Dienstag, 31. Mai 2016

Mein erstes Jahr am WG I


Der erste Schultag oder Die heilige Pizza. Iman Sibai

Hallo, mein Name ist Iman Sibai, ich gehe in die 6a und wurde 2014 auf dem Wilhelm-Gymnasium eingeschult. Alle meine Freunde gingen auf andere Schulen, deswegen war ich total aufgeregt. Ob ich wohl neue Freunde finde, nette Lehrer und Mitschüler habe, über diese Frage dachte ich sehr lange nach …
Heute bin ich froh darüber, dass ich mich für das WG entschieden habe: Meine Klasse ist nett, meine Klassenlehrerin sehr lustig, das Essen in der Mensa ist ,,hervorragend“ – und jeden Tag passiert etwas Lustiges! Meine interessantesten Erlebnisse stelle ich hier vor.

Unsere Autorin Iman Sibai
Gleich nach dem Gottesdienst in der Kirche ging ich mit meinen Eltern und meiner Oma rüber zur Aula im Haupthaus. Die Aula war sehr groß, größer als die in meiner alten Schule. Ich hoffte sooooo sehr, dass ich in die 5a käme, weil ich auch schon in der Grundschule in die A-Klasse ging. Aber bevor ich erfahren konnte, in welche Klasse ich komme, sang der Schulchor uns etwas vor. Welches Lied es war, weiß ich nicht mehr, weil ich hochkonzentiert die Namen auf dem Portal an der rechten Seite der Aula anstarren musste (ich weiß auch nicht mehr warum, aber lustig waren die schon, zum Beispiel O. Pömpel).
Endlich stand der Direktor der Schule, Herr Thamm van Balen, vorne, begrüßte alle und sagte die Namen auf, die in die neue 5a einer gewissen Frau Huhn kommen sollten. Ich war sehr aufgeregt und freute mich sehr, als Herr Thamm van Balen meinen Namen sagte! Ich ging nach vorne, Herr Thamm van Balen schüttelte meine Hand und sagte: ,,Herzlich willkommen!“ Ich sagte nichts, so nervös war ich. Meine Nervosität stand mir wohl im Gesicht geschrieben, denn er fügte noch hinzu. ,,Na, alles gut?“ ich nickte nur, und Herr Thamm van Balen ging weiter, um den anderen neuen Klassenkameraden auch alles Gute zu wünschen. Dann hatte Herr Thamm van Balen jedem die Hand gegeben und wir machten uns auf den Weg zur Außenstelle.
Mein neues Klassenzimmer war einfach zu finden: den Schuleingang rein, rechts abbiegen, dann links die Treppen hoch, dann nur noch links und schon waren wir – meine neuen Mitschüler und Mitschülerinnen, meine neue Klassenlehrerin Frau Huhn, meine neuen Patenschüler Paul Klie, Amin Amiraslanow und Leon Kluge und ich – da. Jeder durfte sich aussuchen, wo er sitzen wollte, also saß ich neben einer meiner neuen Mitschülerinnen, die ich schon aus den Ferien kannte. Ihr Name ist Franka. Während des ganzen Unterrichts mussten wir die ganze Zeit quatschen, sodass wir fast nichts mitbekamen. Als wir uns alle vorstellten (wir fanden heraus, dass es viele ,,Leseratten“ und ,,Musikanten“ in unserer Klasse gab), planten die Patenschüler, um die Schule besser kennenzulernen, eine Rallye, die sehr viel Spaß machte!

Imans Klasse: die 5a (2015)
Wie gesagt, meine neue Klasse war sehr nett und ruhig. Auch meine Klassenlehrerin Frau Huhn war dieser Meinung. Zumindest WAR: Irgendwann verwandelten sich Frau Huhns Worte ,,Also, so etwas habe ich noch nie erlebt! Wie leise ihr doch seid! Und gestritten habt ihr euch auch noch gar nicht!“ zu ,,Das halte ich nicht mehr aus! Ständig seid ihr am Quasseln! Wenn draußen irgendjemand rumschreit, wissen immer alle sofort, dass ihr das seid! Und ausgerechnet ich habe die lauteste Klasse erwischt!“
Das verstehe ich nicht. Frau Huhn müsste sich doch freuen, wenn wir uns so schnell einleben können!

Am ersten richtigen Schultag hatten wir erstmal Sport mit Herrn de Boer, Mathe mit Frau Niehues, unserer Klassenlehrerinvertreterin, und Englisch mit Frau Dohrn. Zum Glück waren alle Kinder da, doch nach der 5. Stunde, wo wir Englisch hatten, kam nach der Fünf-Minuten-Pause Frau Rottluff, die Sozialpädagogin, zu uns und erzählte, was sie an unserer Schule so macht. Plötzlich sagte jemand: ,,Taner fehlt!“ Er sprach ,,Taner“ noch nicht einmal aus, da kam die gesuchte Person schon durch die Tür. Aber er war nicht allein: In seiner Hand hielt er eine ganz normale Salami-Pizza von der Mensa, doch er tat so, als müsse er gerade auf einem samtroten Kissen die heilige Pizza zur Queen bringen (naja, heilig ist sie ja nicht, aber für Taner schon, weil er gern isst!). Frau Dohrn war entsetzt. Sie fragte: ,,Taner, wann willst du denn die Pizza essen?!“ Frau Rottluff verdrehte die Augen, während Taner versuchte, seine Pizza in seine Tasche zu stopfen, und meinte, als gäbe es natürlich keine bessere Lösung: ,,Nach der Stunde natürlich.“ ,,Aber dann ist die Pizza doch kalt!“ Da antwortete er lässig: ,,Ist mir doch egal, dann esse ich sie trotzdem. Dann ist sie halt kalt.“
Ehrlich gesagt, kann ich Taner verstehen, denn ich hatte früher in der Grundschule auch keine Kantine. Entweder, man hatte etwas zu Essen und zu Trinken mit, oder man musste warten, bis man von den Eltern die Brotbox vorbeigebracht bekam. Nicht mal einen Joghurt oder einen Kakao konnte man kaufen. Heute kann man wenigstens, wenn man gerade anfängt, erbärmlich zu verhungern, in der Kantine einen Donut mit rosa Zuckerguss bestellen!


2 Kommentare:

  1. witzig, genau so hab ich (6a) es auchso erlebt!

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    1. Cool,zum Glück passieren bis heute noch witzige Sachen!:D

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