Sonntag, 5. Oktober 2014

Literaturlabor Wolfenbüttel 2014


Arbeiten am Text. Julius Helke über seine Erfahrungen beim Literaturlabor Wolfenbüttel 2014

Wie bereits berichtet, nahm Julius Helke am diesjährigen Literaturlabor der Bundesakademie für kulturelle Bildung Wolfenbüttel teil. Nach mehrjähriger Arbeit in der Literatur-AG von Herrn Upit wagte er die Bewerbung um das Stipendium.

Teilnehmer und Dozenten des Literaturlabors Wolfenbüttel 2014 beim Studium des Grundlagenwerks für erfolgreiches Schreiben
Das Literaturlabor Wolfenbüttel (LiLaWo) besteht aus drei intensiven Arbeitstreffen, die jeweils von Donnerstagabend bis Sonntagmittag andauern.  Dieses Jahr nahmen zwölf junge Autoren und Autorinnen aus ganz Deutschland teil. Erfolgreich hatten sie sich mit ihren eigenen Texten im Herbst des letzten Jahres beworben.

Das LiLaWo bietet jungen Literaten die Möglichkeit, in einem geschützten Raum mit ihren Texten zu arbeiten. Die Bundesakademie für Kulturelle Bildung Wolfenbüttel e. V. beherbergt die Teilnehmer während der Seminare in ihrem Gästehaus. Gearbeitet wird im Schloss Wolfenbüttel in den Räumlichkeiten der Bundesakademie. Zur Seite steht den Stipendiaten ein Team mit großem Erfahrungsschatz:

Friederike Kohn, Diplom-Kulturwissenschaftlerin mit den Schwerpunkten Kreatives Schreiben und Kulturjournalismus; Kathrin Lange, erfolgreiche Autorin von Romanen, Krimis und Jugendbüchern sowie Cornelius Hartz, Philologe, freier Übersetzer, Lektor und Autor in Personalunion.

Als Gäste waren Julia Schoch und Dr. Martin Hielscher geladen. Julia Schoch ist eine mehrfach ausgezeichnete Autorin. Sie berichtete von ihrem literarischen Werdegang und empfahl den „Laboranten“ ein Buch, das jeden Einzelnen auf seinem Weg weiter brachte.

Dr. Martin Hielscher ist Lektor und Programmleiter für Belletristik beim C. H. Beck Verlag München. Für uns war er Lektor, Kritiker und Philosoph. Er eröffnete uns einen Einblick in die professionelle Perspektive auf unsere Texte.

Die Arbeit mit Herrn Hielscher brachte meinem Text immensen Fortschritt und mir wichtige Denkanstöße. Er machte mich auf kleine Wörter in meinen Texten aufmerksam, die redundant wirken. Durch das Weglassen dieser gewinnt der Text an Deutungsvielfalt und wird für den Leser interessanter. Zudem betonte er, wie wichtig es ist, bei der Wortwahl aus verschiedenen Synonymen die ganz eigene Stimmung des bestimmten Wortes zu beachten.

Das dritte Arbeitstreffen am 11.-14. September war Höhe- und Endpunkt des Stipendiums. Zu Beginn des LiLaWos waren wir alle eher ahnungslos. Während des ersten und zweiten Treffens sammelten wir aber immer mehr Eindrücke. Unser neu gewonnenes Wissen und ausgewählte Texte wurden während des dritten Treffens einem Feinschliff unterzogen. Wir beschäftigten uns vier Tage lang ausschließlich mit den für die Veröffentlichung bestimmten Texten. Durch diese Fokussierung wurde die Arbeit detaillierter und tiefreichender. Da eine „Druckreife“ erreicht werden sollte, musste man sich viel genauer mit dem eigenen Text auseinandersetzen als zuvor.

Das LiLaWo war für mich ein lohnendes Abenteuer. Ich bin am Sonntag sehr motiviert nach Hause gekommen und freue mich auf neue Texte.

Julius Helke (2. v. l.), Dr. Martin Hielscher (Lektor des C. H. Beck Verlags, 6. v. l.), Friederike Kohn (Referentin, 8. v. l.), Cornelius Hartz (Referent, 6. v. r.) und Kathrin Lange (Seminarleiterin, 4. v. r.).
Ich bin froh, dass mir die Teilnahme an dem Literaturlabor ermöglicht wurde. Mein Dank gilt unseren Teamern sowie Julia Schoch und Martin Hielscher. Auch danken möchte ich meinen Mitstipendiaten für die schöne Zeit, die wir miteinander verbringen durften.

Alle erarbeiteten Texte erscheinen demnächst im Verlag bei der Bundesakademie Für Kulturelle Bildung Wolfenbüttel.

Für Interessierte: Die Bewerbungsfrist für das LiLaWo 2015 läuft bis zum 01. November 2014. Näheres hierzu erfährt man unter http://www.lilawo.de

Fotos: Olaf Kutzmutz