Donnerstag, 15. Dezember 2016

Seenotretter

Spektakuläre Aufgaben auf den deutschen Meeren. Ein Bericht zu den Seenotrettern von Jan-Marten Kleine-Besten

Als ich im Jahr 2012 das erste Mal einen Seenotrettungskreuzer gesehen und besichtigt habe, war mir noch nicht klar, dass mein Interesse heute so groß sein würde.
Bestimmt wart ihr schon einmal alle Tretbootfahren, entweder auf einem Fluss oder einem See oder vielleicht sogar an einem Strand. Daher kennt ihr alle das Gefühl, auf einem Schiff auf dem Wasser zu sein. Bei eurer Fahrt ging bestimmt alles gut. Aber stellt euch einmal vor, ihr seid auf einem viel größeren Schiff und fahrt auf dem Meer herum, weit vom Strand entfernt. Dann kann euch keiner vom Ufer mal eben so retten. Vielleicht habt ihr noch das Pech, dass euer Schiff untergeht und ihr hilflos im Wasser treibt. Bei solchen Notfällen, aber auch bei anderen Hilfeleistungen, wie z.B. ein Schiff mit einem Motorschaden abschleppen, kommen die deutschen Seenotretter und retten einen aus der Gefahr. Seit dem Jahr 1865 machen sie das an Nord- und Ostsee, in den Anfangsjahren noch mit offenen Ruderbooten, wo die Retter zum Unglücksort ruderten und der See ausgesetzt waren. Später dann in moderneren geschlossenen Rettungsbooten und heute in modernen Seenotrettungskreuzer mit kleinem Tochterboot (Beiboot) oder den modernen Seenotrettungsbooten. Die meisten der 980 Seenotretter arbeiten freiwillig, und alle 54 Stationen werden auf Spendenbasis finanziert, das heißt, dass jeder Bürger einen Geldbetrag an die Seenotretter spenden kann, und nur dadurch werden sie dann auch finanziert.
Für einige Details habe ich den Vormann (Kapitän) des Seeotrettungskreuzers Pidder Lüng, der auf Sylt stationiert ist, befragt.

Search and Rescue: die Pidder Lüng, Station List/Sylt, im Einsatz
Wie heißen sie?
Christian Koprek, 2. Vormann der Station List auf Sylt auf dem Seenotrettungskreuzer Pidder Lüng.

Seit wann sind Sie Seenotretter?
Seit dem 15.03.2013.

Was und wann war ihr letzter Einsatz?
Der letzte Einsatz war vor drei Wochen (Stand 31.10.16), ein vermisster Kite-Surfer vor Wenningstedt/Sylt Westseite.

Welche Geschichte hat Ihre Station?
1882 wurde die Station gegründet.

Wieso machen Sie bei den Seenotrettern mit?
Überzeugung, Stolz und Ehrgeiz, zu helfen.

Kommandobrücke (innen) der Pidder Lüng
Wie sieht Ihr Alltag als Seenotretter aus?
Der Regeltag beginnt um 06:30 Uhr mit Aufstehen, Kaffee kochen, Dienstbesprechung und Planung für den Tag (Übungen, Kontrollfahrten, Wartung, Pflege usw.). Einer darf Mittagessen kochen, danach ist Ruhe im Schiff bis 14:45 Uhr zum Kaffee. Anschließend gibt es noch Tätigkeiten an Bord oder im Stationsgebäude bis ca. 18:00 Uhr, um 18:45 gibt es Abendbrot, oder man nutzt die Zeit vom Abend noch für Sport usw. Gegen 23 Uhr gehen wir in der Regel schlafen. Jede Schlafkammer ist mit UKW-Seefunk ausgestattet sowie Telefon und Betriebsfunk, wir hören 24 Std. am Tag den Funk ab und sind stets einsatzbereit.

Kommandobrücke (außen)
Wieso fasziniert Sie so das Wasser (Meer)?
Die Weite, die Ruhe, aber auch das Unbeständige, der Sturm, der Wind, die Tiere, die Wellen. Ich habe mit 16 Jahren meine Ausbildung als Fischwirt begonnen und bin der See treu geblieben.

Wie ist Ihre Crew aufgebaut?
Im Idealfall zwei Techniker für die Maschinenanlage und ein Nautiker, d. h. ein Vormann, der fährt und die Führung hat, die beiden Techniker erledigen an Deck ihre Arbeiten und in der Maschine. Dazu kommt mit Glück noch ein freiwilliges Mitglied, welches seine Freizeit für den Dienst der Seenotrettung zur Verfügung stellt.



Wo wohnen Sie, wenn Sie Dienst haben?
Wir haben direkt zum Abgang Hafen ein Stationsgebäude, in dem wir 15 Tage wohnen wärend unserer Dienstzeit.

Wie groß ist Ihr Einsatzgebiet?
40 km nördlich List, 50 km südlich List, das gesamte Wattengebiet nördlich vom Hindenburgdamm und natürlich die gesamte Westseite Sylts, da gibt es keine Grenze, wir waren schon zu Einsätzen 120 km westlich in der Nordsee.

Maschinenraum der Pidder Lüng
Nennen Sie bitte ein paar Fakten zu Ihrem Arbeitsgerät?
Der Kreuzer Pidder Lüng gehört zu der sogenannten 20 m Klasse. Drei Mann Besatzung, 24 Std., 7 Tage die Woche, 365 Tage im Jahr. 22,5 Knoten (ca. 42 km/h) schnell, 1634 PS stark, 330 Liter Diesel-Verbrauch pro Std. Vollgas. 7500 Liter Tankvolumen für Diesel. Das Arbeitsboot Michel, ein RIB (Reinforced Inflatable Boat) der Firma MST, ist 4,8 m lang 2,2 m breit und wird mit einem Jet angetrieben, der das Boot mit 160 PS auf eine Geschwindigkeit von 32 Kn bringt (ca. 60 Km/h).


Was war Ihr spektakulärster Einsatz?
Das war in der Nacht zum 04.09.2008. Die Suche nach der Kadettin J. Böken, die damals von dem Segelschulschiff Gorch Fock gestürzt und ums Leben gekommen ist. (Im Netz ist viel darüber zu finden).

Gab es einen Einsatz, an denen Sie keine guten Erinnerungen haben?
Ja, und viele, die diese Frage stellen, erhoffen sich nun einen dramatischen Einsatz. Jedoch das Schlimmste in den fast 14 Jahren Seenotrettung, die ich nun betreibe, war auf der Station Büsum. Unser Kreuzer, die Hans Hackmack, war zur Routinekontrolle in der Werft, und wir haben einen Reserve-Kreuzer auf Station bekommen, die Hannes Glogner. An meinen zweiten Diensttag beim Frühstück fehlte mein Kollege von der Station, er war noch in seiner Kammer und schlief wohl, nach Klopfen und weiteren Weckversuchen durch Rufen usw. gab es keine Reaktion. Ich öffnete dann seine Kammertür um ihn zu wecken, doch er lag leblos in seiner Koje. Sofortige Reanimation der Besatzung und das Rufen von Notarzt und Rettungssanitätern änderten nichts an dem Zustand. Wir haben ihn nach gut zwei Std. mit den Füßen zuerst von Bord getragen und ihn auf seine letzte Reise geschickt.


Beiboot eines größeren Kreuzers: die Notarius (Sassnitz/Rügen).
Beispieleinsatz, 30.07.2013: Seenotretter bringen fünf Kinder von abtreibenden Tretbooten in Sicherheit
Fünf Kinder unter zwölf Jahren haben die freiwilligen Seenotretter der Station Travemünde heute, Dienstag, den 30. Juli 2013, aus der Lübecker Bucht gerettet.
Die drei Mädchen und zwei Jungen waren mit zwei Tretbooten von einem örtlichen Tretbootverleih zunächst in Strandnähe vor Travemünde unterwegs gewesen. Aufgrund starker ablandiger Winde und Strömung bewegten sich die kleinen Boote trotz aller Bemühungen der Kinder, wieder Richtung Strand zu gelangen, immer weiter aufs offene Wasser und in die Nähe des Schifffahrtsweges.
Bemerkt wurde die gefährliche Lage von einem Segler, der sich bei den Seenotrettern bemerkbar machte. Die Besatzung des Seenotrettungsbootes HANS INGWERSEN/Station Travemünde der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) war zu dieser Zeit noch in einem anderen Einsatz. Sie hatte die zweiköpfige Besatzung eines entmasteten Tornados (Sportkatamarans) gerettet und am Mövenstein bei Travemünde an Land gebracht. Der beobachtende Segler machte im Vorbeisegeln durch deutliche Handzeichen in Richtung See auf die Lage aufmerksam.
Die Seenotretter sichteten die kleinen blauen Tretboote nach kurzer Zeit in etwa 700 Metern Entfernung vom Strand und fanden die Kinder bei ihrem Eintreffen in Panik vor. Sie übernahmen die fünf Mädchen und Jungen an Bord und wärmten sie mit Decken. Mit dem Seenotrettungsboot wurden sie in kürzester Zeit an Land gebracht. Die Kinder gehörten zu einer Jugendgruppe aus Lüneburg. Ihr Betreuer nahm die Kinder an Land in Empfang.
Bei dem herrschenden Südwestwind mit sechs Beaufort (bis 49 km/h) läuft in der Lübecker Bucht eine starke Strömung, gegen die weder Schwimmer noch Tretboote ankommen. „Die Kinder haben großes Glück gehabt“, sagte Horst-Dieter Eder, der seit 31 Jahren bei der DGzRS ist und als Vormann die Freiwilligen-Station in Travemünde leitet. „Mit den kleinen blauen Booten wären sie in kürzester Zeit vom Strand nicht mehr zu sehen gewesen. Wir waren zur rechten Zeit am rechten Ort.“ Dank gilt auch dem aufmerksamen Segler, der die Kinder in ihrer Notlage bemerkt hat.

Quelle: https://www.seenotretter.de/aktuelles/seenotfaelle/ansicht/news/seenotretter-bringen-fuenf-kinder-von-abtreibenden-tretbooten-in-sicherheit/

Bilder: www.seennotretter.de, privat.



Dienstag, 13. Dezember 2016

Ohne Worte: Frau Gföller


Jessica Gföller, geboren am 3. Oktober 1988 in Braunschweig, Fächer Biologie und Mathematik. Ihr Abitur: 2008 am Helmstedter Gymnasium Bötschenberg. Ihre erste Stelle nach dem Referendariat am WG: ab Februar 2017 am Gymnasium Bötschenberg. Sieht rund aus, lief aber nicht immer rund, anfangs jedenfalls nicht. Sieben Umzüge allein während der Grundschulzeit, danach die Realschule, ab der 11. Klasse der Wechsel aufs Gymnasium. Mit 18 zog sie von zuhause aus. „Ich kam nur langsam in das System rein“, sagt sie.
Das Gymnasium war zunächst irritierend. Auf der Realschule stand in Formeln y =. Die neuen Mathelehrer schrieben f(x) =. Auf der Realschule bestanden Englisch-Klassenarbeiten darin, Fragen zu beantworten. Jetzt sollte sie plötzlich Texte schreiben. Aber es ging, auch wenn sie nach eigenem Bekunden „nicht die fleißigste“ war. Damit hielt Jessica Gföller auch im Vorgespräch an ihrer alten-neuen Schule nicht hinterm Berg. Der Direktor, der sie von früher kannte, sagte nur trocken: „So hatten wir dich auch in Erinnerung.“ Trotzdem wurde sie eingestellt, weil die Einstellung jetzt stimmte. Man sieht: Schule ist eine Sache. Menschen ändern sich.
In ihrer Freizeit macht Jessica Gföller gerne Fitness. Urlaub war zuletzt nicht so oft drin. Ein Traum von ihr: einmal nach Australien und dort mit Krokodilen schwimmen! Viel Spaß dabei.


Wie würden Sie reagieren, wenn die ganze Klasse eine Eins in der Arbeit hätte?
Ihr Blick, wenn Sie Latein unterrichten müssten?
Wie würden Sie gucken, wenn Sie eine Million Euro gewinnen würden?
Stellen Sie sich vor, Sie wären Bundeskanzlerin!
Ihr Samstagabend-Ausgehblick?


Ihre Reaktion auf einen Schülerstreich?
Stellen Sie sich vor, Sie wären in der Vergangenheit gefangen!
Welchen Beruf würden sie ausüben,wenn Sie keine Lehrerin sein dürften?



















Fragen: Mia Angersbach und Sofia Vierling, Fotos: Redaktion.


Sonntag, 11. Dezember 2016

Umfrage: Fremdsprachen

Viele sind zufrieden. Eine Umfrage zu Fremdsprachen in einer mathematisch-naturwissenschaftlichen und einer Sprachklasse in Jahrgang 8 mit erwartbaren und überraschenden Ergebnissen. Von Justina Dai und Valea Elß.


- die Profilwahl scheint insgesamt zu passen
- aber: deutlich mehr Zufriedenheit mit der eigenen Wahl in der Sprachklasse
- fast ausgeglichene Vorliebe für Sprachen und Naturwissenschaften im S-Profil
- Latein erscheint insgesamt schwierig, besonders aber der Sprachklasse
- Sprechen und Lesen von Sprachen sind weit vorne; Grammatik ist unbeliebt



Welche Fremdsprachen lernst du?

8m1.

8s1.

Bist du zufrieden mit deiner Wahl?

8m1.

 8s1.

Welche Fremdsprache findest du am schwierigsten?8m1.
8s1.

Was magst du lieber: mathematisch-naturwissenschaftliche oder sprachliche Fächer?

8m1.

8s1.


Was macht dir an Sprachen am meisten Spaß?

8m1.

8s1.




















Was ist deiner Meinung nach das Beste an Sprachen?

… sie im Urlaub oder auf einem Schüleraustausch anwenden zu können.
… sich besser im Ausland verständigen zu können.
… sich mit Menschen anderer Länder verständigen zu können.
… Dialoge zu schreiben.
… Medizin studieren zu können.
… eine neue Kultur kennen zu lernen.
… Jobs im Ausland annehmen zu können.
… neue Kommunikationsmöglichkeiten zu haben.
… der Spaß beim Sprechen.
… Einblicke in andere Sprachen zu bekommen.
… die Horizonterweiterung.
























Donnerstag, 8. Dezember 2016

Die drei ??? Kids

Du musst bescheiden sein und fleißig.“ Lennart Wiljes im Gespräch mit Boris Pfeiffer, einem der Autoren von „Die drei ??? Kids“


Boris Pfeiffer ist ein erfolgreicher Kinder- und Jugendbuchautor. Er hat über 30 Bände der bekannten Reihe „Die drei ??? Kids“ geschrieben und auch mehrere Buchreihen selbst erfunden und geschrieben (z. B. „Unsichtbar und trotzdem da!“, „Akademie der Abenteuer“ und „Das Wilde Pack“). 2017 wird ein neues Buch von ihm erscheinen. Es heißt „Die Unvollkommenen“. In vielen seiner Bücher gibt es neben der eigentlichen Geschichte eine ganze Menge mehr zu entdecken. Es geht dabei auch um Themen wie Freundschaft, Einsamkeit, Mitmenschlichkeit oder die eigene Identität.
Außerdem engagiert sich Boris Pfeiffer in unterschiedlichen Institutionen für die Verbesserung der Lesefähigkeiten von Kindern und hält oft und gerne Lesungen auf der ganzen Welt. Ich habe Boris Pfeiffer auf mehreren Lesungen kennengelernt, und er war so nett, mir ein paar Fragen zu beantworten.

