Freitag, 24. Oktober 2025

Dennis Schröder

„Mit meiner Familie sein, mit meinen Kindern, meiner Frau, das ist das Wichtigste, auch vor dem Basketball.“ Ayham Haj Hammadeh (6a) trifft Dennis Schröder und gibt die Präsentation seines Buchs in Auszügen wieder.

 


Ende September war Dennis Schröder nach dem Gewinn der Basketball-Europameisterschaft in Braunschweig. Vor der Präsentation seines Buchs „Wir Jungs vom Prinzenpark“ durfte unser Autor Dennis Schröder auf dem Basketballfeld im Prinzenpark trotz des engen Zeitplans kurz befragen. Nach der Buchpräsentation im Wirtshaus „Heinrich“, die wir in Auszügen unten wiedergeben, ging es für den Star direkt zum Flughafen ab nach Sacramento, wo er diese Saison spielt.

 

Was bedeuten für Sie die Titel Weltmeister und Europameister?

Die beiden Titel bedeuten mir alles. Für die deutsche Nationalmannschaft zu gewinnen, sind glaube ich die größten Erfolge, die man erzielen kann. Ich freue mich, dass wir es geschafft haben und amtierender Welt- und Europameister sind.

Wie haben Sie Ihre Schulzeit an der IGS Franzsches Feld erlebt?

Franzsches Feld war eine schöne Zeit. Ich habe viele Sachen gemacht, war aktiv, viele Freunde, die ich bis jetzt noch habe, kennengelernt. Lehrerinnen, Frau Weihe zum Beispiel, die jetzt nicht mehr bei der IGS Franzsches Feld arbeitet. Aber viele Bindungen, Freundschaften und natürlich die Schüler an sich haben mich unterstützt.

Was machen Sie gerne, wenn Sie kein Basketball spielen?

Mit meiner Familie sein, mit meinen Kindern, meiner Frau, natürlich mit meiner ganzen Familie. Ich glaube, das ist das Wichtigste, auch vor dem Basketball. Und da versuche ich, so viel Zeit wie es geht, mit meiner Familie zu verbringen.


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„Dass man wirklich alles erreichen kann im Leben“. Unser Autor durfte die Präsentation von Dennis Schröders Buch mitschneiden. Wir haben einige Teile ausgewählt und mit Überschriften versehen. Außerdem gibt es unten einen Ausschnitt aus dem Buch.

 

Was besonders war in der letzten Woche in Braunschweig

DS: Im Endeffekt alles, was wir in Braunschweig gemacht haben, der Support, dass ihr alle hier seid. Vielen, vielen Dank, dass ihr so reichlich am Start seid. Aber der Empfang war schon was ganz Besonderes für die Stadt, für mich, für meine Familie.

 

Ob er den Titel schon realisiert hat

DS: Nee, noch nicht. Ich habe es tatsächlich noch nicht realisiert. Wir haben als Team sehr gut trainiert, sind zusammengekommen, die Teamchemie hat gepasst. Dann kam die EM in Finnland und am Ende die K.O.-Phase in Riga, in Lettland. Das war was Besonderes. [...]

Ich glaube, wenn ich im Flieger bin, dass ich das alles mal ein bisschen wieder abspiele. Was alles passiert ist in den letzten acht oder zehn Wochen jetzt. Und ja, das dann wirklich auch genießen kann.

 

Warum es das Buch gibt

DS: Ich glaube, ich habe eine sehr spezielle Geschichte zu erzählen, wie wir aufgewachsen sind, aber zu dem Buch hat meine Frau mich motiviert. Sie hat gesagt, es wäre cool, wenn wir ein Kinderbuch machen und die Kids ansprechen, aus Braunschweig, Deutschland, dass man ein bisschen Motivation ausspricht, ein bisschen Visionserweiterung, dass man wirklich alles im Leben erreichen kann, mit Familie, mit Freunden, im Zusammenhalt, dass man wirklich alles erreichen kann im Leben.

 

Der Autor von „Wir Jungs vom Prinzenpark“  Christian Tielmann

Das fing ganz normal an. Ich sitze in Detmold am Schreibtisch rum, Telefon klingelt, ist Steffi dran, die Lektorin, und Steffi sagt, hör mal! Der Dennis Schröder will ein Buch schreiben, machst du mit? Und ich sage: was? Und dann sag ich, ja klar. [...]

Richtig los ging's natürlich, als wir zusammen nach Braunschweig gefahren sind und Dennis und Ellen [Dennis Schröders Frau] kennengelernt haben, Che [Dennis Schröders Bruder] und Maiki [seinen Freund]. Maiki hat einfach von früher erzählt. Und da dachte ich, das ist echt die Story, da hatte ich Lust drauf. Dann haben wir uns getroffen, unterhalten im Café. Ich dachte, von meiner Seite ist das alles klar, und war dann gespannt, was Dennis sagt. Ellen entschied das letztlich. [...]

Maiki hat gesagt, du musst mit mir sprechen. Und ich hab gesagt, erzählt doch mal. Trefft euch, erzählt. Der Ausgangspunkt für dieses Buch waren die Geschichten aus Dennis' Kindheit. Und ich hab gesagt, wenn ihr euch trefft und über früher erzählt, dann schickt mir das, was ihr da aufnehmt. [...]

DS: Ja, wir haben ein oder zwei Stunden die Geschichten erzählt von früher und haben das dann Christian zukommen lassen. [...]

Christian Tielmann: [Das war] eine Kindheit geprägt von viel Bewegung und richtig guten Freundschaften, die zum Teil bis heute dauern. Diese Freundschaften sind hier in Braunschweig auf der Straße und im Park und im Jugendzentrum entstanden. Freundschaft und Familie waren sehr prägend in der Kindheit. [...]

DS: Ja, wir haben wirklich jeden Tag etwas gemacht mit den Jungs.

 

Wie Dennis Schröder das Buch fand als er das zum ersten mal gesehen hat

Als ich es gelesen habe, waren da natürlich ein paar Sachen, wo ich gesagt habe, okay, cool, aber das müssen wir noch ein bisschen beschreiben. Und ich hatte bei der Illustration so eine Zahnlücke am Anfang. Die hat, glaube ich, Maiki jetzt bekommen, weil ich die nicht haben wollte.

 

Der Illustrator des Buchs – Jan Saße

Ich habe einen Anruf gekriegt von einer Kinderbuchmesse, da ging es darum, schnell eine Zeichnung zu machen, denn es gibt einen Wettbewerb unter Verlagen, der beste Verlag kriegt den Auftrag. Dann habe ich innerhalb von 2-3 Stunden diese Illustration gemacht und zurückgeschickt. [...]

Später ging es um die Kinderfotos, da habt ihr ganz viel zusammengesucht, ich glaube, vom Kühlschrank fotografiert, viele Kinderfotos von Dennis und Che, und die anderen hatten auch ihre alten Bilder. [...]

Der erste Entwurf, das war Dennis als Erwachsener, und hinter ihm stand ein jünglicher Dennis und ein neunjähriger Dennis und ein Baby Dennis mit einem großen Ball in der Hand. Ich habe das später noch ein bisschen verfeinert. [...]

Es gibt eine kleine Stirnfalte auf diesen Illustrationen, die hast du, Dennis, in echt nicht, glaube ich, aber die war wichtig, um diese Determination zu zeigen: Ich will, ich mache, ich schaffe das. Das zeichnet alle Illustrationen von Dennis und von den Jungs aus, dass sie aktiv waren, dass sie etwas erreichen wollten, dass sie diesen Prinzenpark als Sieger verlassen wollten. [...]

DS: Als Kind wollte ich immer NBA-Spieler werden. Das war meine Priorität. Ich wollte Basketball spielen und immer einer der besten sein. Ich mache jetzt auch ein bisschen Kleidung. Ich glaube, das wäre damals mein Plan B gewesen, dass ich in die Fashion gehe. Aber weil ich halt an Nummer 1 Basketball hatte, habe ich da alles reingesetzt, und ich hatte natürlich Support von meiner Familie. Wir haben es dann zum Glück geschafft.

 

Inspiration durch den Bruder Che bei Klamotten

DS: Als wir angefangen haben zu skaten, hat er sich schon Videos angeguckt. Er hatte schon ein paar Klamotten. Er hat mich die auch tragen lassen, weil ich ihn immer genervt habe. Ich dachte, lass mich das mal anziehen, bitte. Es war ein bisschen zu groß, aber ich habe es trotzdem getragen. Und wir sind ja immer noch in der Fashion. Wir machen natürlich viel Basketball, aber Fashion machen wir trotzdem noch. Wir stimmen uns auch ab bei vielen Sachen. Das ist eigentlich so eine Familienatmosphäre, wo alle ein bisschen ihre Ideen teilen.

 

Die Jugend im Prinzenpark

DS: Das ist eine meiner Stationen, wo ich entdeckt wurde. Und wirklich strukturiert Basketball gespielt habe. Wir haben im Prinzenpark sehr, sehr viel Zeit verbracht. Skateboard fahren, aber auch Basketball. Das ist wirklich ein wichtiger Bestandteil meiner Geschichte. Deswegen komme ich auch noch jedes Jahr, jeden Sommer hierher und versuche, mit den Leuten zu spielen. Der Court ist jetzt auch zwei Courts. Einmal für die Kiddies und einmal für die Großen. Früher war das so, dass die Großen immer spielen durften. Wir hatten nur ein Feld. Und die Kleinen mussten zuschauen. Das wollten wir beheben, indem wir zwei Felder bauen, eins für die Kinder und ein Feld für die Großen.

 

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Zum Abschluss las Christian Tielmann leicht verändert einen Ausschnitt aus dem 2. Kapitel, den wir hier gekürzt wiedergeben:



 

[...] der sogenannte Dunking. Dabei springt der Spieler hoch und stopft den Ball in den Korb. Am großen Korb hatte ich als Kind natürlich noch keine Chance auf einen Dunk, aber üben wollte ich trotzdem.

Dummerweise hatte ich aber noch keinen eigenen Basketball, außerdem war ein fürchterliches Gewitter angesagt [...]. Es war Sommer und in diesem Sommer gab es bei meinem Freund Maiki jeden zweiten Tag Spaghetti mit Tomatensauce. Ich weiß nicht genau warum. Vielleicht gab es die im Sonderangebot. Jedenfalls standen seine Eltern voll auf Tomatensoße.

Nach der Sache mit dem Dunk hat sich das aber geändert. Wir lassen uns doch von so einem Gewitter nicht den Tag verderben, sagte ich, als wir in Maikis Zimmer saßen. Genau, stimmte Maiki mir zu.

Wir üben den Dunk, entschied ich. Den Dunk, fragte Maiki etwas unsicher? Den Dunk, wiederholte ich.

Nee, klar, unbedingt, bei mir im Zimmer, super Idee, sagte Maiki. Nur, äh, [...] ich habe keinen Basketball und auch keinen Korb.

Maikis Zimmer war nicht viel größer als meins. Er hatte nur Platz für sein Bett, seinen Schrank und seinen Schreibtisch, auf dem sich allerlei Kram stapelte, der da streng genommen nicht hingehörte: [...]

Sein Papierkorb stand als Hilfsbasketballkorb auf dem Kleiderschrank. [...] Jetzt fehlte nur noch ein Basketball. Wir haben erst mal Bälle aus Papier gebaut. [...]

Ein Spiel sollte genau zehn Minuten dauern. Wer dann die meisten Körbe geworfen hatte, würde gewinnen.

Wir haben hart gekämpft. Ich habe Papierkugeln vom Bett aus im Papierkorb versenkt. [...] Maiki pfefferte jede Menge Papier, Pappe und schließlich sogar Teile seines Kassettenrekorders am Papierkorb vorbei auf den Schrank.

Und gerade, als er beim Stand von 15:10 doch noch mal getroffen hatte und so auf 15:13 gefährlich verkürzen konnte, ging die Tür auf. [...]

Herein kam zuerst nur eine Mülltüte. Eine volle Mülltüte. Hinter ihr kam Maikis Zwillingsschwester Maggie. Und zwar stinksauer. Du wirst den Müll runterbringen, Maiki!

