Montag, 25. November 2013

Eröffnung der Jugendbuchwoche


Bücher machen Spaß. Julius Helke über die feierliche Eröffnung der 33. Jugendbuchwoche am WG
Zahlreiche Besucher waren am 10. November, einem Sonntagnachmittag, in unsere Aula gekommen.
Dort fand die feierliche Eröffnung der 33. Braunschweiger Jugendbuchwoche statt. Dieses Jahr stand sie unter dem besonderen Motto „Tatort Kindheit“ – was wohl die große Bedeutung von Büchern für die Entwicklung der Persönlichkeit verdeutlichen soll.
Der Schulleiter, Gerhard Thamm van Balen, begrüßte die Gäste herzlich und sprach einige Aspekte des „Tatort Kindheit“ an.
Die Vorsitzende des Arbeitskreises Braunschweiger Jugendbuchwoche, Hilke Heimann, betonte in einführenden Worten, dass Bücher in erster Linie unterhalten sein und Spaß machen sollen und außerdem auch lehrreich sein können.
Bürgermeisterin Annegret Ihbe fand, dass gerade während der Jugendbuchwoche nicht genug durch Lesungen in Schulen, Büchereien und Buchhandlungen für das Lesen geworben werden kann. Die Wissenschaft habe festgestellt, dass Menschen, die lesen, „glücklichere Menschen“ seien.
Dann hatte der bekannte Kinderbuchautor Thomas Thiemeyer das Wort. Er las aus dem ersten Band seiner „Chroniken der Weltensucher“, „Die Stadt der Regenfresser“. Thiemeyer hatte zwei Ölgemälde mitgebracht, die er zur Illustration der Einbände der „Chroniken der Weltensucher“ geschaffen hatte. In der Pause konnten die Besucher diese und weitere empfehlenswerte Kinder- und Jugendbücher in Augenschein nehmen, mit Thiemeyer sprechen und Autogramme von ihm erhalten.
Thomas Thiemeyer bei seinem Vortrag
Es stand ein Kaffee- und Kuchenbüffett bereit, an dem man sich für den zweiten Teil der Veranstaltung stärken konnte.
In diesem hatten einige Schüler aus der WG-Literaturwerkstatt von Andreas Upit die Gelegenheit, dem Publikum eigene Texte vorzutragen. Osama Labadi (Klasse 9m2) las einige seiner mit spitzer Feder verfassten Gedichte. Jonas Gawinski (Jahrgang 11) rezitierte poetische, in der Welt der Literatur bereits geschätzte Gedichte. Julius Helke (Jahrgang 11) überraschte seine Zuhörer mit einer Episode aus seinem Science-Fiction-Manuskript über die Abenteuer des John Schmidt.
Unser Autor Julius Helke liest aus seinem Romanmanusskript
Der Nachmittag wurde von musikalischen Beiträgen feierlich untermalt. Es spielte Youngmi Claus einige Stücke auf der Konzertgitarre, Nila Yousofi und Janna Schütz spielten im Duett auf ihren Querflöten und Tizian Raschpichler überzeugte am Flügel.
 *

Leseprobe: Julius Helkes Science-Fiction-Manusskript (Anfang)
Die Bar auf dieser gottverlassenen Station zu finden war schon ein Kunststück an sich, das Ding wurde nämlich in die letzte Lücke zwischen dem Reaktor und der Werft gequetscht.
Scheiße Mensch, wie hat es mich bloß wieder hier her verschlagen.

Als ich sie nun endlich betrat, quakte mich direkt das Radio an:

„Boah hast du interessante Hobbies
Saufen gehen
Saufen gehen
Saufen gehen
Sag mal tun dir langsam nicht die Füße weh?"
Die Mainstreammusik war auch schon mal besser.

Die Bar ist ein kleiner Raum mit Tresen und ein paar Tischen, keine schwebenden Sitzkugeln oder Frisbee-Stühle, ehrlich und einfach wie ich es mag.

Vielleicht sind die Leute hier doch nicht ganz blöd.
Ich war der einzige Gast, kein Wunder am frühen Vormittag.
Die Hocker am Tresen sahen bequem aus, ich setzte mich direkt vor den Barmann.
(Das hatte ich mir zumindest eingeredet, in echt ging es eher um schnellen Alknachschub.)
Der Barkeeper guckte erst hoch, als ich vor ihm saß.
Mir stand eine Mischung aus Asiaten, Afrikaner und irgendetwas Karibischem gegenüber.
Wie das so war, als sich die Menschheit im All ausgebreitet hat, alles hat sich vermischt.
Wenn die Leute froh sind, überhaupt Kinder zu haben, ist es ihnen meistens egal, ob diese schwarz, weiß, gelb oder karamellfarben sind.
Ich setzte mein Gewinnerlächeln auf.
Mir war ja ziemlich gut bewusst, was er sah, meine Statur hat mich immerhin jahrelanges Training gekostet und wahrscheinlich auch ein oder zwei Tonnen Schweiß.
Was darf‘s sein? fragte der Barkeeper, anscheinend hatte er sich davon überzeugt, dass ich kein Krimineller war.

„Ich brauch erstmal nen extra starken Kaffee, schwarz.
Dazu n fettes Frühstück und zum Runterspülen nen K.O.-Killer“

Als er das Wort „K.O.-Killer hörte zuckte die Augenbraue meines Gegenübers gen Himmel. Diese Spezialität wird nämlich nur in den freien Systemen des Sol-Systems und auf den Ringwelten geschätzt.

„Freie Systeme oder Ringwelten?“ fragte der Barmann.

„Ich komme aus den freien Systemen, vom Mars, um genau zu sein.“

„Na dann ham se ja noch mal Glück gehabt, die Werftarbeiter hier würden liebend gern mal einen von den Ringweltlern so richtig vermöbeln“, erwiderte er mit einem Lachen und entspannte sich spürbar. [...]

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