Boris Pfeiffer
Wie sind Sie zum Bücherschreiben gekommen?
Das war ein Gemisch aus vielen Dingen, aus Fühlen und Gedanken. Ich sollte als Kind eigentlich ein Musikinstrument in der Schule lernen. Ich wurde dann auch von meinen Eltern auf Wunsch meiner Lehrer zum Klavierunterricht geschickt. Aber ich war unbegabt. Ich liebte es, Musik zu hören. Aber ich konnte keine Musik aus mir heraus bringen. Heute singe ich manchmal vor mich hin und schreibe auch sehr gerne Liedtexte für meine Musicals und Theaterstücke. Wenn ich diese Texte schreibe, dann singe ich sie mir innerlich auch vor. Aber mit den Fingern auf einem Klavier oder gar auf einer Geige komme ich nicht voran. Und ich habe auch theoretisch keine Ahnung von Musik.
Ich bin damals zum Jugendamt gegangen und habe dort vorgetragen, dass meine Eltern mich zum Klavierspielen zwingen. So habe ich erreicht, dass ich damit aufhören konnte. Ich fühlte das damals auch wirklich als Zwang. Stattdessen habe ich dann angefangen, oder eigentlich schon davor, und es dann ein wenig intensiver weiterbetrieben, Gedichte zu schreiben. Gedichte waren meine Musik. Und Sprache ist noch heute meine Musik.
Ich schreibe nicht, weil ich unmusikalisch wäre oder einen Ersatz für Musik suche. Ich schreibe Theaterstücke, Gedichten und Bücher, weil Schreiben meine Weltsprache ist, meine Art, an dieser Welt teilzunehmen. Und als Junge von etwa 13 Jahren habe ich erkannt, dass das Schreiben mir entspricht.

Warum schreiben Sie hauptsächlich Bücher für Kinder und nicht für Erwachsene oder Jugendliche?
Wahrscheinlich ist das gar nicht so. Ich habe als junger Mann ausschließlich für Erwachsene geschrieben. Und interessanterweise werden viele meiner Bücher auch heute von sehr vielen Erwachsenen sehr gerne gelesen. Ich habe Theaterstücke für Erwachsene gemacht, Hörspiele geschrieben, Gedichte für Erwachsene verfasst. Lediglich mein Erfolg als Autor ist über die Bücher für Kinder eingetreten. Meine Bücher und mein Schreiben für Kinder wurden in der Welt am stärksten wahrgenommen. So bin ich offiziell ein Kinderbuchautor geworden. Und ich schreibe und lese sehr gerne für Kinder.
Ich finde die Frage, warum jemand für Kinder schreibt, eigentlich auch etwas merkwürdig.
Warum sollte jemand nicht für Kinder schreiben? Warum sollte man eher für Erwachsene oder Jugendliche schreiben? Wenn ich mir diese Frage genau anschaue, dann verstehe ich sie nicht, ehrlich gesagt. Ich glaube, für Kinder muss man schreiben wie für Erwachsene, nur viel besser. Denn Kinder lassen einem nichts durchgehen.
Ich habe auch lange am Kindertheater gearbeitet. Am GRIPS Theater in Berlin. Ich habe dort Stücke inszeniert und geschrieben. Ich plane auch ein neues Stück für dieses Theater, zusammen mit einem Schauspieler, Jens Mondalski, in dem es um Lügen gehen wird. Alle Arten von Lügen.
Bosana: Pfeiffers erstes Stück für das GRIPS Theater
Ich glaube, dass Kinder ihre Autoren und ihre Autorinnen brauchen. Es muss Leute geben, die diese Unterscheidung zwischen Erwachsenen und Kindern nicht so rigoros machen, wie vielleicht die Berufs- und Arbeitswelt oder die Politik. Kinder sind schutzloser als viel Erwachsene. Es muss Menschen geben, die sich um die schutzlosen Wesen auf der Welt kümmern. Das können Kinder sein oder arme Menschen oder rechtlosen Menschen. Und es gibt sehr viele verantwortungsvolle Menschen, die sich der anderen gerne annehmen. Ich nenne hier einmal als Beispiel die Kids-Clubs der Fußballbundesliga, die sich um viele Kinder kümmern und bemühen, ihnen etwas zu geben. Ich nenne aber auch die Stiftung Fairchance oder die Berliner Schulpaten.
Auf unserer Welt geht es immer wieder um Gerechtigkeit und fehlende Gleichberechtigung.
Kinder leiden darunter. Sie leiden nicht unbedingt mehr als die Erwachsenen, die darunter leiden. Aber sie haben weniger Mittel, dagegen anzugehen. Und darum finde ich, wir sollten uns um die Kinder auf der Welt bemühen. Wir sollten Ihnen unser Bestes entgegenbringen. Ihnen eine Welt schaffen, die wir zusammen bestmöglich beleben können. Und ich glaube, das ist ein wesentlicher Teil meiner Arbeit.

