Freitag, 7. April 2017

THW Braunschweig

Unübertroffen gute Kameradschaft. Louis Ostrowski im Gespräch mit Erik Frenschock vom THW-Ortsverband Braunschweig

Was ist das THW
THW bedeutet Technisches Hilfswerk. Das THW ist eine große deutsche Katastrophenschutzorganisation, die einen großen Fahrzeugpark hat und weltweit operiert. Die Mitarbeit ist freiwillig und ehrenamtlich. Mit zehn Jahren kann man zur THW-JUGEND. Mit 18 Jahren kann man dann seine Grundausbildung machen und einer Fachgruppe beitretten.

Wie heißt du?
Erik Frenschock.

Was machst du beim THW?
Ich bin beim THW Helfer und Jugendbetreuer.

Wie bist du darauf gekommen, beim THW mitzumachen?
Mit elf wollte ich ein Hobby haben, bei dem ich mein Interesse an Technik ausleben kann. Dort hatte ich dann die Wahl zwischen der Feuerwehr und dem THW. Ich habe mir beide Organisationen angesehen und mich dann für das THW entschieden, weil mich Geräte wie der Radlader oder große Stromerzeuger und natürlich die ganzen großen geländefähigen Fahrzeuge begeistert haben. Und diese Faszination ist bis heute geblieben.

Welchen Einsatz hast du bist bis heute in Erinnerung?
Ganz besonders ist mir das Elbehochwasser 2013 in Erinnerung geblieben.Dort waren wir im Einsatz und haben Deiche erhöht, um Sachwerte und Menschenleben zu schützen. Die Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr, Bundeswehr und THW war atemberaubend, aber auch, wie die Anwohner geholfen haben, werde ich nicht vergessen. Das Schönste war, als Jugendliche aus dem Dorf mit ihrem Mofas und Anhängern zu uns kamen und beim Transport der Sandsäcke halfen.

Wie heißt dein Ortsverband?
Meine Mitwirkung im THW hat in Bad Lauterberg im Harz begonnen, dann bin ich zum THW Wolfsburg gegangen und schließlich beim THW in Braunschweig gelandet. Das Spannende ist, da wir deutschlandweit die gleiche bzw. ähnliche Technik haben, dass man sein Hobby wegen eines Umzugs nicht aufzugeben braucht und sofort neue Leute kennenlernt.




Wie viele Mitglieder und Fahrzeuge hat dein Ortsverband?
Der Ortsverband Braunschweig ist sehr groß. Hier sind drei Gerätekraftwagen, unsere mobilen Werkzeugkoffer, stationiert. Dazu kommen Fahrzeuge für die Fachgruppe Wasserschaden, die Höhenrettung, die Fachgruppe Räumen, die Fachgruppe Führung und Kommunikation, die Fachgruppe Sprengen, den Zugtrupp und natürlich die Jugendgruppe. Somit sind wir mit allem drum und dran bei insgesamt 17 Groß- und Kleinfahrzeugen. Dazu sieben Anhänger und ein Radlader. Also eine schöne Sammlung von Fahrzeugen.

Was ist typisch für das THW?
Die unübertroffen gute Kameradschaft. Das heißt, auch wenn man sich nicht kennt und einen anderen Ortsverband besucht, ist man immer willkommen, denn man ist Teil der großen THW-Familie. So habe ich in ganz Deutschland Freunde, die ich durch Lehrgänge kennengelernt habe und man tauscht sich so regelmäßig aus und lernt voneinander und natürlich sind die Kameradschaftsabende am Lagerfeuer unübertroffen.



Was würdest du am THW verändern?
Erstmal muss ich sagen, dass ich das THW mag, wie es ist: eine Organisation, die jedem die Chance gibt, ein kleines Bisschen für die Allgemeinheit zurückzugeben und dabei viel zu lernen, was man im späteren Berufsleben und Privatleben gut gebrauchen kann. Trotzdem ist mir der Konkurrenzkampf zwischen THW und Feuerwehr ein Dorn imAuge. Ich denke, wir sind keine Konkurrenz und ergänzen uns gegenseitig sehr gut. Daher möchte ich in meiner Karriere beim THW die Kooperation weiter ausbauen.

Vielen Dank für das Interview!

Unser Autor (links) im Außeneinsatz.