Monster gibt es, weil es Menschen gibt. Prof. Dr. Rüdiger Heinze
referierte bei der Kinder-Uni über die Frage „Warum gibt es Monster?“
Was ist eigentlich die Kinder-Uni? Von Moritz von Bachmann und Jessica
Krawczyk.
Der Kinder-Uni-Ausweis unseres Autors Moritz. |
Die
Kinder-Uni ist eine Art Universität für Kinder. Sie findet immer im September
und November an Samstagen statt. Man darf mit einem Ausweis, den man vorher
besorgen muss, oder mit einem Anmeldebuch in die Vorlesung kommen. Die
Kinder-Uni ist kostenlos.
Im
Wintersemester 2015/16 zum Beispiel waren diese und andere Themen dran: „Wer
summt denn da im Elektromotor“, „Warum gibt es Monster?“ oder „Weltraummüll –
wie viele Trümmer fliegen um die Erde?“. Natürlich darf man auch Fragen
stellen, und es gibt ein kleines Quiz, bei dem man tolle Preise gewinnen kann,
aber die Chance ist eher niedrig, denn es sind ja über 100 Kinder, die sich
beteiligen. Zu gewinnen gibt es z. B. ein T-Shirt oder eine CD.
Vorlesung „Warum gibt es Monster?“ (7. November 2015). Von Moritz von Bachmann
Zu
Anfang der Vorlesung erzählte Professor Dr. Rüdiger Heinze vom Englischen
Seminar eine „Monsterregel“, die ihm als Kind beigebracht wurde: Wenn ein Körperteil
über meine Bettkante hinausschaut, so Heinze, darf ein Monster mich angreifen.
Natürlich gibt es keine echten Monster, aber in unserer Vorstellung sind sie
fast unzählbar, erklärte der Professor.
Dann
gab er den Kindern den Auftrag: „Zeichnet mir mal ein Monster“. Als der Großteil
fertig war, holte er vier Kinder auf die Bühne, die ihre Monster erklärten. Es
gab eines, das fliegen konnte, eine Mischung aus Frankenstein und einem
Sorgenfresser, einen Vampir und einen „Monster-Dino“. Das Thema mit den
Mischungen griff Heinze gleich auf und erklärte, dass sich so eine Mischung
Hybrid nennt. Monster lassen sich oft an ihrem außergewöhnlichen Aussehen
festmachen. Doch das trifft nicht immer zu. „Denkt mal an Lord Voldemort. Der
sieht auch eigentlich wie ein Mensch aus, aber ist ein Monster“, sagte der
Professor. Dann fuhr er fort: „Monster leben an den kuriosesten Orten, zum
Beispiel unterm Bett oder im Gulli. Sie haben auch alle ihre eigenen Fähigkeiten,
Rechte und Geschichten. Manche bewachen einen Ort oder eine Grenze. Oder
vielleicht sogar ein Geheimnis.
Danach
stellte und erklärte er die Frage: „Was bedeutet eigentlich das Wort Monster?
Monster bedeutet zwar Monstrum, aber auch Zeichen. So wie die Verkehrszeichen
hat auch jedes Monster seine Bedeutung. Das gibt auch den Hinweis darauf, dass
Monster nicht nur böse sind. Manche sind gut und manche sind böse. So ist es
auch bei Harry Potter. Oder bei ,Der Herr der Ringe’ und ,Der Hobbit’. Überall
wo gute Monster sind, sind auch böse Monster. Überall wo böse Monster sind,
sind auch gute.“
Am
Ende jeder Vorlesung dürfen die anwesenden Kinder immer drei Fragen stellen. Da
dieses Mal die Vorlesung kürzer als sonst war, waren es ein paar mehr.
Schon länger
als es Pyramiden gibt, also mehrere zehntausend Jahre bestimmt.
Wer
erfindet eigentlich Monster?
Ihr alle!
Als ihr vorhin Monster gezeichnet habt, da habt ihr welche erfunden.
Wie viele
Monster gibt es denn?
Also echte
gibt es keine, aber die Monster, die es in den Vorstellungen der Menschen gibt,
sind unzählbar. In jeder Sekunde kommen neue dazu.
Wer hat
das erste Monster erfunden?
Das waren
schon die Steinzeitmenschen. Sie hatten Dinge, die sie sich nicht erklären
konnten. Zum Beispiel das Feuer. So ist vielleicht der Drache entstanden.
Nach
dem Ende der Veranstaltung kann man immer auf die Bühne kommen und seine
eigenen Fragen stellen. Dabei habe ich Dr. Rüdiger Heinze vom Englischen
Seminar noch interviewt.
Kinderuni-Vorlesung: „Warum gibt es Monster“, Interview mit Prof. Dr.
Rüdiger Heinze
Wie sind
Sie auf das Thema der Vorlesung gekommen?
Das war wohl
mein Interesse an Monstern.
Wie lange
haben Sie gebraucht, um die Vorlesung auszuarbeiten?
Also
eigentlich seit meiner Kindheit, denn alle Monsterfilme, die ich mir damals
angesehen habe, haben in diese Vorlesung mit reingezählt. Aber für diese
Vorlesung speziell: vier Tage.
Haben Sie
vor Ihren oder anderen Kindern eine Testvorlesung gehalten?
Vor Freunden
und vor meinen Patenkindern. Eigene Kinder hab‘ ich keine.
Womit würden
Sie andere Kollegen überzeugen, auch eine Kinder-Uni Vorlesung zu halten?
Es macht
einfach unglaublich viel Spaß und die Kinder wollen einfach da sein. Studenten
wollen nicht immer da sein, manchmal wollen sie nur den Stempel.
Außerdem
besuchte ich noch die nächste Vorlesung der Kinder-Uni und interviewte die
Professorin.
Kinderuni-Vorlesung: Mama und Papa fahren grün – die Brennstoffzelle
macht’s möglich! Frau Prof. Dr. Ulrike Krewer, Institut
für Energie- und Systemverfahrenstechnik (14.11.2015)
Wie sind Sie auf das Thema der Vorlesung gekommen?
„Ich
beschäftige mich an der TU auch mit der Brennstoffzelle und arbeite auch mit VW
zusammen um die Brennstoffzelle in die Autos zu bringen.
Wie lange haben Sie gebraucht, um die Vorlesung auszuarbeiten?
Wir
haben zehn Tage gebraucht.
Haben Sie vor Ihren oder anderen Kindern eine Testvorlesung gehalten?
Nein,
wir haben nur gestern eine Art Generalprobe gemacht.
Womit würden Sie andere Kollegen überzeugen, auch eine Kinder-Uni
Vorlesung zu halten?
Damit
dass man ganz viel Spaß auf der Bühne hat und ganz viele junge Leute für sein
Thema interessieren kann.
Kinder-Studenten im Hörsaal Audimax der TU Braunschweig. |
Bildquellen: Prof. Dr. Rüdiger Heinze; https://www.tu-braunschweig.de/presse/veranstaltungen/kinderuni
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen