Freitag, 10. Dezember 2021

Wählen mit 16

Jede Stimme zählt! Anna Lenja Epp, Jg. 12, über die Herabsetzung des Wahlalters bei Bundestagswahlen.



Die Bundestagswahl ist mittlerweile zwei Monate her, das neu gebildete Bündnis aus SPD, Grünen und FDP hat zuletzt seinen Koalitionsvertrag vorgestellt. Darin enthalten ist auch die Herabsetzung des Wahlalters auf 16 Jahre für die Wahlen zum Europäischen Parlament und zum Deutschen Bundestag. Das heißt, dass in Zukunft alle Menschen ab 16 die Berechtigung haben sollen, zu diesen Wahlen ihre Stimme abzugeben.

Bisher ist das Wahlrecht noch an die mit 18 Jahren erreichte Volljährigkeit gekoppelt, weshalb bei der letzten Bundestagswahl auch nur Menschen im Alter von 18 und älter wählen durften. Ich selbst war zum Zeitpunkt der Wahl erst 16 Jahre alt, durfte also nicht wählen gehen, obwohl ich dies sehr gern getan hätte. Meine Stimme blieb dadurch ungehört.

Doch was wäre passiert, wenn auch jüngere Menschen, die nicht zur Wahl berechtigt waren, hätten wählen dürfen? Und ist es überhaupt legitim, das Wahlalter an die Vollendung des 18. Lebensjahres zu koppeln?


Dass das Wahlalter auf Bundesebene auf 18 Jahre festgelegt ist, liegt vor allem daran, dass mit diesem Alter die Volljährigkeit und damit die Mündigkeit einhergeht. Gegen eine Herabsetzung des Wahlalters spricht demnach, dass Jugendlichen wie mir weder zugetraut wird, sich wirklich für Politik zu interessieren, noch, auf Basis ihres bisher erworbenen Wissens eine fundierte Entscheidung treffen zu können.

Doch nehmen wir mal an, ich wäre zur Bundestagswahl wahlberechtigt gewesen, hätte allerdings kein Interesse daran gehabt, wählen zu gehen. Wahrscheinlich wäre ich einfach zu Hause geblieben, genauso wie es auch Nichtwähler*innen über 18 tun. Es tut folglich nicht not, allen Menschen im Alter von 16 oder 17 Jahren das Wählen zu verbieten, nur weil manche angeblich uninteressiert sind. Vielmehr sollten wir doch selbst entscheiden können, ob wir wählen gehen möchten oder nicht.

Des Weiteren ist es wahrscheinlich, dass das Interesse an der Wahl bei einer Wahlberechtigung zunimmt. Weshalb sollten sich Menschen, die nicht berechtigt sind, ihre Stimme abzugeben, auch zwangsläufig schon mit sämtlichen Themen der Politik auseinandersetzen?


Überhaupt macht es keinen Sinn, die Jugend an sich als homogene Gruppe in der Gesellschaft wahrzunehmen. Genau wie andere Altersgruppen haben auch wir unterschiedliche Meinungen, die wir zum Ausdruck bringen möchten. Insbesondere über Themen, die unsere Zukunft betreffen, sollten wir doch selbst entscheiden dürfen. Es gibt keinen Grund, weshalb wir nicht selbst mitentscheiden dürfen. Insbesondere, wenn man sich die Altersverteilung bei der letzten Bundestagswahl ansieht, fällt auf, dass ältere Generationen sowieso schon deutlich stärker vertreten sind: Von 60,4 Millionen Wahlberechtigten waren laut Bundeswahlleiter nur 8,7% unter 30, aber 12,8% über 70. Dies führt dazu, dass insbesondere Themen wie der Klimawandel, die die Zukunft betreffen, unter den Tisch fallen. Dabei müsste besonders hier schon jetzt gehandelt werden!

Wenn Jugendliche ab 16 wählen dürfen, müssen auch die Wahlprogramme mehr an den Interessen von Jugendlichen ausgerichtet werden. Eine Partei kann also in Zukunft nicht mehr ausschließlich die Interessen Älterer wiedergeben und darauf setzen, trotzdem den gleichen Anteil an Stimmen zu bekommen. Sie muss sich mit Jugendlichen als Gruppe von Wähler*innen auseinandersetzen. Denn erst wenn wir wählen können, können wir nicht mehr überhört oder übersehen werden. Dann muss uns die Politik wahrnehmen.


Wir sehen also, dass das Wahlrecht ab 16 ein wichtiger Schritt dazu ist, die Meinungen von Jugendlichen stärker zu repräsentieren und zu respektieren. Schließlich wartet die Zukunft nicht, bis wir 18 sind!


Bildquelle: pixabay.com


Weitere Artikel von Anna Lenja Epp:






Montag, 6. Dezember 2021

Psychologie-Akademie

Freu‘ dich des Lebens - ein Erfahrungsbericht über die Psychologie-Akademie von Iman Sibai.





„Wie werden wir Menschen glücklich? Wie können wir unsere Emotionen verstehen und beeinflussen? Welche Kreativtechniken sind am besten, um neue Ideen zu generieren? Wie nutzen wir unsere Stärken besser? Wie können wir uns jeden Tag inkrementell* verbessern? Wie führen wir bessere Gespräche? Welche Überzeugungstechniken funktionieren wirklich? Haben wir Willensfreiheit? Woher kommt das Bewusstsein des Menschen?“ (Psychologie Akademie 2021)

In den Herbstferien nahm ich an einem Online-Seminar der Psychologie-Akademie für Schüler und Studierende teil. Das Seminar wurde über unsere Schule durch Herrn Dr. Nowak an uns vermittelt.

Rund 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, die über ein Bewerbungsverfahren ausgewählt wurden, fanden sich zuvor am Abend des 22. Oktobers zu einem Kennenlernen im Rahmen eines Zoom-Meetings zusammen.

Verschiedene international agierende, junge, aber sehr erfahrene Experten aus den Bereichen der Psychologie, Philosophie und den eng verwandten Neurowissenschaften und der Psychotherapie sowie der Ökonomie, Politik, Linguistik und Mathematik referierten über zwei volle Seminartage. Wir Teilnehmenden wurden interaktiv, unter anderem durch Breakout-Sessions (Gruppenarbeit), eingebunden, in denen wir zum Beispiel ein möglichst erfolgreiches Start-Up gründen mussten oder darüber debattierten, wie man eine dankbare und zufriedene Lebenseinstellung erreichen kann.

Die Psychologie ist die Lehre des Geistes. Basierend auf dem Akronym** „GEIST“ beschäftigten wir uns insbesondere mit der Psychologie des Glücks, der Emotionen, der Ideen, der Stärke und der Transformation. Neben theoretischen Grundlagen, wie dem Zusammenhang zwischen der Psychologie und Philosophie beziehungsweise Politik, lernten wir die Anwendung der Psychologie im Alltag kennen, wie man beispielsweise wirksame Überzeugungstechniken anwendet oder die Psyche eines Menschen analysiert.

Ganz besonders hat mich die Psychologie der Ideen angesprochen, wo wir vor dem Hintergrund weiterer Disziplinen, zum Beispiel Mathematik oder Philosophie, erarbeitet haben, welche Faktoren Einfluss auf die Entwicklung von Ideen haben. Das haben wir auch anhand von Rätseln oder Aufgaben angewandt, die kreatives und originelles Denken erfordern. Eine bestand darin, einen grammatikalisch logischen Satz aus den Anfangsbuchstaben des Alphabets in chronologischer Reihenfolge zu bilden.

Mein Satz lautet:
Alle Bären campen dank einiger flinker, grünkohlliebender Hasen, indem Jazz knatternd laufend musiziert, nachdem ohne Panik Quallen restliches Sushi tiefkühlen und vogelartige Wachteln xylophonspielende Yaks zerfleischen.

Was wäre Eure Idee dazu?

Ziel des Seminars ist es, eine Community junger, an der Psychologie interessierten Menschen europaweit aufzubauen, die sich regelmäßig austauscht.

Durch die Psychologie-Akademie ist mir umso mehr bewusst geworden, wie vielfältig und lebensnah die Psychologie ist und wie sehr wir ihre Techniken und Lehren in unserem Alltag, wenn auch meist unbewusst, anwenden. Ich selbst habe mir nach dem Seminar vorgenommen, mich jeden Tag persönlich ein Stück zu verbessern.

Ich freue mich schon sehr auf das Präsenztreffen im kommenden Frühling!


* schrittweise
** aus den Anfangsbuchstaben mehrerer Wörter gebildetes Kurzwort


Bild: https://psychologie-akademie.com/

Freitag, 26. November 2021

Kurzgeschichte: die berühmteste Sängerin

Wie ich zur berühmtesten Sängerin der Welt wurde. Eine kurze Geschichte von Lona Ma.


Name: Scarlett Theodora Taylor
Geburtsdatum: 20.02.1987
Herkunft: Großbritannien (London), USA (Freetown City)
Hobbys: Klavier, singen, Gitarre, Schlagzeug, Saxophon, Bücher schreiben, Basketball, Fußball, sich für Gerechtigkeit und die Umwelt einsetzen
Beruf: Sängerin, Beraterin für Kinder, Jugendliche und Erwachsene
Aussehen: Dunkelbraune, lange, Wellige Haare mit blonden Strähnchen, dunkelblaue Augen, leicht gebräunt
Zitat: „Egal, wer du bist, egal, wie du bist, du bist etwas besonderes“
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Wer bin ich? Na klar. Das arme Mädchen, das keine Freunde hat.
Dachte ich zumindest.
Dann änderte sich alles schlagartig. Wie? Das erzähle ich euch jetzt.