Ich warf meine letzte Papierkugel in einem herrlichen Dunk in den Korb.

Da Maiki gerade hinten lag und er nur noch eine Minute hatte, wollte er sich natürlich nicht von so einem Müll wie dem Müll ablenken lassen. [...]

Maggie war unser Spiel völlig egal, sie ließ die Mülltüte einfach fallen und marschierte aus Maikis Zimmer. Die Sekunden rasselten nur so runter. [...] Ich suchte verzweifelt nach weiteren Bällen. Maiki auch. Und plötzlich fiel unser Blick auf ein paar richtig gute Geschosse. Die lagen in der Mülltüte. Es waren Tomatendosen.

[...] Für uns ging es um ALLES. [...] Draußen schepperte noch einmal der Donner. Von unten donnerte die Nachbarin. Und Maiki und ich warfen die Dosen Richtung Korb. Maiki zog seine Distanzwürfe mit den Dosen durch und traf den Korb fast. Die Dosen waren natürlich leer. Also, äh, fast.

Am Ende stand es 21:15. Ich hatte gewonnen.

Dann aber kam Maikis Mutter nach Hause. [...] Sie hat sofort meinen Vater angerufen, damit er sich das auch mal anschauen konnte. [...] Genau genommen war das der Tag, an dem ich das erste Mal von der NBA gehört habe. Es war nämlich in Maikis Kinderzimmer nach der Tomatensoßensauerei, als mein Vater zu mir sagte: Versprich mir zwei Dinge, Dennis.

1.     Eines Tages spielst du in der NBA und du wirst Weltmeister.

2.     Du hilfst Maiki sofort, die Sauerei wegzumachen! [...]

Ich habe meine Versprechen gehalten. [...]

 

Dennis Schröder mit Christian Tielman: „Wir Jungs vom Prinzenpark“. Illustriert von Jan Saße. Hardcover, 144 Seiten. ISBN 978-3-551-55953-1. EUR 14,00

 

 

Bild mit Dennis Schröder: privat

Cover: Carlsen Verlag

 

Freitag, 10. Oktober 2025

Grafikdesign

Was macht eigentliche eine Grafikdesignerin? Luisa Hanke und Viktoria Palazzo (5a) befragen Alexandra Struve.

 


 


Fangen wir ganz einfach an: Was ist eigentlich Grafikdesign?

Beim Grafikdesign geht es darum, Inhalte visuell darzustellen. Das passiert heutzutage hauptsächlich am Computer.


Braucht man dazu bestimmte Werkzeuge? Oder reicht ein Stift?

Ein Stift kann helfen, aber meistens arbeiten wir mit Grafiktabletts, Monitoren und entsprechender Software. Es kommt immer darauf an, was man genau gestalten möchte.


Für welche Zielgruppen arbeiten Sie denn hauptsächlich?

Das hängt vom Kunden ab. Ich richte mich nach dessen Branche und Zielgruppe. Manche möchten eher große, auffällige Designs, andere lieber etwas Zartes und Verspieltes.


Gestalten Sie immer genau das, was der Kunde möchte? Oder haben Sie auch kreativen Freiraum?

Natürlich geht es in erster Linie darum, was der Kunde möchte – schließlich bezahlt er dafür. Aber manchmal muss man auch Überzeugungsarbeit leisten, wenn man merkt, dass etwas anderes besser zur Zielgruppe passen würde. Es geht eben darum, was die Zielgruppe anspricht – nicht nur, was der Kunde schön findet.


Das heißt, Sie denken immer vom Endnutzer her?

Genau. Der Kunde kauft bei mir ein, aber er verkauft am Ende an seine Zielgruppe. Deshalb ist es wichtig, deren Bedürfnisse zu verstehen.

Was gestalten Sie konkret? Gibt es da typische Aufträge?

Das ist sehr unterschiedlich. Oft gestalte ich Flyer, zum Beispiel für Veranstaltungen oder Aktionen. Aber auch Logos, Bücher, Fahrradkarten, Webseiten – da ist alles dabei.

Vielen Dank für das Gespräch!

Gerne, danke auch!

 




 

Bilder/Designs: Alexandra Struve, DESIGN UND ICH