Unübertroffen gute
Kameradschaft. Louis Ostrowski im Gespräch mit Erik Frenschock vom THW-Ortsverband
Braunschweig
Was ist das THW
THW bedeutet Technisches
Hilfswerk. Das THW ist eine große deutsche Katastrophenschutzorganisation, die
einen großen Fahrzeugpark hat und weltweit operiert. Die Mitarbeit ist
freiwillig und ehrenamtlich. Mit zehn Jahren kann man zur THW-JUGEND. Mit 18
Jahren kann man dann seine Grundausbildung machen und einer Fachgruppe beitretten.
Wie heißt du?
Erik Frenschock.
Was machst du beim THW?
Ich bin beim THW Helfer und
Jugendbetreuer.
Mit elf wollte ich ein
Hobby haben, bei dem ich mein Interesse an Technik ausleben kann. Dort hatte
ich dann die Wahl zwischen der Feuerwehr und dem THW. Ich habe mir beide
Organisationen angesehen und mich dann für das THW entschieden, weil mich
Geräte wie der Radlader oder große Stromerzeuger und natürlich die ganzen
großen geländefähigen Fahrzeuge begeistert haben. Und diese Faszination ist bis
heute geblieben.
Welchen Einsatz hast du
bist bis heute in Erinnerung?
Ganz besonders ist mir das
Elbehochwasser 2013 in Erinnerung geblieben.Dort waren wir im Einsatz und haben
Deiche erhöht, um Sachwerte und Menschenleben zu schützen. Die Zusammenarbeit
zwischen Feuerwehr, Bundeswehr und THW war atemberaubend, aber auch, wie die
Anwohner geholfen haben, werde ich nicht vergessen. Das Schönste war, als
Jugendliche aus dem Dorf mit ihrem Mofas und Anhängern zu uns kamen und beim
Transport der Sandsäcke halfen.
Meine Mitwirkung im THW hat
in Bad Lauterberg im Harz begonnen, dann bin ich zum THW Wolfsburg gegangen und
schließlich beim THW in Braunschweig gelandet. Das Spannende ist, da wir
deutschlandweit die gleiche bzw. ähnliche Technik haben, dass man sein Hobby
wegen eines Umzugs nicht aufzugeben braucht und sofort neue Leute kennenlernt.
Wie viele Mitglieder und
Fahrzeuge hat dein Ortsverband?
Der Ortsverband Braunschweig
ist sehr groß. Hier sind drei Gerätekraftwagen, unsere mobilen Werkzeugkoffer,
stationiert. Dazu kommen Fahrzeuge für die Fachgruppe Wasserschaden, die
Höhenrettung, die Fachgruppe Räumen, die Fachgruppe Führung und Kommunikation,
die Fachgruppe Sprengen, den Zugtrupp und natürlich die Jugendgruppe. Somit
sind wir mit allem drum und dran bei insgesamt 17 Groß- und Kleinfahrzeugen.
Dazu sieben Anhänger und ein Radlader. Also eine schöne Sammlung von
Fahrzeugen.
Was ist typisch für das
THW?
Die unübertroffen gute
Kameradschaft. Das heißt, auch wenn man sich nicht kennt und einen anderen
Ortsverband besucht, ist man immer willkommen, denn man ist Teil der großen
THW-Familie. So habe ich in ganz Deutschland Freunde, die ich durch Lehrgänge
kennengelernt habe und man tauscht sich so regelmäßig aus und lernt voneinander
und natürlich sind die Kameradschaftsabende am Lagerfeuer unübertroffen.
Was würdest du am THW
verändern?
Erstmal muss ich sagen,
dass ich das THW mag, wie es ist: eine Organisation, die jedem die Chance gibt,
ein kleines Bisschen für die Allgemeinheit zurückzugeben und dabei viel zu
lernen, was man im späteren Berufsleben und Privatleben gut gebrauchen kann.
Trotzdem ist mir der Konkurrenzkampf zwischen THW und Feuerwehr ein Dorn imAuge.
Ich denke, wir sind keine Konkurrenz und ergänzen uns gegenseitig sehr gut.
Daher möchte ich in meiner Karriere beim THW die Kooperation weiter ausbauen.
Vielen Dank für das Interview!
Unser Autor (links) im Außeneinsatz. |
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