Wie alles Anfing

Hi, ich heiße Scarlett Theodora Taylor. Ich bin 26 Jahre alt, wohne in New York und bin sozusagen die berühmteste Sängerin der Welt. Meine Eltern heißen Sarah Cruise-Taylor und Oliver Taylor. Wir waren früher eine arme Familie, aber das machte mir nichts aus. Es störte mich nur, dass meine Mitschüler mich deswegen mobbten. Ich dachte, mein Leben wäre schrecklich, und wir würden für immer arm bleiben. Aber es gab eine Sache, die ich gut konnte und die mir Spaß machte: Singen. Bei allen drei Singwettbewerben gewann ich. Nur einmal war es ganz knapp zwischen mir und Lousianne DeLaFleur. Sie kommt aus Frankreich, war Schülersprecherin und das reichste Mädchen der Schule. Aber zurück zum Thema. Eines Tages änderte sich für mich alles. Und wie das passieren konnte, das erzähle ich euch jetzt.

Erster Schultag nach den Sommerferien

Ich wachte auf und die Sonne blendete mich. Als ich auf die Uhr schaute, war es 7:20. Moment, was?! ,,Oh nein, ich bin zu spät!“, schrie ich. Dann stand ich schnell auf, zog mich an und putzte mir die Zähne. Ich band meine Haare noch schnell zu einem unordentlichen Dutt und fuhr mit meinem Fahrrad zur Schule. Auf dem Weg traf ich Mike. Er war seit dem Kindergarten mein bester Freund. Als wir in der Schule ankamen, sah ich schon Michael, Kenneth und Jax.
Die drei nennen sich die drei „Rockstars“, aber der Name „Die drei Vollidioten“ würde besser zu ihnen passen. Jax ist der Chef von allen, ist aber immer voll durchgedreht. Kenneth ist der, mit den meisten Muskeln, aber er hat außer in Sport in allen Fächern eine sechs. Und Michael ist der Schlimmste von allen. Er ist total sozial-inkompetent und spricht in einer Sprache, die ich persönlich nicht deuten oder verstehen kann, obwohl ich meistens erkennen kann, welche Sprache jemand spricht. ,,Hilu, Schkalit! Hüt sest ti gott eis“, sagte er. Ich ignorierte ihn einfach und ging weiter.
Erst jetzt fielen mir die ganzen komischen Plakate auf, die in den Fluren hingen und alle redeten irgendwie etwas von „Wird Scarlett diesmal wieder gewinnen?“ oder so. Moment, was? Scarlett? Das bin doch ich! In der Klasse angekommen setzte ich mich auf meinen Platz. Auf einmal bemerkte ich auf meinem Tisch einen Flyer und kapierte alles. „Oh ja, ich werde gewinnen, dachte ich, ,,Das kann ich euch garantieren“.



Freitag, 5. November 2021

Bewerbung: „Die beste Klasse Deutschlands“



Die 7a hat sich bei 
„Die beste Klasse Deutschlands“ beworben. Von Isabella Cuber.

Wie fast jedes Jahr gib es wieder „Die beste Klasse Deutschlands“ auf Kika. Und dieses Mal (2022) bewirbt sich erneut eine Klasse des WGs*. Und zwar die jetzige 7a. In den letzten Wochen (vor den Ferien) hat die Klasse ein Bewerbungsvideo aufgenommen. Am 5.11.21 ist es fertig geworden und die Klasse hat sich das fertige Video angeschaut. In den nächsten Tagen wird die 7a es zu den Moderatoren der Firma von „Die beste Klasse Deutschlands“ schicken. Ob die Klasse angenommen wird oder nicht, könnt ihr in meinem nächsten Artikel zu „Die beste Klasse Deutschlands“ lesen.


*2016 war die damalige 6c bereits dabei.

Ferienerlebnis: Musical-Workshop

Stage Perform - mein fünftägiges Sommerferien-Schauspielerlebnis. Ein Bericht von Lona Ma.


Wir fuhren nach Hannover, während alles an mir kribbelte, denn ich hatte noch nie an so einem Workshop teilgenommen. Als wir ankamen, hielten wir vor einem roten Altbaugebäude. Davor standen bereits viele aufgeregte Kinder und Petra, unsere Schauspiellehrerin. Schließlich, als sie uns alle begrüßt hatte, gingen wir rein. Mit uns kam Isa, sie war unsere Gesangslehrerin. Mit ihr übten wir die Songs, die wir vierzehn Tage vor dem Workshop bekommen hatten. Im Schauspielunterricht verteilten wir die Rollen und übten schon mal die ersten Szenen von „Grease“ ein. So heißt der Film, den wir am fünften und letzten Tag aufführen würden. In dem Film geht es um ein Mädchen und einen Jungen, die sich in den Ferien ineinander verlieben. Auf der Highschool treffen sie sich dann wieder, aber Danny, so heißt der Junge, beachtet das Mädchen Sandy gar nicht mehr. Und deshalb plant sie Rache …
Aber zurück zum Workshop. Ich spielte die Ex-Freundin von Danny und bei einem Song war ich zur Abwechslung mal ein Junge.

(Fun-fact Nr. 1: Es gab in dem Workshop NUR Mädchen, deshalb wurden die Proben oft von Lachanfällen unterbrochen, weil die Mädels, die Jungs spielen sollten, nicht wussten, wie sich ein Junge in dieser Situation verhalten würde).

Am nächsten Tag kam der Tanzunterricht hinzu. Unser Lehrer hieß Oliver, aber wir nannten ihn immer Olli.

(Fun-fact Nr. 2: In meiner Klasse gibt es auch einen Oliver, dessen Spitzname Olli war. Als ich meinen Bericht der Klasse vorgelesen habe, mussten alle an dieser Stelle lachen).

Olli (der Tanzlehrer, nicht der Mitschüler) hat professionell Musical studiert und ist auch ein ziemlicher Perfektionist, deshalb waren die Stunden mit ihm ziemlich streng. Nichtsdestotrotz hat der Unterricht sehr viel Spaß gemacht und die Zeit verging wie im Flug – egal ob mit Petra, Isa oder Oliver. Dann endlich kam der Tag der Aufführung.

(Fun-fact Nr. 3: Erstens: Während der Generalprobe rutschte mir der Rock runter – zum Glück hatte ich eine kurze Hose drunter ... Zweitens: Ein Mädchen sollte eigentlich sagen, dass die Pizza mega ist, aber stattdessen sagte sie: Die mega ist Pizza. Drittens: Danny sollte eigentlich sagen „Ich weiß nur noch, dass sie Sandy heißt“. Aber er hat „Ich weiß nur noch, dass sie Danny heißt“ gesagt. Und das vor LAUFENDER KAMERA).

Nach zwei Proben war es Punkt dreizehn Uhr. Petra und Olli stellten sich vor der Kamera vor und dann begannen die ersten Szenen. Abwechselnd kam unsere Gruppe von 10-18 Jahren dran und die jüngere Gruppe von 6-9 Jahren dran. Das Anstrengendste war nicht das Schauspielern, nicht das Tanzen und nicht das Singen. Es war das Umziehen. Während der Show musste ich mich ungelogen acht Mal umziehen. Und man stand immer sehr unter Zeitdruck, denn man durfte nicht zu spät zur nächsten Szene kommen. Nach der Show saßen wir mit Gummibärchen, Schokolade und Marshmallows vor dem Beamer und sahen uns die Aufführung an.

Das war der letzte schöne Moment bei „Stage Perform“. Schade, dass fünf Tage so schnell vergangen waren. Es hat sich nur wie zwanzig Minuten angefühlt. Aber ich werde auf jeden Fall nächstes Mal wieder zu „Stage Perform“ zurückkommen.


Sonntag, 26. September 2021

Abi – und nun?

Das Abi in der Tasche – und jetzt ein Auslandsjahr? Von Valea Elß.


Artikel Nr. 1

Hallo! Ich bin Valea. Ich habe 2021 am WG mein Abitur gemacht und arbeite jetzt als „Teaching and Boarding Assistant“ an dem Londoner Internat „St Margaret’s School“. Das bedeutet, dass ich als Assistenzlehrkraft den Unterricht und das Internatsleben aktiv mitgestalte, zum Beispiel indem ich selbst Deutschunterricht gebe, die Lehrer*innen in weiteren Fächern unterstütze, Ausflüge und Projekte organisiere und noch vieles mehr.
Hier im Blog der WGtarier-Schulzeitung möchte ich euch in meinen Arbeitsalltag mitnehmen und euch so einen Einblick in die englische Kultur und das Leben an einem britischen Internat verschaffen. Wenn du dir vorstellen kannst, selbst einmal ein Auslandsjahr nach dem Abitur zu absolvieren, dich für das Leben in England interessierst oder einfach neugierig bist, ob es an einem Londoner Internat tatsächlich so aussieht wie bei Harry Potter, dann begleite mich doch auf meiner besonderen Reise durch das englische Schuljahr!

Wenn wir zur Schule gehen, dann fühlt es sich manchmal so an, als würden wir für immer Schülerin oder Schüler bleiben. Doch auch wenn dreizehn Jahre wie eine unendlich lange Zeit erscheinen mögen, schneller als man denkt liegen selbst die Abiturprüfungen hinter einem – und vor einem liegt: das „richtige“ Leben.

Was nun? Womit füllt man seine Zeit, wenn nicht mit Unterricht, Hausaufgaben und Klassenarbeiten? Vielleicht sollte man gleich anfangen zu studieren oder eine Ausbildung machen? Oder vielleicht doch erst ein Praktikum oder ein Freiwilliges Soziales Jahr?

Ich habe schon in der zweiten Klasse entschieden, dass ich Lehrerin werden wollte, und das ist bis heute mein großer Traum geblieben. Trotzdem wusste ich in der dreizehnten Klasse noch nicht, ob ich wirklich sofort mit dem Studium beginnen wollte. Viele meiner älteren Freundinnen, die jetzt bereits mitten im Studium stecken, hatten vorher ein Jahr im Ausland verbracht. War das nicht vielleicht auch etwas für mich? Auf einer langen Autofahrt nach Rügen in den Herbstferien 2020 machte ich mich deshalb an die Arbeit und schrieb eine Liste: (Warum) lohnt es sich, ein Auslandsjahr nach dem Abitur zu machen?

1. Sprachliche Erfahrungen sammeln

Das erste Argument für ein Auslandsjahr liegt wohl auf der Hand: Egal ob es nach Amerika, Asien oder Australien geht – wenn man für ein Jahr in ein anderes Land zieht, muss man sich wohl oder übel mit den Menschen im Ausland verständigen können. Auf diese Weise trainiert man das Hörverstehen, die Aussprache, Vokabular und Grammatik ganz automatisch – und häufig sogar effektiver, als würde man stundenlang im eigenen Zimmer Vokabeln auf Karteikarten vor sich hin pauken. Insbesondere wenn man einen Beruf anstrebt, in dem Englischkenntnisse gefragt sind (und das ist heutzutage nicht selten der Fall), wird das Auslandsjahr zu einer Erfahrung, von dem man sein ganzes Leben lang profitiert.


2. Eine neue Kultur kennenlernen


Neben der Sprache erfährt man bei der Kommunikation mit Einheimischen natürlich auch viel über deren Kultur. Und nicht nur das: man erlebt sie auch noch hautnah. Hierzu ein kleines Beispiel: Im Herbst 2019 nahm ich am China-Austausch hier am WG teil. Im Vorhinein hatte ich viel über die berühmten chinesischen Tee-Zeremonien gelesen und unser chinesischer Fremdenführer hatte mir exakt geschildert, wie er gemeinsam mit seiner Familie fast wöchentlich eine solche Tee-Zeremonie abhielt. Nichtsdestotrotz war es etwas ganz anderes, als ich dann tatsächlich selbst in einem gemütlichen Tee-Stübchen mitten in Shanghai saß und der berühmten Zeremonie persönlich beiwohnte. Ich fühlte mit den Fingerspitzen die kleine Tasse, die ich in der Hand hielt, ich roch den intensiven Duft verschiedener Teesorten, schmeckte das heiße Getränk auf meiner Zunge und hörte der freundlichen Chinesin zu, die uns mehr und mehr Teesorten mit Begeisterung präsentierte. Diese lebendige Erfahrung kann kein schriftlicher oder mündlicher Bericht jemals ersetzen. Und wenn ich kurz die Augen schließe, dann habe ich heute noch immer den intensiven Duft der Teeblätter in meiner Nase.


3. Neue Freunde finden


„Freunde sind wie Sterne. Du kannst sie nicht immer sehen, aber du weißt, sie sind immer für dich da.“ Wer kennt ihn nicht, den Spruch, der mittlerweile auf jeder Tasse, jeder Geburtstagskarte und jedem Frühstücksbrettchen steht? Und auch wenn dieser Satz aufgrund seiner Popularität ziemlich abgenutzt ist, so ist er doch weiterhin wahr: Die Freundschaften, die man während seines Auslandsjahres sammelt, halten häufig ein ganzes Leben lang, auch wenn nach der Rückkehr ins eigene Heimatland hunderte von Kilometern getrennt ist und sich nicht jeden Tag sehen kann. Ich habe in Österreich beim Wandern eine junge Frau aus Tschechien kennengelernt, mit der ich mich auf Anhieb gut verstanden habe. Wir schreiben heute noch und ich kann mir sicher sein, dass ich sie jederzeit anrufen kann, falls ich mich mal im Urlaub in Prag verlaufen sollte.



4. Wachsen

Stellt euch vor, ihr steht in der Londoner U-Bahn und seid gerade auf dem Weg zurück zu eurer Einsatzschule, in der ihr wohnt und die etwas außerhalb der Stadt liegt. Plötzlich fängt es an zu gewittern und nach erschreckend kurzer Zeit erhaltet ihr die Nachricht, dass alle U-Bahnen und Busse zu eurer Schule aufgrund des Unwetters ausfallen. Was nun? Mama und Papa sind zwei Flugstunden von euch entfernt, ebenso wie die besten Freunde in der Heimat. Dieses Szenario ist meiner Freundin während ihres Auslandsjahres wirklich passiert. Und auch wenn die Vorstellung, alleine in der Londoner U-Bahn zu stehen und nicht nach Hause zu kommen, schrecklich klingt, Erfahrungen wie diese machen einen stärker. Während eines Auslandsjahres lernt man, einen kühlen Kopf zu bewahren, Herausforderungen anzunehmen und Probleme zu lösen. Und später erinnert man sich an Erlebnisse wie diese zurück und kann über die eigene Unsicherheit lachen. Meine Freundin ist an diesem Abend übrigens mehrere Meilen nach Hause gelaufen.


5. Abenteuer erleben


Wünschen wir uns das nicht alle irgendwann einmal? Einfach in einen Flieger zu steigen und niemals wiederzukommen, einfach nur, um dem immer gleichen Alltag zu entfliehen? Wir verfolgen als Schülerinnen und Schüler einen ganz bestimmten Tagesablauf, der sich wöchentlich wiederholt und thematische Einheiten im 45-Minutentakt strukturiert. Da bleibt wenig Zeit für Unerwartetes. An der Universität oder während der Ausbildung verläuft es meist ähnlich. Aber warum von einer Routine in die nächste springen? Warum nicht etwas Neues ausprobieren, hinaus in die große weite Welt reisen und unbekannte Orte entdecken? Das Studium läuft nicht weg – auch nächstes Jahr kann man noch an seiner Lieblingsuni seinem beruflichen Traum nachgehen. Das Auslandsjahr wird einem so viel Wissen, Kontakte und Erinnerungen bescheren, von denen man sein ganzes restliches Leben lang profitieren wird.

As wir nach einer stundenlangen Autofahrt endlich auf Rügen angekommen waren, stand meine Entscheidung fest: Ich möchte nach dem Abitur ein Jahr im Ausland verbringen. Und ich würde auch jedem anderen dazu raten, der Freude am Reisen und am Kennenlernen neuer Kulturen, Menschen und Sprachen hat, der sich selbst finden und weiterentwickeln will. Falls ihr zu denjenigen gehört, die jetzt begeistert nicken oder zumindest mit einem kleinen Lächeln heimlich an sich selbst denken, dann bleibt doch dran und lest auch weiterhin meine Berichte. Auf diese Weise erfahrt ihr, was für eine Art von Auslandsjahr zu euch passen könnte, wie ihr eurer Auslandsjahr organisiert und was ihr von einem Auslandsjahr in England uns speziell an einem Londoner Internat erwarten könnt. Bis zum nächsten Artikel!


Fotos: Valea Elß.

Freitag, 24. September 2021

Unglück am Morgen

Der Unfall. Ein Bericht von Isabella Cuber.


An einem schönen Montagmorgen - aber das ist Ansichtssache - fuhren zwei unschuldige WG- Schülerinnen mit dem Bus zur Schule. Auf einmal hörten sie ein Geräusch, wenige Sekunden danach stellten sie fest, dass die Bustür komplet zerstört war und nur noch aus tausend Glasteilen bestand. Beim genauen Betrachten des Geschehens sahen sie, dass der Bus kurz vor der Haltestelle einen Autospiegel mitgenommen hatte. Da die Tür des Busses jetzt kaputt war, mussten alle Passagiere aussteigen. Die Mädchen kamen mit einem Schrecken davon, mussten nun aber zu Fuß weiter gehen. Trotz der Geschehnisse kamen sie noch pünktlich am WG an. Die Bustür und der Autospiegel aber waren Schrott. Ob das die Versicherung zahlt? Und wer war überhaupt schuld? Das wussten sie leider nicht, weil sie zur Schule mussten.

 

Dienstag, 14. September 2021

Comic: Goldene Regel

Was du nicht willst ... Hadi Sibai zur Anwendung der Goldenen Regel bei der Schulbuchausleihe. Aus dem WN-Unterricht Jg. 5.





Donnerstag, 12. August 2021

Kommunalwahl 2021: Volt-Partei

„Gemeinsame Schule von Klasse 1 bis 10“. Die Volt-Partei antwortet auf die Fragen von Louis Ostrowski.


Am 12. September 2021 wird in Braunschweig gewählt: die oder der Oberbürgermeister:in, der Rat der Stadt und die Stadtbezirksräte. Alle, die das 16. Lebensjahr vollendet haben, sind wahlberechtigt. Um euch bei der Entscheidung zu unterstützen, veröffentlichen wir in loser Folge Interviews, in denen die Parteien ihre Standpunkte erklären können. Die Texte erscheinen in der Reihenfolge, wie sie bei uns eingegangen sind.


1. FDP
4. BIBS
5. AFD
7. Volt
8. CDU, Die Grünen, SPD: Diese drei Parteien haben wir mehrfach angeschrieben. Antworten auf unsere Fragen haben wir leider nicht erhalten.



Beschreiben Sie Ihre Partei in höchsten zwei Sätzen.
Die paneuropäische Partei Volt will sich mit einem neuen Politikstil für ein klimafreundliches, sozialverträgliches sowie liberales Europa einsetzen und die Einheit der europäischen Staaten stärken. Kernelement unserer politischen Strategie ist es, funktionierende Lösungsansätze aus anderen europäischen Kommunen als sogenannte Best-Practice-Beispiele umzusetzen, wodurch wir eine lösungsorientierte Politik erreichen wollen. Kurz: paneuropäisch, progressiv, pragmatisch

Was ist das wichtigste aktuelle Ziel Ihrer Partei?
Uns ist wichtig den Zusammenhalt innerhalb der europäischen Union nicht nur zu sichern, sondern auch zu vertiefen. Dafür halten wir Reformen der europäischen Institutionen für sehr wichtig. So soll das Europäische Parlament etwa, das aus unseren direkten Vertreter*innen besteht, Gesetze vorschlagen dürfen. Die EU muss direkter, transparenter und bürgernäher werden Europa bietet aber auch Vorbilder, welche wir aufgreifen und in unserem Stadtrat einbringen möchten. Fahrradfahren wie in Kopenhagen, möchten wir auch hier in Braunschweig umsetzen. Schulen vernünftig auf die Digitalisierung vorbereiten? Estland macht es vor. Europas Kreativität auf lokaler Ebene anwenden, das wollen wir für Braunschweig!

Wie setzen Sie sich für Bildung ein?
Inmitten gewaltiger gesellschaftlicher Veränderungen rund um Klimawandel und Digitalisierung lernen wir weitgehend noch immer wie vor 100 Jahren. Das muss sich ändern. Unsere Vision von Schule ist nicht in Schulformen, Klassenstufen und Fächer gegliedert, sondern nach individuellen Neigungen und Begabungen. Wir streben nach dem Vorbild der skandinavischen PISA-Vorreiter eine gemeinsame Schule von Klasse 1 bis 10 an, in der Schüler*innen individuell gefördert werden: Das kann zum Beispiel bedeuten, dass sie ein Projekt zum Thema "Werbung" auf einem einfachen Leistungsniveau bearbeiten, eines zum Thema "Energie" dagegen auf einem anspruchsvollen. Es kann auch bedeuten, dass sie im Energie-Projekt mit einer Lerngruppe arbeiten, in der die meisten Schüler*innen schon etwas älter als sie selbst sind. Wir finden: Nicht die Schüler*innen sollten sich dem Unterricht anpassen, sondern umgekehrt. Das gilt auch und gerade für Schüler*innen mit Beeinträchtigungen. Noten und Sitzenbleiben finden wir weniger wichtig, als dass Schüler*innen lernen, ihr Lernen selbstständig zu organisieren und ihre Lernentwicklung zu reflektieren - und zwar nicht nur bis zum gewünschten Schulabschluss, sondern lebenslang.

Moderner, flexibler Unterricht erfordert moderne, flexible Schulgebäude mit Nebenräumen für wechselnde Kleingruppen und verstellbaren Wänden. Wir setzen uns daher für ein Programm ein, mit dem nicht nur Selbstverständlichkeiten finanziert werden - wie Sanierungen oder eine zeitgemäße Sporthalle -, sondern mit dem nach und nach alle Braunschweiger Schulen modernisiert werden.

Für unsere Reformvorhaben wollen wir die Ausgaben für Bildung im Bundeshaushalt deutlich erhöhen und dem Bund mehr Zuständigkeiten in der Bildungspolitik verschaffen. Eine Bundesbildungskommission aus Abgeordneten der Länder und Wissenschaftler*innen soll bis 2031 den Wandel hin zu einem einheitlichen, vergleichbaren Bildungssystem gestalten.

Ein weiteres Ziel von Volt ist es, Bildung sozial gerechter zu machen. In keinem Land der EU hängt der Erfolg von Kindern so stark von der Herkunft ihrer Eltern ab wie in Deutschland. Der Distanzunterricht hat sozial benachteiligte Familien besonders stark getroffen. Wir wollen, dass eine Schule je 150 Schüler*innen eine*n Sozialarbeiter*in beschäftigt. Dafür wollen wir die Zahl der städtischen Sozialarbeiter*innen erhöhen. Denn Schule ist viel mehr Ort als nur eine Lehranstalt. Ganztagsangebote wiederum sind wichtig, z.B. damit zugewanderte Kinder Sprachförderung erhalten oder damit Schüler*innen aus allen gesellschaftlichen Schichten Sport treiben oder musizieren können. Wir wollen daher den Ausbau von Ganztagsangeboten beschleunigen und auf weiterführende Schulen ausdehnen.

Die Digitalisierung von Schulen geht ja ziemlich langsam voran. Was möchten Sie ändern, um die Digitalisierung voranzutreiben?
Wir wollen digitaler Bildung den Stellenwert einräumen, den sie in den letzten Jahren nicht erfahren hat. Dazu brauchen wir, was z.B. in Dänemark längst Standard ist: Breitbandanschlüsse in jeder Schule, einheitliche digitale Endgeräte für Schüler*innen und Lehrkräfte, die von der Stadt gestellt und gewartet werden, und einen Unterricht, an dem man über datenschutzkonforme Lernplattformen teilnehmen kann, egal wo man gerade ist - ob im pandemiebedingten Distanzlernen oder in Kroatien im Rahmen eines Online-Projekts mit der dortigen Partnerschule.

Manches, wie den Netzausbau, muss die Stadt endlich anpacken. Anderes hat der Bund schon heute im Rahmen des Digitalpaktes finanziert, z.B. die Anschaffung von Endgeräten. Aber die Bürokratie überfordert Lehrkräfte und Schulleiter*innen, sodass sie die Mittel nicht abrufen können. Wir finden: Eine Service-Stelle der Stadtverwaltung sollte auf die Schulen zugehen und alles organisieren, was nötig ist, um die Vorstellungen der Schulgemeinschaft von digitaler Bildung zu verwirklichen.

Inhaltlich sollten in unserer Schule der Zukunft digitale, alltägliche Themen eine größere Rolle im Unterricht spielen, z.B. Fake News und Deep Fakes, die Funktionsweise von Algorithmen oder Cybermobbing. Dafür setzen wir uns auf Komunal-, Bundes- und bald auch Landesebene ein.

Wie steht Ihre Partei zum Klimawandel/wie wollen Sie die Erderwärmung bekämpfen?
Wir erkennen die Klimakrise als größte Herausforderung unserer Zeit an und wollen aktiv daran arbeiten, dass alle europäischen Staaten das Pariser Klimaabkommen erfüllen. Wir möchten, dass Europa bis 2040 die Klimaneutralität erreicht. Um dieses Ziel möglich zu machen, müssen wir die anstehende Transformation in allen Lebensbereichen umsetzen (z. B. Industrie, Bauen, Verkehr).

Konkret wollen wir in Braunschweig ein 356 € Ticket einführen. Zudem wollen wir für Fahrradwegenetz anlegen, um das Fahrradfahren bequemer, schneller und sicherer zu machen. Wir glauben, wenn es wirklich sinnvolle Alternativen zum motorisierten Individualverkehr gibt, werden die Menschen gerne umsteigen.

Was möchten Sie in Zukunft in der Politik ändern?
Die Demokratie lebt von der politischen Beteiligung ihrer Bürger*innen. Um den Bürger*innen eine Teilhabe an politischen Prozessen zu ermöglichen, muss diese transparenter und zugänglicher werden. Wir wollen politische Teilhabe fördern, indem wir bestehenden politischen Hürden (wie z.B. fehlende finanzielle Mittel, politische Bildung) aktiv entgegenwirken. Wir wollen eine diverse, vielfältige und bunte Politik, in der jeder Mensch die Möglichkeit hat, sich über Wahlen hinaus an der Demokratie zu beteiligen.

Was möchten Sie speziell in Braunschweig machen/ändern?
Auf lange Sicht soll Braunschweigs Innenstadt, innerhalb des Rings autoarm werden. Um dies zu erreichen muss zunächst die Fahrradinfrastruktur enorm ausgebaut werden. Wir wollen wie in Kopenhagen die Ausgaben für die Fahrradinfrastruktur auf 35 € pro Einwohner erhöhen. Für Menschen die außerhalb von Braunschweig wohnen und nach Braunschweig kommen um zu arbeiten, zur Schule zu gehen und einkaufen zu gehen, müssen wir frühzeitig Infrastruktur aufbauen die es ihnen ermöglicht dies auf Klimafreundlichen Weg zu tun. Dies gelingt anderswo bereits durch eine Vielzahl an Park&Ride-Möglichkeiten, wo Menschen ihre Autos  parken können und durch günstige Leihräder, Bus und Bahn in die Innenstadt gelangen.

Zudem wollen wir eine moderne und bürger*innennahe Kommunalpolitik, die auf digitale, nachvollziehbare und verständliche Prozesse setzt, an denen sich die Braunschweiger*innen beteiligen können. Jeder Gang zur Behörde (z. B. Personalausweis beantragen) sollte auch online möglich sein. In Kasper Haller sehen wir einen digital-kompetenten Kandidaten, der unsere Forderungen umsetzen kann.

Was zeichnet Ihre Partei im Gegensatz zu den anderen Parteien aus?
Volt ist eine paneuropäisch Partei. Die meisten Probleme lassen sich nicht national lösen, sondern nur gemeinsam mit unseren europäischen Nachbarn. Weshalb wir als Bewegung in 29 Ländern aktiv und in 17 Ländern als Partei registriert sind. Neben zahlreichen deutsche Kommunen sind wir auch in Italien und Bulgarien in Stadträten vertreten. Seit dem März 2021 auch mit 3 Mandatsträger*innen im niederländischen Parlament. Dabei verfolgen wir den Ansatz uns die Lösungen anderer Städte und Länder für unsere Probleme anzuschauen und zu prüfen, inwiefern wir diese übernehmen können.


Mittwoch, 21. Juli 2021

Kommunalwahl 2021: AFD

„Eine gute Bildung ist das Fundament unserer Zukunft.“ Louis Ostrowski befragt Frank Weber, den Vorsitzenden des AfD-Kreisverbands Braunschweig.


Am 12. September 2021 wird in Braunschweig gewählt: die oder der Oberbürgermeister:in, der Rat der Stadt und die Stadtbezirksräte. Alle, die das 16. Lebensjahr vollendet haben, sind wahlberechtigt. Um euch bei der Entscheidung zu unterstützen, veröffentlichen wir in loser Folge Interviews, in denen die Parteien ihre Standpunkte erklären können. Die Texte erscheinen in der Reihenfolge, wie sie bei uns eingegangen sind.


1. FDP
2. Die Partei
3. Die Linke
4. BIBS
5. AFD
7. Volt
8. CDU, Die Grünen, SPD: Diese drei Parteien haben wir mehrfach angeschrieben. Antworten auf unsere Fragen haben wir leider nicht erhalten.



Beschreiben Sie Ihre Partei in höchsten zwei Sätzen.
Wir sind die einzige Partei, die in Deutschland noch echte Oppositionspolitik betreibt und nicht im Mainstream mitschwimmt. Wir sind überzeugte Demokraten, die für freie Bürger einstehen.



Was ist das wichtigste aktuelle Ziel Ihrer Partei?
Wir haben viele wichtige Ziele, die alle als gleichwertig zu betrachten sind: Austritt aus der EU, Beendigung der Massenmigration, Abschaffung des Erneuerbare Energien Gesetzes (EEG), Erneuerung der Bundeswehr, um nur einige zu nennen. Als übergreifendes Ziel kann man formulieren, dass wir unsere Politik an den Bedürfnissen der Deutschen ausrichten.

Wie setzen Sie sich für Bildung ein?
Eine gute Bildung ist das Fundament unserer Zukunft. Wir halten am 3-gliedrigen Schulsystem fest und setzen uns für eine Stärkung von Förderschulen ein. Auch besonders leistungsstarke Schüler haben ein Recht auf angemessene Förderung. Ideologien und politische Beeinflussung haben an der Schule nichts verloren. Die Schulen haben einen Bildungs- aber keinen Erziehungsauftrag. An der Instandhaltung und Ausstattung von Schulen darf keinesfalls gespart werden. Der Lehrerberuf muss attraktiver gemacht werden, um den Bedarf decken zu können.

Die Digitalisierung von Schulen geht ja ziemlich langsam voran. Was möchten Sie ändern, um die Digitalisierung voranzutreiben?
Die Digitalisierung an Schulen darf nicht Selbstzweck sein. Der "klassische" Unterricht darf nicht zu kurz kommen. Rechtschreibung, Kopfrechnen, Schönschrift etc. setzen viele Vorgänge im Gehirn in Bewegung, die nicht durch elektronische Lernmittel ersetzt werden können. Trotzdem darf man sich der Entwicklung nicht verschließen, und auch in der Schule sollten zeitgemäße Unterrichtsmaterialien und -werkzeuge verwendet werden. Die Mittel hierfür, sind zur Verfügung zu stellen. Digitalisierung an der Schule: Ja, aber mit gesundem Augenmaß.

Wie steht Ihre Partei zum Klimawandel/Wie wollen Sie die Erderwärmung bekämpfen?
Der Klimawandel findet statt. Es wäre unseriös, etwas anderes zu behaupten. Trotzdem belegt keine ernstzunehmende Forschung, dass dieser "menschengemacht" wäre. Das Klima hat sich immer geändert, und wird sich auch weiterhin ändern. Allerdings hat der Mensch keinen, oder maximal praktisch nicht messbaren Einfluß darauf. Teure Maßnahmen zur Reduktion von CO2 sind politische Spielchen um die Staatskassen zu bereichern, die aber an der Klimaeentwicklung nichts ändern. CO2 ist kein "gefährliches Giftgas" wie es oft dargestellt wird, sondern im Gegenteil förderlich für das Pflanzenwachstum und damit für das Wohlergehen des Planeten. Warmzeiten waren in der Erdgeschichte imme kulturelle Blütezeiten. Insbesondere ist es vermessen zu glauben, dass Deutschland alleine auch nur den geringsten Einfluß auf die Klimaentwicklung hat. Die Klimaentwicklung hängt fast ausschließlich von Faktoren, wie z.B. der Sonnenaktivität ab, die außerhalb des menschlichen Einflussbereiches liegen. Statt die Menschheit mit Experimenten des "Geoengineering" zu gefährden, sind die Bemühungen darauf zu legen, sich dem unvermeidlichen Klimawandel anzupassen.

Sogenannte "erneuerbare Energien" verteuern die Energieversorgung unnötig. Das EEG muss abgeschafft werden, und Deutschland muss die friedliche Nutzung der Kernenergie wieder in Betracht ziehen. Insbesondere neue Entwicklungen wie der DFR oder die Kernfusion versprechen interessante Perspektiven.

Was möchten Sie in Zukunft in der Politik ändern?
Freiheitliche Werte sind in der Politik immer mehr bedroht. Dies war besonders im letzten Jahr an den völlig überzogenen "Corona-Auflagen" zu sehen, die lediglich durch wenige "Spezialisten" der Regierung gerechtfertigt wurden. Eine Bürgerbeteiligung oder gegensätzliche Meinungen werden nicht nur bei diesem Thema ignoriert. Eine echte Bürgerbeteiligung findet in Deutschland nicht statt. Die Möglichkeiten, die unser Grundgesetz dafür bieten würde (Art. 20 Abs. 2), werden nicht genutzt. Dies muss im Sinne einer aufgeklärten Gesellschaft ändern.
  • Die sozialen Sicherungssysteme sind ungerecht und ineffizient und müssen grundlegend reformiert werden.
  • Um die mittelständische Wirtschaft zu stärken, ist dringend eine Entbürokratisierung auf allen Ebenen notwendig.
  • Subventionen verschiedener Wirtschaftsbereiche führen zu Fehlallokationen und verzerren den Wettbewerb. Sie sollen auf ein absolut notwendiges Minimum zurückgefahren werden.
Wir stehen für einen Umweltschutz, der den Menschen nicht als Fremdkörper betrachtet. Landschaftsverbrauch ist zu vermindern, Schadstoffeinträge in die Natur sind zu verhindern und die Luftqualität zu verbessern. Umfangreiche Waldrodungen, z.B. um subventionierte und umweltschädliche Windräder aufzustellen, sind sofort zu beenden. Wir wollen eine intakte und vielfältige Natur erhalten.

Was möchten Sie speziell in Braunschweig machen/ ändern?
Die Stadt muss mit allen Verkehsmitten gut und sicher erreichbar sein. Die Verwaltung muss endlich bürgerfreundlich digitalisiert werden.

Auch auf städtischer Ebene muss mehr Bürgerbeteiligung möglich gemacht werden. Die Gestaltung der Stadt soll ihren Bürgern vorbehalten sein. Schaffung neuen Wohnraums soll mit geringstmögllichem Landschaftsverbrauch einhergehen. Straßenausbaubeiträge sind sozial ungerecht und sollen abgeschafft werden.

Mehr Hundefreilaufwiesen sind notwendig, und die Hundesteuer soll abgeschafft werden, da Hunde kein Luxusgut, sondern Sozialpartner sind. Braunschweig muss finanziell breiter aufgestellt werden. Kommunen mehr eigenen finanziellen Spielraum. Dies darf aber nicht zulasten der Einwohner gehen, wie dies z.B. durch Erhöhung der Grundsteuer der fall wäre. Eine Erhöhung derselben lehnen wir ab.

Was zeichnet Ihre Partei im Gegensatz zu den anderen Parteien aus?
Die AfD unterscheidet sich als junge Partei von den Altparteien in erster Linie durch die angewandte Basisdemokratie. So befürworten wir auf den meisten Ebenen, wo dies möglich ist, Mitgliederparteitage im Gegensatz zu Delegiertenparteitagen. Bei der AfD darf jedes Mitglied mitbestimmen.

Im Gegensatz zu den anderen Parteien sehen wir die Zukunft Europas nicht in der EU, sondern in einem Europa der Vaterländer, in denen die Kultur und die Vielfalt der europäischen Völker erhalten bleiben.

Die unbegrenzte EInwanderung, wie sie im Moment stattfindet, lehnen wir ab. Insbesondere kulturfremde Einwanderung muss auf ein vernünftiges Maß reduziert werden.

Die AfD ist die einzige Partei, die sich gegen den Genderwahn stellt. "Genderstudies" gehören nicht in das Portfolio einer Universität. Die AfD spricht sich auch gegen Quoten jin jeder Hinsicht aus. Leistung entscheidet, und nicht die Zugehörigkeit zu einer gewissen Gruppe.


Kommunalwahl 2021: Piratenpartei

Freiheit, online und offline. Die Piratenpartei Braunschweig antwortet auf die Fragen von Louis Ostrowski.


Am 12. September 2021 wird in Braunschweig gewählt: die oder der Oberbürgermeister:in, der Rat der Stadt und die Stadtbezirksräte. Alle, die das 16. Lebensjahr vollendet haben, sind wahlberechtigt. Um euch bei der Entscheidung zu unterstützen, veröffentlichen wir in loser Folge Interviews, in denen die Parteien ihre Standpunkte erklären können. Die Texte erscheinen in der Reihenfolge, wie sie bei uns eingegangen sind.


1. FDP
4. BIBS
5. AFD
6. Piratenpartei
7. Volt
8. CDU, Die Grünen, SPD: Diese drei Parteien haben wir mehrfach angeschrieben. Antworten auf unsere Fragen haben wir leider nicht erhalten.



Beschreiben Sie Ihre Partei in höchsten zwei Sätzen.
Die Piratenpartei ist eine Partei des 21. Jahrhunderts, gegründet 2006 mit dem Ziel, die um Jahrzehnte verzögerte Gesellschafts- und Kulturpolitik dem Internetzeitalter anzupassen. Das Recht auf Privatsphäre, konsequenten Datenschutz, eine transparente Verwaltung, eine Modernisierung des Urheberrechts, freie Kultur, freies Wissen und freie Kommunikation sind die grundlegenden Ziele der PIRATEN.

Was ist das wichtigste aktuelle Ziel Ihrer Partei?
Wie schon seit unserer Gründung stehen wir konsequent für liberale Bürgerrechte zugunsten der Freiheit des Einzelnen, offline wie online, was insbesondere in einer Zeit immer üblerer Überwachungsfantasien seitens der seit drei Legislaturperioden nahezu unveränderten Koalition im Bundestag an Wichtigkeit ständig zunimmt. Wir setzen uns ein gegen Vorratsdatenspeicherung, gegen Uploadfilter und gegen staatliche Überwachung (neu im Sortiment: präventive Staatstrojaner).

Wie setzen Sie sich für Bildung ein?
Bildung gehört zu den Kernthemen der Piratenpartei. Wir sind überzeugt davon, dass Bildung und Information zur demokratischen Meinungsbildung beitragen und Polemik, Desinformation sowie Fake News entgegenwirken und damit den Zusammenhalt in einer bunten Gesellschaft stärken. Grundsätzlich gilt auch in der Bildung: Was der Staat finanziert, muss der Gesellschaft gehören.

Im Rat der Stadt Braunschweig wollen wir uns unter anderem für den Erhalt vielfältiger Schulformen, Outdoor-Bildungsräume, weitere Praxisklassen und Schulberufsinformationszentren in allen weiterführenden Schulen sowie Anti-Mobbing- und Selbstbehauptungs-Kurse einsetzen.

Die Digitalisierung von Schulen geht ja ziemlich langsam voran. Was möchten Sie ändern, um die Digitalisierung voranzutreiben?
Fakt ist, dass die Digitalisierung im Bildungsbereich die letzten 20 Jahre als unwichtig ignoriert und keine Mittel dafür eingesetzt wurden. Nun wurden aufgrund der Pandemie vom Bund Gelder bereit gestellt, wobei das Beantragen dieser Gelder mit hohen Hürden verbunden ist. Die PIRATEN Niedersachsen haben bereits kritisiert, dass das alles viel zu lange dauert. [1], [2]

Wir stehen für die konsequente, schnelle Bereitstellung von Infrastruktur: Tablets für alle Schüler und Lehrer, schnelles Internet an Schulen, Open-Source- statt proprietärer Software, Weiterbildungslehrgänge für Lehrer, Medienkompetenz als eigenständiges Unterrichtsfach oder als Querschnittsthema, lehren und anzuwenden in allen Fächern.

Des Weiteren haben die PIRATEN Deutschland während der Coronakrise eine Plattform für digitales Lernen entwickelt und veröffentlicht, auf der Methoden, Programme und Soforthilfen für Schüler, Lehrer und digitale Klassenräume angeboten werden. [3]

Wie steht Ihre Partei zum Klimawandel/ Wie wollen Sie die Erderwärmung bekämpfen?
Den Klimawandel sieht die Piratenpartei als eine der größten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts an. Zur Reduzierung der Erderwärmung sind große wirtschaftliche und politische Anstrengungen notwendig, die tiefe Einschnitte in uns lieb gewonnene Gewohnheiten mit sich bringen werden. Es sind mutige Entscheidungen notwendig.

Konkret setzt sich die Piratenpartei sowohl für eine Energie- als auch für eine rigorose Mobilitätswende weg vom motorisierten Individualverkehr ein. Die Erreichung der Klimaziele geht nur übergreifend, daher müssen städtische und ländliche Gebiete dazu beitragen. Hinsichtlich der Energieversorgung fordern wir den konsequenten und schnellen Einsatz von vollständig erneuerbaren Energien wie Solarenergie, wobei dezentrale Strukturen zentralen Strukturen vorzuziehen sind. Vorschläge sind im 17-Punkte-Plan zur Klimapolitik des Umweltressorts der Piratenpartei beschrieben. [4]

Im Rat der Stadt Braunschweig wollen wir uns für den konsequenten Ausbau des ÖPNV einsetzen, der von allen Braunschweigern fahrscheinfrei nutzbar sein soll. Darüber hinaus wollen wir eine autofreie Innenstadt, Velorouten in ganz Braunschweig und mehr Geld für den Aufbau der Verkehrsinfrastruktur für Fahrradfahrer durchsetzen.

Was möchten Sie in Zukunft in der Politik ändern?
Die PIRATEN betreiben Politik schon immer anders als die großen, etablierten Parteien. Innerparteilich bedeutet das, dass wir basisdemokratisch entscheiden - Delegierte gibt es bei uns nicht. Das ermöglicht allen, ob Mitglied oder nicht, teilzuhaben. Allgemein wollen wir die politische Bevormundung der Bevölkerung überwinden und stattdessen auf allen Ebenen eine Politik für und mit den Einwohnern gestalten.

Bei der Kommunalwahl in Braunschweig treten wir daher für eine kontinuierliche Einwohnerbeteiligung, die Schaffung eines Kinder- und Jugendrats und die Stärkung der Stadtbezirksräte ein. Wir streben eine vielfältige Stadt an, die jeder mitgestalten kann und in der nicht nur verwaltet wird.

Was möchten Sie speziell in Braunschweig machen/ ändern?
Ausgehend von unseren Idealen möchten wir neben unseren Kernthemen wie aktiver Einwohnerbeteiligung, digitaler Infrastruktur und sozialer Teilhabe auch die aktuellen Herausforderungen mitgestalten, etwa die Reduzierung des motorisierten Individualverkehrs und die dafür notwendige Stadtplanung. Unter anderem müssen auch die Folgen des sich wandelnden Klimas für Braunschweig minimiert werden. Dabei werden wir als Piratenpartei - wie bisher auch - nach der Wahl für die Menschen in dieser Stadt sowohl digital als auch im Rahmen der hoffentlich bald wieder regulär stattfindenden wöchentlichen Offlinetreffen, an denen auch online teilgenommen werden kann, erreichbar bleiben, denn letztendlich sind sie es, für die wir da sein wollen.

Da aber keinesfalls alles, dessen wir uns mit der nächsten PIRATEN-Ratsfraktion annehmen wollen, in die Antwort auf diese Frage passt, möchten wir außerdem einen Blick in unser Programm "Nutzt ja nix – irgendwer muss es ja besser machen!" empfehlen. Das vollständige Programm zur Kommunalwahl 2021 haben wir bereits auf unserer Website veröffentlicht. [5]

Was zeichnet Ihre Partei im Gegensatz zu den anderen Parteien aus?
Wir sind eine konsequent basisdemokratische Partei, in der auch Menschen ohne Mitgliedschaft eine Stimme haben. Wir gehen also mit gutem Beispiel voran, was die Beteiligung an der Politik betrifft.

Gemäß unserem Motto "Freiheit, Würde, Teilhabe" setzen wir PIRATEN uns für eine freiheitliche, aufgeklärte Gesellschaft ein, in der für die Grundbedürfnisse eines jeden gesorgt ist und ihm damit gesellschaftliche Teilhabe in allen Bereichen ermöglicht wird. Wir glauben fest daran, dass wir die großen Herausforderungen, vor denen wir als Gesellschaft stehen, mit einer modernen, einwohnernahen und evidenzbasierten Politik bewältigen können. Dabei setzen wir auf das Engagement, die Ideen und die Kreativität jedes Einzelnen.


[1] https://www.stk.niedersachsen.de/startseite/presseinformationen/bund-lander-vereinbarung-leihgerate-fur-lehrkrafte-unterzeichnet-196304.html
[2] https://www.piratenpartei.de/digitales-lernen/
[3] https://piraten-nds.de/2021/01/12/minister-tonne-betreibt-desinformation-digitalisierung-der-schulen-weiterhin-ungenuegend/
[4] https://umweltpolitik.piratenpartei.de/17-punkte-plan-zur-klimapolitik/
[5] https://piraten-bs.de/kommunalwahl/kommunale-ziele/



Bildquelle: Piratenpartei





Dienstag, 20. Juli 2021

Kommunalwahl 2021: BIBS

Klimagerechtigkeit und Bürger:innenbeteiligung. Louis Ostrowski befragt die Kanditat:innen der BIBS-Fraktion.


Am 12. September 2021 wird in Braunschweig gewählt: die oder der Oberbürgermeister:in, der Rat der Stadt und die Stadtbezirksräte. Alle, die das 16. Lebensjahr vollendet haben, sind wahlberechtigt. Um euch bei der Entscheidung zu unterstützen, veröffentlichen wir in loser Folge Interviews, in denen die Parteien ihre Standpunkte erklären können. Die Texte erscheinen in der Reihenfolge, wie sie bei uns eingegangen sind.


1FDP
8. CDU, Die Grünen, SPD: Diese drei Parteien haben wir mehrfach angeschrieben. Antworten auf unsere Fragen haben wir leider nicht erhalten.




Beschreiben Sie Ihre Partei in höchsten zwei Sätzen.
Die BIBS ist ein Sprachrohr verschiedener Bürgerinitiativen und vertritt deren Interessen in den Gremien der Kommunalpolitik.

Was ist das wichtigste aktuelle Ziel Ihrer Partei?
Aktuell setzen wir uns besonders für Klimagerechtigkeit sowie für Transparenz und wirksame Bürger:innenbeteiligung bei politischen Entscheidungen ein.

Wie setzen Sie sich für Bildung ein? Bildung muss bereits im frühkindlichen Alter beginnen.
Wir setzen uns für die Deckung des Bedarfs an Kita, Krippen- und Hortplätzen in Braunschweig ein. Die integrative Beschulung (Bevorzugung der Integrierten Gesamtschulen gegenüber dem dreigliedrigen Schulsystem) ist uns sehr wichtig und wir begrüßen die Rückkehr zum "G9-Abitur" in Niedersachsen. Des Weiteren setzen wir uns seit Jahren für kostenlose Schüler:innentickets für den ÖPNV ein.

Die Digitalisierung von Schulen geht ja ziemlich langsam voran. Was möchten Sie ändern, um die Digitalisierung voranzutreiben?
Die Corona-Pandemie hat die diversen Schwachstellen an den Schulen im methodischen Bereich schonungslos aufgedeckt. Wir setzen uns für eine Angleichung bei der technischen (z. B. I-Pads für das Lernen im Home Office) und personellen Ausstattung (z.B. mehr Schulpsycholog:innen und Vertrauenlehrer:innen) der einzelnen Braunschweiger Schulen ein.

Wie steht Ihre Partei zum Klimawandel/Wie wollen Sie die Erderwärmung bekämpfen?
Wir unterstützen die Forderungen von Fridays for Future und die Bewerbung für das Förderprogramm '100 Städte klimaneutral bis 2030' der EU. Wir fordern den Klimanotstand, Klimavorbehalt für alle Beschlüsse, eine Energie- und Solarwende, sowie eine Wald-, Agrar- und Bauwende. Wir brauchen Klimaneutralität bis spätestens 2030! Wichtig sind uns ein Ausbildungszentrum für Solarfachkräfte und die Berücksichtigung von Bäumen als CO2-Senke. Wir wenden uns gegen die Förderung, Import und Verbrennung von fossilen Energieträgern wie Kohle, Öl und Gas sowie LNG (Fracking-Gas) und fordern ein Ende der Verbrennung von Holz, Bäumen und Wäldern. Außerdem fordern wir eine Verkehrswende und hier besonders die autofreie Innenstadt bis 2030 sowie eine deutliche Erhöhung des Radverkehrsanteils in Braunschweig.

Was möchten Sie in Zukunft in der Politik ändern?
Wir möchten weiter für mehr Transparenz und eine echte Bürger:innenpolitik in Braunschweig sorgen. Im Moment steht auch durch die Corona-Pandemie die Daseinsvorsorge auf dem Spiel. Die stark erhöhte Arbeitsbelastung im Braunschweiger Klinikum muss durch eine bessere Bezahlung anerkannt werden. Das Braunschweiger Klinikum darf nicht privatisiert werden, sondern muss unbedingt in kommunaler Hand bleiben. https://weact.campact.de/petitions/klinikum-braunschweig-nicht-privatisieren

Was möchten Sie speziell in Braunschweig machen/ändern?
Wir möchten die Bürger:innenbeteiligung und die Zivilgesellschaft durch einen gesellschaftlichen Ausgleich stärken, das heißt die ehrenamtliche Arbeit in Braunschweig muss unbedingt gefördert werden. Migrant:innen sollen stärker aktiv an politischen Entscheidungen partizipieren. Der Kampf gegen rechte Gewalt und gegen die Diskriminierung von Menschen mit Migrationshintergrund muss weiter geführt werden. Braunschweig soll bunter und vielfältiger werden.

Was zeichnet Ihre Partei im Gegensatz zu den anderen Parteien aus?
Die BIBS ist keine Partei (siehe Frage 1). Unser Motto ist: Frage nicht, was deine Stadt für dich tun kann, sondern überlege, was du für deine Stadt tun kannst! (frei nach John F. Kennedy)



Freitag, 16. Juli 2021

Kommunalwahl 2021: Die Linke

Sozial, ökologisch, fair und pazifistisch. Louis Ostrowski befragt Anke Schneider, Kandidatin der Partei Die Linke für das Amt der Oberbürgermeister:in.


Am 12. September 2021 wird in Braunschweig gewählt: die oder der Oberbürgermeister:in, der Rat der Stadt und die Stadtbezirksräte. Alle, die das 16. Lebensjahr vollendet haben, sind wahlberechtigt. Um euch bei der Entscheidung zu unterstützen, veröffentlichen wir in loser Folge Interviews, in denen die Parteien ihre Standpunkte erklären können. Die Texte erscheinen in der Reihenfolge, wie sie bei uns eingegangen sind.

1. FDP
2. Die Partei
3. Die Linke
4. BIBS
5. AFD
7. Volt
8. CDU, Die Grünen, SPD: Diese drei Parteien haben wir mehrfach angeschrieben. Antworten auf unsere Fragen haben wir leider nicht erhalten.





Beschreiben Sie Ihre Partei in höchsten zwei Sätzen.
DIE LINKE ist die Partei der sozialen Sicherheit, des sozial-ökologischen Umbaus zu einer nachhaltigen Gesellschaft, fairer Arbeitsbedingungen und einer konsequent friedlichen Außenpolitik.

Wir wollen Sicherheit und Zukunft für die Mehrheit der Menschen im Land, denen angst und bange wird, wenn sie an ihr Einkommen, die Miete, die Stromrechnung oder an das Alter denken.


Was ist das wichtigste aktuelle Ziel Ihrer Partei?


DIE LINKE fordert eine einmalige Vermögensabgabe für Multimillionäre und Milliardäre zur Finanzierung der Kosten der Corona-Krise.

Die Corona-Krise wird den deutschen Staat schätzungsweise etwa 1,5 Billionen Euro kosten. Die Bundesregierung will die zusätzlich aufgenommenen Schulden zeitnah zurückzahlen, aber die Schuldenbremse soll ab 2022 wieder gelten. Die Folgen wären also massive Steuererhöhungen für die Normalbürger:in oder massive Kürzungen beim Sozialstaat und bei notwendigen Investitionen, z. B. in den Klimaschutz.

Allein die 119 Milliardäre in Deutschland haben während der Krise einen Zugewinn von etwa 100 Milliarden Dollar erzielt. Das reichste Prozent der Bevölkerung vereint 35 Prozent des Vermögens auf sich. Die geplante Vermögensabgabe würde die reichsten 0,7 Prozent der Bevölkerung treffen.


Wie setzen Sie sich für Bildung ein?

DIE LINKE tritt ein für eine gute, gebührenfreie und für alle zugängliche Bildung von der Krippe über Ausbildung und Studium bis zur Weiterbildung. Bildung soll die Grundlagen für ein selbstbestimmtes, solidarisches Leben, für aktive Teilhabe an der Gesellschaft und demokratisches Engagement schaffen.

Im Sinne der Chancengleichheit ist das Ziel unserer Schulpolitik eine Gemeinschaftsschule, die als inklusive Schule des gemeinsamen Lernens auf die Aufteilung von Lernenden verzichtet und alle Kinder und Jugendlichen unabhängig von persönlichen und sozialen Voraussetzungen zum bestmöglichen Lernfortschritt und zum höchstmöglichen Schulabschluss zu führt.

In Braunschweig haben wir uns für die Einrichtung der 5. und 6. IGS eingesetzt und werden weitere Gesamtschulen fordern, um die stetig steigende Nachfrage zu decken. Wir setzen uns für ausreichende, ansprechende Räumlichkeiten, eine moderne, zeitgemäße Ausstattung, eine angemessene Instandhaltung und Reinigung der Schulen sowie genügend Sportanlagen ein – für all dies ist die Kommune zuständig.

Jegliche Privatisierung inklusive Public Private Partnership (PPP) Projekte und Sponsoring im Bildungswesen lehnen wir ab.


Die Digitalisierung von Schulen geht ja ziemlich langsam voran. Was möchten Sie ändern, um die Digitalisierung voranzutreiben?

Die IT-Infrastruktur aller Schulen muss schnellstens mit schnellen und leistungsfähigen Breitbandanschlüssen, WLAN für alle und einer zeitgemäßen Hard- und Software-Ausstattung ausgebaut werden. Die IT-Infrastruktur an Schulen soll durch Fachpersonal betreut werden. Entsprechende Planstellen sind kurz- und mittelfristig zu schaffen.

Die Digitalisierung von Schulen darf nicht privaten Sponsoren überlassen werden. Die Ausstattung mit elektronischen Geräten sowohl der Lernenden als auch der Lehrenden ist Sache des Staates. Wir fordern ein Bundesprogramm über 50 Milliarden Euro für die Sanierung und Digitalisierung von Schulen.

Der Zugang zu Bildung ist in Deutschland stark von der sozialen Herkunft abhängig. Die Corona-Krise hat dieses Problem verschärft. Während manche Kinder ein eigenes Zimmer und ein Laptop zum Lernen haben, müssen sich andere beides mit Geschwistern teilen oder Aufgaben auf dem Handy lösen und hoffen, dass das Datenvolumen zum Herunterladen reicht. Jedes Kind muss einen Computer, Drucker und Internetanschluss zu Hause zur Verfügung haben. Das Geld ist da: Der DigitalPakt Schule der Bundesregierung sieht 5 Milliarden Euro für digitale Ausstattung vor. Bisher wurde nur ein Bruchteil abgerufen. Das muss sich ändern.

Das hybride Lernen darf nach der Corona-Krise nicht den schleichenden Abbau von Lehrkräften zur Folge haben.


Wie steht Ihre Partei zum Klimawandel/Wie wollen Sie die Erderwärmung bekämpfen?

Wir stehen zu dem Ziel, dass die Erderwärmung auf maximal 1,5 Grad begrenzt werden muss. Wir wollen den Kohleausstieg bis 2030 und einen deutlich schnelleren Ausbau der erneuerbaren Energien. Uns ist bewusst, dass dafür sowohl auf Bundesebene als auch auf kommunaler Ebene sehr große Anstrengungen notwendig sind.

