seit wann wollten Sie Tierpflegerin sein?



Meine Eltern und meine Oma waren schon Tierpfleger, von daher kannte ich den Beruf und kenne mich damit aus. Ich habe immer schon gerne mit Tieren gearbeitet, aber es war immer die Frage, ob ich das wirklich machen möchte, weil es halt sehr anstrengend ist. Aber schlussendlich, als ich dann die Ausbildung gemacht habe, habe ich sehr viel Spaß dran gefunden und habe gemerkt, ich mag das und bin dabeigeblieben.

Was essen die Tiere, die Sie pflegen?

Es kommt immer auf die Tiere drauf an. Ich habe zum Beispiel den Luchs, der frisst nur Fleisch. Ich habe die Kattas, die sind reine Pflanzenfresser, die nehmen halt nur Salate, Blätter, ein bisschen Gemüse und Obst für sich.



Hatten Sie schon mal Probleme mit dem Tierschutz?

Es klingt immer doof, aber ich bin selber ein Tierschützer. Das kommt sehr auf die Personen an. Es gibt ja viele Leute, die mögen keine Zoos. Ich kann auch teilweise ihre Gründe sehr nachvollziehen, denn in manchen Tierparks oder auch bei uns gibt es Punkte, wo man auch meckern kann. Und das ist auch berechtigt. Wir sind bemüht, alle Punkte, die kritikwürdig sind, zu verbessern, damit sich das auch für die Tiere verbessert. Aber in erster Linie muss ich sagen, wenn jemand sagt, Tiere gehören nicht in Tierparks: Nicht alle Tiere gehören in Tierparks, zum Beispiel Menschenaffen. Die sind sehr intelligent. Die sind wirklich so wie wir Menschen auch. Und die halt hinter Gittern zu halten, finde ich nicht richtig. Oder auch Elefanten oder Tiger. Die brauchen unglaublich viel Platz und haben unglaublich viel Laufdrang. Da wird man den Tieren einfach nicht gerecht. Die müssen nicht gehalten werden.

 


Man kann Tiere halten, die ein bisschen kleiner sind, die ein bisschen mehr mit Menschen Kontakt haben können, die ein bisschen aufmerksamer sind, die sich über den Menschen freuen. Und man muss sagen, in der freien Wildbahn, da gibt es keinen Tierarzt und auch nicht immer Futter. Viele Tiere verrohen oder werden schon im Jugendtieralter geschnappt vom Raubtier. Das findet ja hier im Jugendtierpark nicht statt, weil die halt einen geschützten Raum. Der geschützte Raum sollte aber so groß sein, dass sie zufrieden sein und sich auch aus dem Weg gehen können. Das gibt so ganz viele Aspekte, die muss man dabei beachten.




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