Freitag, 6. Juni 2025

DLR Braunschweig

Software für Satelliten und Raketen. Ayham Haj Hammadeh (5a) befragt Daniel Lüdtke, den Leiter der Abteilung Flugsoftware am Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt in Braunschweig, und berichtet vom DLR Schoollab während einer Aktion von FIBS.

 

Daniel Lüdtke

Wie alt sind Sie?

Ich bin 47.

Welche Hobbys haben Sie?

Sport, also gerne laufen, Fahrrad fahren, Schwimmen, Boot fahren und Zeit mit meinen Kindern, meiner Familie verbringen.

Was haben Sie studiert?

Technische Informatik, das ist eine Mischung aus Informatik und Elektrotechnik, also sehr hardwarenahe Software.

Wie lange arbeiten Sie hier schon?

15 Jahre bin ich jetzt im DLR.

Was macht man in der DLR eigentlich?

Das DLR ist das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt und wir sind eine Forschungseinrichtung, die im Bereich Raumfahrt, Luftfahrt, Verkehr, Energie und Sicherheit forscht. Wir schauen, ob es neue Technologien gibt, um zum Beispiel die Luftfahrt sauberer zu machen, also mit Kraftstoffen, die die Umwelt nicht so verschmutzen. Oder wir entwickeln neue Formen von Satelliten, die im Weltraum fliegen. Unser Institut, das Institut für Softwaretechnologie, entwickelt Softwarelösungen für diese Systeme. Hier in der Abteilung für Flugsoftware schreiben wir Software, die Satelliten oder Raketen steuert oder Rover, die auf dem Marsmond bald rumfahren sollen oder wir schreiben Software für Experimente, die auf der Internationalen Raumstation Dinge untersuchen sollen und Experimente durchführen.

Warum haben Sie sich entschieden, bei der DLR zu arbeiten?

Das war ein Zufall. Ich war auf einer Firmenkontaktmesse. Da stellen sich Arbeitgeber potenziellen neuen Mitarbeitern vor. Ich war bei verschiedenen Firmen und hatte mich da informiert. Und zum Schluss am Ausgang war dann noch der Stand vom DLR. Da bin ich dann, weil ich noch Zeit hatte, bis mein Bus fuhr, hingegangen bin ins Gespräch gekommen und fand spannend, was gemacht wird, und hatte mich dann beworben und wurde genommen. Seitdem mache ich diese spannenden Aufgaben hier.

Was machen Sie in der DLR?

Ich leite die Abteilung für Flugsoftware. Wie ich vorhin gesagt hatte, entwickeln wir Software für diese verschiedenen Raumfahrtsysteme. Und ich leite das Ganze, koordiniere die verschiedenen Arbeiten, spreche mit Partnern, suche neue Projekte und stelle Mitarbeiter ein.

Wenn man als Schüler oder Schülerin bei der DLR arbeiten möchte, wenn man erwachsen wird, was muss man machen?

Es gibt ganz verschiedene Möglichkeiten. Ein Großteil der Mitarbeitenden, weil wir eine Forschungseinrichtung sind, kommt hierher, wenn sie studiert haben, um dann nach dem Studium als wissenschaftliche Mitarbeiterin oder Mitarbeiter zu starten. Wir haben aber auch Mitarbeiter, sogenannte technische Mitarbeiter, die helfen, Flugzeuge zu warten, Testständer aufzubauen. Wir haben ja Windkanäle, wir haben große Computer, die gewartet werden müssen. Und da gibt es als Abschlüsse nach der Schule eine Ausbildung oder andere Studiengänge, die mit einem Bachelor abschließen, und Lehrberufe. Man kann auch als Lehrling im DLR anfangen. Es gibt das Systemhaustechnik. Das ist eine Einrichtung, die spezielle Aufbauten entwickelt, die für die Experimente mit Flugzeugen oder Raketen zum Beispiel gebraucht werden. Da kann man eine Ausbildung machen. Es gibt das duale Studium. Das heißt, man kriegt Geld von DLR, während man studiert, ist dann immer ein paar Wochen im DLR und arbeitet schon mal und studiert an der Stelle. Schüler, die das Abitur machen, können als studentische Mitarbeiter während des Studiums im DLR schon mal schnuppern oder Ausbildungsberufe machen. Das sind allerdings nicht so viele, die sich mit einem mittleren Schulabschluss im DLR bewerben. Aber es gibt, weil das DLR über 11 000 Mitarbeiter deutschlandweit hat, alles Mögliche. Wir haben Köche, wir haben Hausmeister, wir haben Ärzte und Krankenschwestern. Es gibt also viele verschiedene Berufe im DLR, weil wir so unterschiedliche Dinge machen.

Wenn man Astronaut werden will, kann man das bei der DLR auch machen?

Das DLR selbst hat keine Astronauten. Da arbeitet das DLR eng mit der ESA zusammen. Das ist die Europäische Raumfahrtagentur. Und die schreibt immer wieder Stellen für Astronautinnen und Astronauten aus. Da kann man sich dann bewerben, muss ganz, ganz viele Tests machen und dann wird man aus 10 000 Bewerbenden ausgewählt für das Astronautentraining. Aktuell haben wir zwei deutsche Astronauten, den Alexander Gerst und den Matthias Maurer. Beide werden auch durch das DLR betreut, weil sie deutsche Astronauten sind. Und das Europäische Astronautenzentrum ist auch auf demselben Areal wie die Zentrale des DLR. DLR und ESA arbeiten eng zusammen. DLR für Deutschland und ESA für Europa. Das Astronautenzentrum ist in Köln.

 

Flugzeugtriebwerk im DLR

Mein Tag im DLR Schoollab

Am Anfang wurden wir beim Eingang der DLR begrüßt und sind reingegangen. Dann sind wir zusammen zum Schoollab gegangen und sie haben uns die Regeln mitgeteilt. Als Nächstes gab es eine Präsentation über das DLR und wir wurden in Gruppen eingeteilt, je nach Alter. Es gab vier Stationen: Lotsen, Flugsimulator, Mission ISS und Windkanal. Am spannendsten fand ich den Flugsimulator und Mission ISS. Beim „Flugsimulator“ hat uns eine Person etwas über das Flugzeug erzählt. In der DLR gibt es einen großen Flugsimulator. Der, in dem ich war, ist ein bisschen kleiner und unrealistischer, aber trotzdem sehr cool. Jeder durfte einmal Pilot und Kopilot sein. Bei „Mission ISS“ hat uns die Person über die ISS erzählt und was es für zukünftige Pläne zum Forschen im All gibt. Danach kam das Beste: Wir haben eine VR-Brille bekommen und waren sozusagen in der ISS.

 


Fotos: Lüdtke/Ayham.



 

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