Aber wir akzeptieren nicht, dass die Finanzierung einfach durch eine CO2-Steuer erfolgt, so dass viele Mieter:innen dem Anstieg der Heizkosten hilflos ausgeliefert sind oder Menschen sich Mobilität nicht mehr leisten können. Die Reichsten müssen die Klimakrise zahlen. Sie haben den größten ökologischen Fußabdruck. Wir wollen eine sozial-ökologische Wende, die niemanden zurücklässt.

Einige Schlaglichter:

Wir brauchen öffentliche Investitionen, damit die Gesellschaft sich sozial und ökologisch entwickeln kann. Die Schuldenbremse ist eine Investitionsbremse und muss gestrichen werden. Wir brauchen eine grüne Null statt einer schwarzen Null!

Unsere Ziele sind u. a. warmmietenneutrale Gebäudesanierungen, die Bürger- statt Renditebahn, mehr öffentlicher Nahverkehr, intelligente Verkehrssysteme, regenerative Energien und Energieeffizienz. Investitionen der Europäischen Zentralbank müssen in den ökologischen Umbau der Industrie fließen und nicht in die Rettung von Banken. Dies würde Vollbeschäftigung, Jobs mit Zukunft und Alternativen für die Mehrheit schaffen.

Die konzerngetriebene Globalisierung sowie Krieg und Rüstung sind Klimakiller. Wir brauchen mehr regionale Produktion statt ungehemmten Freihandel, der Güter rund um den Globus schickt.

In Braunschweig setzen wir uns ein für einen gut ausgebauten ÖPNV zum Nulltarif, sichere Radwege, Velorouten und Radschnellwege, eine starke Beschleunigung des Photovoltaik-Ausbaus, Ausbau und Modernisierung des Fernwärmenetzes (Niedertemperatur, dezentrale Einspeisemöglichkeiten) sowie Nahwärmenutzung, hohe Energiestandards für Neubauten und eine warmmietenneutrale Sanierung des Gebäudebestandes.


Was möchten Sie in Zukunft in der Politik ändern?

Wir setzen auf ausschließlich sozialversicherungspflichtige, unbefristete, gerecht entlohnte Arbeitsverhältnisse. Leiharbeit und Werkverträgen wollen wir enge Grenzen setzen, eine Tarifbindung für alle Unternehmen und Branchen, einen Mindestlohn von 13 Euro und eine 30-Stunden-Arbeitswoche.

Das Hartz-IV-System wollen wir abschaffen und es ersetzen durch eine bessere Erwerbslosenversicherung und eine bedarfsgerechte individuelle Mindestsicherung ohne Sanktionen.

Wir wollen alle Erwerbstätigen in die gesetzliche Rentenversicherung einbeziehen und das Rentenniveau wieder auf 53 % anheben, damit niemand im Alter Flaschen sammeln muss.

Unser Zwei-Klassen-Gesundheitssystem wollen wir durch eine solidarische Gesundheitsvollversicherung ersetzen, in die alle einzahlen und in der Beiträge auf alle Einkommensarten (auch Kapitaleinkommen) erhoben werden. Ebenso wollen wir eine Pflege-Vollversicherung einführen. Krankenhäuser gehören – wie alle Einrichtungen der Daseinsvorsorge – in die öffentliche Hand.

DIE LINKE will einen bundesweiten Mietendeckel. Dem rasant zunehmenden Mangel an Sozialwohnungen wollen wir mit einem Programm über 15 Milliarden Euro im Jahr begegnen – indem wir den kommunalen und genossenschaftlichen Wohnungsbau ankurbeln und einen nicht profitorientierten Wohnungssektor aufbauen.

Die LINKE will den Spitzensteuersatz wieder auf 53 Prozent anheben und Kapitalerträge (z. Z. nur mit 25 % versteuert) wieder genauso besteuern wie Erwerbseinkommen. Sie fordert eine Vermögensteuer für Privatvermögen von mehr als 1 Mio. Euro pro Person (Freibetrag). Der Eingangssteuersatz der Vermögensteuer startet bei 1 Prozent und steigt auf 5 % bei Vermögen ab 50 Mio. Euro an.


Was möchten Sie speziell in Braunschweig machen/ändern?

DIE LINKE setzt sich dafür ein, dass die zukünftige Entwicklung unserer Stadt nicht im Sinne der Wenigen, die viel besitzen, verläuft, sondern im Sinne der Vielen, die die Stadt mit Leben füllen. Wir wollen die Stadt so gestalten, dass sie jeder und jedem, unabhängig von Einkommenssituation, Herkunft, Geschlecht, Alter, familiärer Situation, Bildungsstand, Hautfarbe oder sexueller Orientierung die bestmöglichen Bedingungen für ein Leben in Würde, für ein gutes Leben bietet. Dazu gehören z. B. bezahlbarer Wohnraum inklusive bezahlbarer Nebenkosten, Mobilität, Chancengleichheit in der Bildung, eine gute Kinderbetreuung, Sport- und Freizeit- und Erholungsmöglichkeiten, eine gesunde Umwelt, aber auch Unterstützung für all diejenigen, die in unserer Gesellschaft zu den Benachteiligten gehören und Hilfe brauchen.

Eine solche Politik ist der LINKEN wichtiger als eine „Schwarze Null“ im Haushalt. Wir setzen uns für die Stärkung der Demokratie in der Kommune ein und kämpfen gegen jegliche Privatisierung von Einrichtungen der Daseinsvorsorge, da diese damit der politischen Gestaltung entzogen werden.

DIE LINKE will

  • keine weiteren Privatisierungen der öffentlichen Daseinsvorsorge, stattdessen Rekommunalisierung der privatisierten Bereiche (Energieversorgung, Abwasser- und Abfallentsorgung, Straßenreiniguung, Lichtsignalanlagen, Beleuchtung), keine PPP-Projekte
  • den Bürgerhaushalt wieder einführen
  • die Schaffung bezahlbaren Wohnraums durch die Erhöhung der Quote für den sozialen Wohnungsbau von 20 auf 30 Prozent und eine Stärkung der städtischen Wohnbaugesellschaft Nibelungen
  • eine Zweckentfremdungssatzung, um gegen Leerstand von Wohnraum vorgehen zu können
  • eine Milieuschutzsatzung, um die Verdrängung der angestammten Mieter:innen bei Modernisierungen zu verhindern
  • ein bedarfsgerechtes Angebot an Kinderbetreuung (Krippe, Kindergarten und Schulkinderbetreuung) sowie Gebührenfreiheit auch für Krippenplätze und Schulkindbetreuung
  • ein kostenloses, öffentlich finanziertes Mittagessen für alle Kinder an jeder Schule und in jedem Kindergarten
  • kostenloses Schulmaterial für Kinder von Geringverdiener:innen und Hartz-IV-Empfänger:innen
  • keine Werbung für die Bundeswehr an den Schulen
  • den Bau eines zusätzlichen Hallenbades im Westen von Braunschweig
  • den weiteren Ausbau jugendspezifischer Angebote wie der Kinder- und Jugendzentren sowie die Zurverfügungstellung von Proberäumen und weiterer geeigneter Flächen für Sprayer
  • eine stärkere Förderung für freie Künstler und Theaterschaffende sowie der freien Theater, Musik- und Filmgruppen
  • überdimensionierte Verkehrsflächen für den KFZ-Verkehr – auch den parkenden – zurückbauen, den ÖPNV ausbauen, zügig sichere Radwege, Velorouten, Radschnellwege und Abstellanlagen bauen, den Fußverkehr, Carsharing- sowie Lastenräder-Verleihangebote fördern und den KFZ-Verkehr weitgehend aus der Innenstadt verbannen
  • ein kostenloses Schülerticket, das Mobilticket erhalten und verbessern, langfristig einen ÖPNV zum Nulltarif
  • höhere energetische Standards bei Neubauten, eine warmmietenneutrale Sanierung von Altbauten
  • verhindern, dass Haushalten Strom oder Gas abgestellt wird, weil sie die die steigenden Energiekosten nicht mehr tragen können
  • den Photovoltaik-Ausbau forcieren, das Fernwärmenetz ausbauen, modernisieren und effizienter machen, um dezentrale Einspeisungen um Nahwärmenetze ergänzen
  • eine Baum- und Gehölzschutzsatzung, Flächen-Entsiegelung und Pocket-Parks
  • gleiche Rechte für People of Color, Zugewanderte und Geflüchtete gewährleisten
  • eine tatsächliche Gleichstellung der Geschlechter in sämtlichen Lebensbereichen sicherstellen und die breite Akzeptanz von LSBTIQ* fördern
  • die Einrichtung einer Antidiskriminierungsstelle, an die sich u. a. Betroffene von Diskriminierung, rechter Bedrohung oder Gewalt wenden können
  • die volle gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit Behinderungen gewährleisten und die Rolle des Behindertenbeirates stärken

Was zeichnet Ihre Partei im Gegensatz zu den anderen Parteien aus?

DIE LINKE will die Wirtschaft einer solidarischen Entwicklung und dem Erhalt der Natur unterordnen, sie setzt auf einen sozial-ökologischen Umbau zu einer nachhaltigen Entwicklung anstelle profitorientierten Wachstums. Unser Gesellschaftsmodell ist ein ökologischer und demokratischer Sozialismus.

DIE LINKE steht für eine konsequent friedliche Außenpolitik. Sie lehnt Auslandseinsätze der Bundeswehr ab und will Rüstungsexporte verbieten.

Wir sind die Adresse im Parlament, die frei von Konzern- und Lobbyinteressen ist. Wir geben denen eine Stimme, die von den anderen Parteien überhört werden.

DIE LINKE akzeptiert keine Unternehmensspenden, kein Parteiensponsoring und keine privaten Großspenden. Die Abgeordneten der LINKEN erklären, dass sie keine Spenden oder Geschenke von Lobbygruppen oder Großunternehmen annehmen und alle Nebeneinkünfte offenlegen.