Samstag, 19. März 2022

Filmtipp

Les Miserables. Eine Film-Empfehlung von Justus Baumgarte, 6b.





Ich empfehle euch einen Film namens Les Miserables (2012). Dieser Film handelt über die französische Revolution. Es ist ein Musical-Drama-Romantik-Film. Es geht um den Gefangenen Jean Valjean, der in Gefangenschaft kommt, weil er für seine Familie Brot stiehlt. Er wird sein ganzes folgendes Leben von dem bösen Inspektor Javert gejagt. Es kommt auch noch dazu, dass er ein kleines Mädchen aufnimmt, dessen Vater ihre Mutter verlassen hat und dessen Mutter gestorben ist. Später, als die kleine Cosset älter ist, verliebt sich der Barrikadenkämpfer* Marius unsterblich in sie und sie sich in ihn. Es entsteht eine große Schlacht hinter der Barrikade, an der Marius beteiligt ist. Doch bevor er stirbt, rettet Jean Valjean ihm das Leben, weil er weiß, dass seine Tochter unsterblich in Marius verliebt ist.


Bild vom Filmset.

Altersempfehlung

12 (die französische Revolution war sehr brutal, deshalb sterben manche Charaktere auch sehr brutal).

Für wen geeignet?

Ich empfehle den Film besonders Menschen, die Geschichte mögen.

Schauspieler/innen

Hugh Jackman (Jean Valjean),
Anne Hathawy (Fantine),
Eddie Redmayne (Marius),
Helena Bonham Cater (Madame Thénadier)

Worterklärung

* Die einfache Bevölkerung baute aus Möbeln eine Wand auf der Straße als Schutz bei Straßenkämpfen (meist reich gegen arm).


Bildquellen

https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Les_Miserables_film_set.jpg
https://de.wikipedia.org/wiki/Les_Mis%C3%A9rables_(2012)#/media/Datei:Les_miserables_logo.png





























Freitag, 18. März 2022

Stoppt den Krieg!

Glaubt Putin seine eigenen Lügen? Anna Lenja Epp, Jg. 12, berichtet von der Friedensdemo in Braunschweig




Es ist Samstag, der 26. Februar 2022. Als ich auf dem Platz der deutschen Einheit ankomme, ist es kurz nach 13 Uhr. Die Demo von ver.di hat bereits begonnen, der Versammlungsleiter bittet die Menschen, für einen Moment innezuhalten. Ich suche mir einen Platz in der Menge und krame in meinem Rucksack nach dem Demoplakat, dass ich tags zuvor gebastelt habe. Das Plakat trägt die Farben der Ukraine, „STOP WAR“ steht darauf. Den gleichen Spruch sehe ich so oder ähnlich auch auf mehreren anderen Plakaten der umstehenden Menschen. Dazu noch Peace-Zeichen, Friedenstauben, Ukraine-, EU- und Regenbogen-Flaggen, Karikaturen von Putin.


Ruhig, aber fassungslos


In der Menge finden sich Menschen jeden Alters, auch Kleinkinder. Die Demo füllt den gesamten Platz bis zur gegenüberliegenden Straßenseite, die Straße wurde abgesperrt. Einige Leute unterhalten sich, doch die meisten hören den Reden zu, die über ein Mikrofon vor dem Rathaus gehalten werden. Die Stimmung auf der Demo ist relativ ruhig, aber fassungslos. Die Leute stehen beisammen und erinnern entfernt an Bilder von 80er-Jahre-Friedensdemos.

Krieg gegen die Demokratie


Es gibt heute einige Redner*innen, die die Situation in der Ukraine erklären, ihre Meinungen sagen und sich größtenteils einig sind. Nach ein paar Beiträgen werden die Redner*innen jedoch spontaner, um Themenüberschneidungen zu vermeiden. Statt erneut die schreckliche Situation zu beschreiben, in der sich die Ukraine befindet, gehen sie dazu über, ihre Gefühle auszudrücken. Die meisten sind sich einig: Es kämpft nicht Russland gegen die Ukraine. Putin bekämpft die Demokratie. Die Gründe für sein Handeln kann niemand nachvollziehen. Immerhin regiert er das flächengrößte Land der Erde, doch seine ungeheure Machtgier scheint dort nicht genug Platz zu haben.

Diktator, Aggressor, Kriegsverbrecher


Mehrere Redner*innen rufen dazu auf, Putin nicht als Präsidenten zu bezeichnen. Stattdessen wird er an diesem Tag benannt als Diktator, Autokrat, Despot, Aggressor, Kriegsverbrecher.

