Software für Satelliten und Raketen. Ayham Haj Hammadeh (5a) befragt Daniel Lüdtke, den Leiter der
Abteilung Flugsoftware am Deutsches
Zentrum für Luft- und Raumfahrt in Braunschweig, und berichtet vom DLR
Schoollab während einer Aktion von FIBS.
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| Daniel Lüdtke |
Wie alt sind Sie?
Ich bin 47.
Welche Hobbys haben Sie?
Sport, also gerne laufen, Fahrrad fahren, Schwimmen,
Boot fahren und Zeit mit meinen Kindern, meiner Familie verbringen.
Was haben Sie studiert?
Technische Informatik, das ist eine Mischung aus
Informatik und Elektrotechnik, also sehr hardwarenahe Software.
Wie lange arbeiten Sie hier schon?
15 Jahre bin ich jetzt im DLR.
Was macht man in der DLR eigentlich?
Das DLR ist das Deutsche Zentrum für Luft- und
Raumfahrt und wir sind eine Forschungseinrichtung, die im Bereich Raumfahrt,
Luftfahrt, Verkehr, Energie und Sicherheit forscht. Wir schauen, ob es neue
Technologien gibt, um zum Beispiel die Luftfahrt sauberer zu machen, also mit
Kraftstoffen, die die Umwelt nicht so verschmutzen. Oder wir entwickeln neue
Formen von Satelliten, die im Weltraum fliegen. Unser Institut, das Institut
für Softwaretechnologie, entwickelt Softwarelösungen für diese Systeme. Hier in
der Abteilung für Flugsoftware schreiben wir Software, die Satelliten oder
Raketen steuert oder Rover, die auf dem Marsmond bald rumfahren sollen oder wir
schreiben Software für Experimente, die auf der Internationalen Raumstation
Dinge untersuchen sollen und Experimente durchführen.
Warum haben Sie sich entschieden, bei der DLR zu
arbeiten?
Das war ein Zufall. Ich war auf einer
Firmenkontaktmesse. Da stellen sich Arbeitgeber potenziellen neuen Mitarbeitern
vor. Ich war bei verschiedenen Firmen und hatte mich da informiert. Und zum
Schluss am Ausgang war dann noch der Stand vom DLR. Da bin ich dann, weil ich
noch Zeit hatte, bis mein Bus fuhr, hingegangen bin ins Gespräch gekommen und
fand spannend, was gemacht wird, und hatte mich dann beworben und wurde
genommen. Seitdem mache ich diese spannenden Aufgaben hier.
Was machen Sie in der DLR?
Ich leite die Abteilung für Flugsoftware. Wie ich
vorhin gesagt hatte, entwickeln wir Software für diese verschiedenen
Raumfahrtsysteme. Und ich leite das Ganze, koordiniere die verschiedenen
Arbeiten, spreche mit Partnern, suche neue Projekte und stelle Mitarbeiter ein.
Wenn man als Schüler oder Schülerin bei der DLR
arbeiten möchte, wenn man erwachsen wird, was muss man machen?
Es gibt ganz verschiedene Möglichkeiten. Ein Großteil
der Mitarbeitenden, weil wir eine Forschungseinrichtung sind, kommt hierher,
wenn sie studiert haben, um dann nach dem Studium als wissenschaftliche
Mitarbeiterin oder Mitarbeiter zu starten. Wir haben aber auch Mitarbeiter, sogenannte
technische Mitarbeiter, die helfen, Flugzeuge zu warten, Testständer
aufzubauen. Wir haben ja Windkanäle, wir haben große Computer, die gewartet
werden müssen. Und da gibt es als Abschlüsse nach der Schule eine Ausbildung
oder andere Studiengänge, die mit einem Bachelor abschließen, und Lehrberufe.
Man kann auch als Lehrling im DLR anfangen. Es gibt das Systemhaustechnik. Das
ist eine Einrichtung, die spezielle Aufbauten entwickelt, die für die
Experimente mit Flugzeugen oder Raketen zum Beispiel gebraucht werden. Da kann
man eine Ausbildung machen. Es gibt das duale Studium. Das heißt, man kriegt
Geld von DLR, während man studiert, ist dann immer ein paar Wochen im DLR und arbeitet
schon mal und studiert an der Stelle. Schüler, die das Abitur machen, können
als studentische Mitarbeiter während des Studiums im DLR schon mal schnuppern
oder Ausbildungsberufe machen. Das sind allerdings nicht so viele, die sich mit
einem mittleren Schulabschluss im DLR bewerben. Aber es gibt, weil das DLR über
11 000 Mitarbeiter deutschlandweit hat, alles Mögliche. Wir haben Köche, wir
haben Hausmeister, wir haben Ärzte und Krankenschwestern. Es gibt also viele
verschiedene Berufe im DLR, weil wir so unterschiedliche Dinge machen.
Wenn man Astronaut werden will, kann man das bei der
DLR auch machen?
Das DLR selbst hat keine Astronauten. Da arbeitet das
DLR eng mit der ESA zusammen. Das ist die Europäische Raumfahrtagentur. Und die
schreibt immer wieder Stellen für Astronautinnen und Astronauten aus. Da kann
man sich dann bewerben, muss ganz, ganz viele Tests machen und dann wird man
aus 10 000 Bewerbenden ausgewählt für das Astronautentraining. Aktuell haben
wir zwei deutsche Astronauten, den Alexander Gerst und den Matthias Maurer. Beide
werden auch durch das DLR betreut, weil sie deutsche Astronauten sind. Und das
Europäische Astronautenzentrum ist auch auf demselben Areal wie die Zentrale
des DLR. DLR und ESA arbeiten eng zusammen. DLR für Deutschland und ESA für
Europa. Das Astronautenzentrum ist in Köln.
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| Flugzeugtriebwerk im DLR |
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Mein Tag
im DLR Schoollab
Am Anfang wurden wir beim Eingang der DLR begrüßt und
sind reingegangen. Dann sind wir zusammen zum Schoollab gegangen und sie haben
uns die Regeln mitgeteilt. Als Nächstes gab es eine Präsentation über das DLR und
wir wurden in Gruppen eingeteilt, je nach Alter. Es gab vier Stationen: Lotsen,
Flugsimulator, Mission ISS und Windkanal. Am spannendsten fand ich den
Flugsimulator und Mission ISS. Beim „Flugsimulator“ hat uns eine Person etwas über
das Flugzeug erzählt. In der DLR gibt es einen großen Flugsimulator. Der, in
dem ich war, ist ein bisschen kleiner und unrealistischer, aber trotzdem sehr
cool. Jeder durfte einmal Pilot und Kopilot sein. Bei „Mission ISS“ hat uns die
Person über die ISS erzählt und was es für zukünftige Pläne zum Forschen im All
gibt. Danach kam das Beste: Wir haben eine VR-Brille bekommen und waren
sozusagen in der ISS.
Fotos: Lüdtke/Ayham.