Schreiben sie momentan an einem neuen Buch? Wenn ja, worum geht es?
Ja, ich schreibe an einem neuen Buch. Es geht um die Macht und die Schwäche der Vorstellungen und der Fantasie. Es geht um die Beeinflussbarkeit der Menschen und um den Kampf für Freiheit unserer Vorstellungen. Es geht auch um Graffiti, die lebendig werden. Und es geht um ein Mädchen, das aus dem Reich der Fantasie entführt wurde, um auf der Erde für die Macht einer skrupellosen Herrschaft missbraucht zu werden.
Das Buch heißt ‚Die Unvollkommenen‘ und wird höchstwahrscheinlich nächstes Jahr im Kosmos Verlag erscheinen.

Was haben Sie für Hobbys?
Ich habe keine klassischen Hobbys oder ich würde sie nicht so bezeichnen. Ich spiele aber sehr gerne Badminton, gehe sehr gerne wandern, liebe es, auf meinen eigenen Füßen durch die Welt unterwegs zu sein. Ich lese gerne, ich spreche sehr gerne mit Menschen, und ich liebe es, Orte zu sehen, an den ich zuvor noch nicht war.

Lesen Sie selber viel? Wenn ja, was?
Ich lese regelmäßig. Ich lese nicht sehr viel, weil ich am Tag nicht mehr als ein, zwei oder drei Stunden lesen kann. Ich lese Romane, analytische Berichte über die Welt, Einschätzungen von Lebensweisen, psychologische Bücher, historische Bücher, Zeitungen. Jeden Tag lese ich die Zeitung, mehrere Zeitungen, wenn ich Zeit dazu habe. Dazu Gedichte, ab und zu ein Bilderbuch, ab und zu ein Kinderbuch.
Ich lese sehr viele Mails, von sehr vielen Menschen, die mir schreiben. Ich lese gerne Sachbücher und ich lese sehr gerne Biografien und Autobiografien. Ich lese wirklich gerne. Ich denke mitunter, dass wenn ich alt bin und nicht mehr viel zu tun haben werde, dass ich dann nur noch spazieren gehen und lesen werde. Und natürlich mit meiner Frau zusammen sein.
Die liest noch viel mehr als ich. Und arbeitet auch noch mehr.

Wie lange schreiben Sie an einem Buch?
Diese Frage lässt sich nicht beantworten. Es gibt Bücher, dünnere Bücher, die ich in sechs Wochen geschrieben habe. Es gibt andere Bücher, meist dickere Bücher, die ich in sechs Monaten geschrieben habe. Und es gibt Bücher, über die ich zwei oder drei Jahre nachdenke und noch keine einzige Zeile zu Papier gebracht habe.

