„Frauen als Priesterinnen, Abschaffung des Zölibats und Einsatz für radikalen Klimaschutz.“ Martino Rossi (10m1) zum Konklave.
Exklusive Bilder unserer Redaktion, trotz Fotoverbot:
Deckengemälde der Sixtinische Kapelle im Vatikan. Hier wird der neue Papst gewählt.
Papst
Franziskus ist tot. Um 07:35 Uhr am Ostermontag sei Papst Franziskus „ins Haus
des Vaters zurückgekehrt“, so Kevin Kardinal Farrell, Kämmerer des Papstes. Für
mich war Papst Franziskus einer, der wie kein anderer an der Seite der Armen
stand, nicht umsonst gab man ihm den Beinamen „Papst der Armen“. Dieses
Engagement und vor allem auch das seine für den Klimaschutz waren sehr löblich.
So veröffentlichte er 2015 anlässlich der Weltklimakonferenz in Paris die
Enzyklika „Laudato si“, die für die Bewahrung der Schöpfung nach dem Vorbild
von Worten des berühmten italienischen Bettelpredigers und Heiligen Franz von
Assisi einstand. Viele kennen wahrscheinlich das gleichnamige Lied, das dadurch
einen Hype in liberalen Kirchen erfuhr. Das war das Zeichen, das es zu setzen
galt, und auch maßgeblich zum Entstehen des Pariser Klimaschutzabkommens
führte.
Und das Jüngste Gericht mit Christus in der Mitte.
Denn: Der Papst ist die wohl mächtigste Einzelperson der Welt. Man fragt sich wahrscheinlich wieso, da er nur für 1,4 von 8,3 Milliarden Menschen auf der Welt eine Autoritätsperson ist. Doch ist er damit der Führer der größten Personengruppe der Welt, die die Katholiken darstellen. Und damit ist er logischerweise die einflussreichste Person der Welt. An dieser Wahl hängt also nicht nur ein religiöses, sondern auch ein allgemeines politisches Signal. Wird er wie Franziskus die Mainstream-Meinung der westlichen Welt unterstützen oder sich vermehrt den BRICS-Staaten anschmiegen? Wird er für echten Klimaschutz einstehen oder eher wirtschaftliche Interessen verfolgen statt die Bewahrung der Schöpfung voranzutreiben?
Gleichwohl hat das Ganze auch eine religiöse Bedeutung. Für mich muss der Papst Frauen als Priesterinnen zulassen, das Zölibat abschaffen und sich für radikalen Klimaschutz einsetzen. Denn es gibt keine unwichtigeren Geschlechter, es gibt keinen Satz, in dem Gott Priestern die Heirat verbietet. Allerdings gibt es so viele Bibelstellen, die uns als Menschen auffordern, die Schöpfung zu bewahren. Wir müssen handeln – es bleibt keine Zeit. Es liegt in unserer Verantwortung, den Planeten bewohnbar zu halten. Genau aus diesem Grund spreche ich mich für einen der drei folgenden Kardinäle als Papst aus:
- Reinhard Kardinal Marx (Deutschland), Erzbischof von München und Freising
- Stephen Kardinal Brislin (Südafrika), Erzbischof von Johannesburg
- Matteo Maria Kardinal Zuppi (Italien), Erzbischof von Bologna und Vorsitzender der Italienischen Bischofskonferenz
Doch wer gehört zu den Favoriten und welche Ausrichtung haben diese?
- Pietro Parolin (Italien), Kardinalstaatssekretär (moderat)
- Luis Antonio Tagle (Philippinen), Kardinalpräfekt der Kongregation für die Evangelisierung der Völker (moderat)
- Matteo Zuppi (Italien), Erzbischof von Bologna und Vorsitzender der Italienischen Bischofskonferenz (liberal)
- Pierbattista Pizzaballa (Italien), Patriarch von Jerusalem (konservativ)
Wie läuft das Konklave überhaupt ab? Gute Nachricht: Es startet heute! Das bedeutet, dass ab jetzt ununterbrochen Spannung ist. Die 135 wahlberechtigten Kardinäle unter 80 Jahren sind ohne Kontakt zur Außenwelt und mobile Endgeräte eingesperrt und führen pro Tag vier Wahlgänge in der Sixtinischen Kapelle durch. Zwei Wahlgänge werden für die Öffentlichkeit immer zusammengefasst, sodass immer zweimal am Tag schwarzer oder weißer Rauch aus dem Schornstein der Sixtinischen Kapelle aufsteigt. Nur beim weißen Rauch ist ein neuer Papst gewählt. Das Ganze kann dauern und sobald es soweit ist, wählt der Papst seinen Namen und wird dann verkündet und tritt auf den Balkon des Petersdom, um sich das erste Mal den Gläubigen zu präsentieren.
Nun bin ich gespannt und ich hoffe, den Funken ebenso auf Euch übertragen zu haben! Wir sprechen uns wieder nach dem Weißen Rauch.
Fotos: privat.
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