Die Leute sind fassungslos. Sie können und wollen nicht verstehen, was Putin will. Mehrfach betonen die Redenden die Absurdität der von Putin angeführten Gründe. Sie sind geschockt von der Propaganda, die Putin verbreitet. Wie kommt Putin dazu, Selenskij als Nazi zu bezeichnen? Glaubt Putin seine eigenen Lügen?


Alle wollen, dass der Krieg aufhört. Jetzt und sofort. Und niemand will, dass Putin gewinnt. Eine Rednerin betont, dass niemand wisse, was in diesem Fall passieren würde, jemand anderes zeichnet das Bild einer Diktatur in der Ukraine.


Helfen, so gut es geht


Auch auf mehreren anderen Demonstrationen in den folgenden Tagen wird die große Solidarität mit der Ukraine deutlich. Menschen versuchen, die schreckliche Situation zu verstehen. Doch während sie in den ersten Tagen nach Kriegsbeginn noch ohnmächtig vor Schock dastanden, fangen sie nun an, zu handeln, und versuchen, zu helfen so gut es geht. Menschen sammeln Spenden, organisieren Transporte, nehmen Geflüchtete auf.

Doch die Lage ist weiterhin katastrophal.

Menschen in Russland möchten sich gegen Putin wenden, haben aber nicht ohne weiteres die Möglichkeit dazu. Es gibt immer weniger Informationsquellen, denen sie vertrauen können, die keine Propaganda verbreiten. Selbst soziale Medien sind gesperrt.


Menschen in der Ukraine müssen ihr Zuhause verlassen, fliehen durch ihre zerstörten Wohnorte, wenn sie denn die Möglichkeit dazu haben. Sie werden im Schlaf von Bomben überrascht, verlieren ihre Angehörigen, werden selbst verletzt oder sterben.

Sie und alle anderen brauchen Frieden. Der Krieg muss aufhören!


Fotos: A. L. Epp


Siehe auch:



Weitere Artikel von Anna Lenja Epp:










Donnerstag, 10. März 2022

24. Winterolympiade

„Sport ist nicht politisch“ – oder doch?! Amelie Adomat erklärt, warum es bei Olympia schon lange nicht mehr nur um Sport geht.




Erst große Hoffnungsträgerin und strahlende Siegerin, später traurige Berühmtheit und ein Bild, das um die Welt geht: Kamila Walijewa, fünfzehnjähriges Eiskunstlauftalent aus Moskau, wird wohl vielen Sportfans noch lange in Erinnerung bleiben. Als jüngste Olympia-Teilnehmerin bei den diesjährigen Spielen in Peking und mögliche russische Dopingkandidatin patzte sie im letzten Lauf des Frauen-Eiskunstlaufwettbewerbs und wurde so ungewollt zur traurigen Symbolfigur für vieles, was beim aktuellen System Olympia und dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) um dessen Vorsitzenden Thomas Bach im Moment falsch läuft.

China keine Wintersportnation


Doch von Anfang an: In der Nähe der chinesischen Hauptstadt Peking (in Englisch: Beijing) ist vor kurzem die wohl seltsamste Winterolympiade zu Ende gegangen. Über zwei Wochen wurden unter strengsten Corona-Bedingungen, der ebenso strengen chinesischen Staatskontrolle und enormer Geldgier die sportlichen Wettkämpfe ausgetragen. Ort des Spektakels war mit China dabei ein Land, das mit Wintersport eigentlich absolut gar nichts zu tun hat. Unmengen an Geld wurden aufgewendet, um in der chinesischen Pampa, teils in Naturschutzgebieten, riesige Wettkampfstätten zu bauen. Diese wird nach den Spielen so aber kaum jemals wieder nutzen. China ist keine 
echte“ Wintersportnation wie die nordischen oder Alpen-Länder, daran werden auch die vergangenen Spiele wenig ändern können. Aber das Schicksal, dass Sportstätten ungenutzt zurückbleiben, hat in den letzten Jahren leider viele ehemalige Olympia-Orte und Sportstätten ereilt. Mit Nachhaltigkeit haben die Olympischen Spiele, egal ob sie im Winter oder Sommer stattfinden, also schon seit Längerem nicht mehr viel zu tun.

Überwachung statt Friedenfest


Doch auch sonst war diese Olympiade kein „Friedensfest“ des Sports. Abgesehen vom strengen Handeln der chinesischen Staatsführung um Präsident Xi Jinping und den fatalen Menschenrechtsverbrechen an Minderheiten in China (beispielsweise den Uiguren), über die außer ein paar mutigen Athleten oder kritischen ausländischen Journalisten niemand spricht, herrschte im olympischen Dorf vor allem Überwachung. Sportler waren verpflichtet, sich eine App mit erheblichen Datenlücken herunterzuladen. Diese machte es möglich, sie während der gesamten Spiele „abzuhören“ und Daten über ihren Gesundheitszustand abzusaugen. Die „My 2022“ App ist damit ein sehr anschauliches Beispiel dafür, dass bei diesen Spielen nicht nur der Sport im Vordergrund stand.

Dabei hätte Olympia ein Zeichen werden können. Ein Zeichen für das, wofür der Sport doch eigentlich steht: Nationen und Menschen zu verbinden. So ein Weltevent kann aufmerksam machen und den Finger in die chinesischen, aber auch die strukturellen Wunden legen. Doch das IOC (Internationales Olympisches Komitee) sagt bewusst: „Sport und Politik haben nichts miteinander zu tun“. Ein fataler Fehler. Gerade sie als Vertreter aller teilnehmenden Athleten und Organisatoren der Spiele müssen die Sportler schützen und den Austragungsort auch in ihrem Sinne wählen. Das ist hier nicht geschehen und Peking aufgrund von finanziellen Interessen und Bachs vermutlicher Verbindung zu Xi Jinping ausgewählt worden.

Ziel jahrelanger Arbeit


Ich habe es trotzdem geguckt, mich fast täglich vor den Fernseher gesetzt und den internationalen Athleten zugesehen. Es ist ihr Highlight der Saison und die Teilnahme für jede/n Sportler/in ein Lebenstraum. Oft ist es auch die einzige Möglichkeit, sich und ihren/seinen Sport zu präsentieren. Allein deshalb sollte man sie aus dieser Diskussion über einen sportlichen Boykott heraushalten. Dieses Event findet nur alle vier Jahre statt und ist das Ziel nach jahrelanger Arbeit und Vorbereitung, da kann man nicht verlangen, dass sie die Spiele boykottieren und einfach so an sich vorbeiziehen lassen.

Jedoch gerade deshalb lassen die folgenden Worte der russischen Eiskunstlauftrainerin Eteri Tutberidse, die an das fünfzehnjährige Eiskunstlauftalent Kamila Walijewa gerichtet waren, aufhorchen.

Warum hast du alles so aus den Händen gegeben? Warum hast du aufgehört zu kämpfen? Erklär mir das!“

15-jährige öffentlich vorgeführt


So oder so ähnlich lassen sich die Worte aus dem Russischen übersetzen. Sie sind an die anfangs genannte Kamila Walijewa gerichtet, die bei ihrer Kür kurz zuvor gepatzt und somit auch noch den letzten Funken Rückhalt von ihrer Trainerin verloren hat und vor der Weltöffentlichkeit bloßgestellt wird. Es waren harte Tage für die minderjährige Sportlerin. Nach einer verspäteten positiven Dopingprobe, die erst nach dem gewonnen Teamwettbewerb im Eiskunstlauf öffentlich wurde, stand sie plötzlich im Mittelpunkt unzähliger Debatten und Diskussionen. Schutzlos konfrontierte man sie mit Anschuldigungen und Mutmaßungen über ihre Person und ihr sportliches Umfeld, setzte sie so enormem Druck aus. Ihr zerrüttetes Team und der Trainerstab um Trainerin Tutberidse waren für das Mädchen vermutlich keine große Stütze. Russland platzierte zwar große Banner in den Städten ihrer Heimat, plakatiert mit dem Motto „Kamila, wir sind bei dir“, setzte aber sonst nicht viel daran, die 15-jährige angemessen und ausreichend zu schützen. Nach längerem Hin- und Her, entgegen vieler ausländischer Stimmen, ließ man sie erneut starten und führte sie so öffentlich vor.

Es war traurig, sie auf dem Eis so zu sehen. Das Wunderkind und Ausnahmetalent zerbrach förmlich am Druck und dem starken Aufsehen um ihre Person. Sie verließ völlig geknickt und den Tränen nah das Eis, wo auch schon Eteri Tutberidse mit ihrem empathielosen Kommentar wartete. Nicht angemessen für ein Kind, das allein und in dieser Situation bei einem sportlichen Weltevent aufgetreten war. Keine Umarmungen, keine Unterstützung hat Walijewa in dem Moment ihrer eigenen Niederlage erfahren. Traurige Szenen, die wieder neue Fragen in Richtung IOC und dem Herkunftsland des Mädchens, also Russland, werfen.

Illegale Strukturen in Russland


Erinnern die Szenen einer skrupellosen Trainerin doch eher an das vergangene Jahrhundert und die harten Trainingsmethoden in DDR und Sowjetunion. Der positive Dopingtest macht stutzig, liegt das vergangene russische Staatsdoping von Sotchi doch erst ungefähr acht Jahre zurück. Das Land nutzt den Sport immer wieder als politisches Mittel und das schon seit Jahren. Dass jetzt ein junges Mädchen auch öffentlich und leicht erkennbar darunter zu leiden hat, ist diesmal eine Ausnahme – denn oft passiert so etwas unbemerkt in den Trainingszentren dieser Länder. Das IOC muss gerade deswegen hart gegen die illegalen Strukturen Russlands im Hintergrund vorgehen, um sowohl die Sportler als auch den fairen Wettkampf zu schützen. Der Kurs, den das Komitee die letzten Jahre gefahren ist, ist dabei zu wenig. Das russische Vorgehen zeigt eindrücklich, dass Sport gezwungenermaßen politisch und ein Umdenken und Aufwachen des IOC unbedingt nötig ist.

Jetzt über die Erhöhung des Mindestalters auf 18 Jahre für eine Teilnahme bei Olympischen Spielen zu debattieren, ist ein erster Schritt in die richtige Richtung, den ich sehr begrüße. Schicksale wie das der Kamila Walijewa müssen in jeder Weise für andere Sportlerinnen und Sportler verhindert werden. Nur so können auch die nächsten Spiele 2024 in Paris und 2026 im italienischen Mailand-Cortina ein Erfolg werden.




Mittwoch, 2. März 2022

Ukraine II

Der Krieg in Begriffen erklärt – was ihr jetzt wissen müsst. Von Jakob Schöll, 5a

 

Am 24. Februar 2022 marschierten russische Truppen in die Ukraine ein. Seither wird in vielen Städten gekämpft, aber die Hauptstadt Kiew wurde noch nicht vollständig eingenommen (Stand: 2.3.). Die NATO-Staaten unterstützen die Ukraine.

 

NATO (North Atlantic Treaty Organzation): eine internationale Organisation, in der sich 30 nordamerikanische und europäische Staaten zu einem Verteidigungsbündnis zusammengeschlossen haben. Sie helfen sich gegenseitig politisch und militärisch, wenn ein Mitgliedsstaat angegriffen wird.

 

Die westlichen Staaten der NATO liefern Waffen an die Ukraine, aber greifen nicht mit eigenen Soldaten ein, weil die Ukraine nicht Mitglied der NATO ist. Aber sie versuchen, Russland mit wirtschaftlichen Sanktionen zum Rückzug zu bewegen.

 

Sanktionen: Maßnahmen, meist auf wirtschaftlichem Gebiet, die ergriffen werden, um einen anderen Staat zu beeinflussen.

 

Im Moment versucht auch die Europäische Union (EU), Russland durch Wirtschaftssanktionen dazu zu bringen, den Krieg gegen die Ukraine zu beenden. Sie kauft Rohstoffe (z.B. Gas, Öl) nicht mehr bei Russland, sondern in anderen Ländern. Aber es gibt auch Verbote für russische Medien, z.B. russische Fernsehsender, in Europa oder russische Sportlerinnen und Sportler werden von Wettkämpfen ausgeschlossen.

Das Vermögen reicher russischer Oligarchen, die Putin nahestehen, wird bei europäischen Banken ‚eingefroren‘, d.h., der Besitzer kann nicht mehr auf das Geld zugreifen.

 

Oligarch: Jemand, der in der Wirtschaft arbeitet und durch seinen immensen Reichtum große politische Macht hat, ohne dass er demokratisch gewählt wurde.

 

Im Moment fliehen sehr viele Menschen vor dem Krieg aus der Ukraine, aber diejenigen, die kämpfen können, dürfen das Land nicht verlassen. Doch viele Ukrainer schließen sich freiwillig der Armee an. Manche stellen sich sogar unbewaffnet den russischen Panzern entgegen.

Das sind nur einige der vielen Informationen zu diesem Krieg, der hoffentlich bald beendet wird. Vor allem die Menschen, die aus der Ukraine geflohen sind, brauchen jetzt unsere Hilfe!


 Siehe auch:

Ukraine мир

Stoppt den Krieg!