Wie viele Bücher schreiben Sie pro Jahr?
Auch diese Frage kann ich dir nicht beantworten. Ich habe in einem Jahr einmal zu viele Bücher geschrieben. Und danach habe ich mir gesagt, dass ich so viele Bücher in einem Jahr nie mehr schreiben würde. Habe ich auch nicht getan! Ich glaube, es waren damals fünf drei ??? Bücher.
Das war nicht gut. Das war zu viel. Ich habe das nie wieder gemacht und ich werde es auch nie wieder machen.
Ich schreibe immer genau so viel, wie meine Kraft und mein Wille und meine Vorstellung es zulassen. Ich schreibe das, was ich schreiben will. Aber es gibt keine Zahl, die das ausdrückt.

1. Band von Das wilde Pack
Was ist ihr persönliches Lieblingsbuch/Lieblingsreihe von ihren eigenen Büchern?
Nein, die gibt es nicht. Ich liebe nicht eines oder eine Reihe mehr als das oder die andere. Ich bin ungeheuer glücklich darüber, dass das Wilde Pack mittlerweile auf der Welt sehr viel berühmter ist als die drei ???.
Ich glaube, dass das Wilde Pack eine ganz eigene Kraft hat. Und ich freue mich, dass es in viele Sprachen übersetzt ist, dass in ein oder zwei Jahren ein Musical vom Wilden Pack in Shanghai aufgeführt werden wird.
Aber meinst du, ich würde deswegen meine drei ??? Bücher nicht mögen? Nein. Ich habe gerade ein Musical mit den drei ??? geschrieben, das nächstes Jahr in Stuttgart aufgeführt werden wird mit der wunderbaren Musik von Peter Schindler.
Ich liebe die Akademie der Abenteuer, die gerade auf Englisch übersetzt wird. Ich liebe das Wilde Pack, das gerade auf Spanisch und Englisch übersetzt wird. Ich liebe Unsichtbar und trotzdem da, Bücher, die von kaum jemandem gekannt werden und die trotzdem alle, die sie lesen, unglaublich lieben.
Ich liebe meinen neuen Roman. Und ich liebe meine alten Romane. Meine Bücher vergehen nicht. Sie leben in mir weiter und sie leben in den Menschen weiter, die sie lesen.
Es gibt kein Lieblingsbuch. Kein Mensch sollte ein einziges Lieblingsbuch haben. Es gibt immer mehr als ein Buch, das es wert ist gelesen, mitgelebt und durchdacht zu werden.

Haben sie außer Autor noch einen Nebenberuf? Wenn ja, welchen?
Nein, ich habe keinen Nebenberuf.

Woher kriegen Sie die Ideen für ihre Bücher?
Jedes Buch hat eine kleine Idee als Funken in sich. Irgendwo finde ich diese Idee. In einem Gespräch mit einem Menschen, bei einem Anblick von irgendetwas in der Welt. In einem Zeitungsartikel, in einem Traum.
Zu dieser Idee beginne ich mir Fragen zu stellen. Und dann beantwortet etwas in mir nach und nach diese Fragen und daran und aus diesen Antworten wächst die Geschichte. Und irgendwann ist sie so, dass ich sie aufschreiben kann.

Wie lange schreiben Sie pro Tag, und wie viele Seiten schaffen sie?
Das ist nicht immer gleich. Ich schreibe am liebsten am Tag 6-7 Stunden. Manchmal auch mehr, selten.
Ich schreibe gern am Morgen und ich schreibe gern am Abend. Und ich schaffe nie gleich viele Seiten. Es können zwei Seiten sein, es können aber auch drei Seiten sein und selten sind es auch einmal vier Seiten. Mehr Seiten sind es selten.
Schreiben ist kein schneller Prozess. Schreiben braucht Ruhe und Zeit.

Das Logo der Drei ??? Kids.
Würden sie den Beruf des Autors empfehlen? Und sind sie damit glücklich?
Ja, ich bin glücklich mit diesem Beruf. Für mich ist der Beruf des Autors ein reicher Beruf. Du weißt, ich halte auch sehr viele Lesungen, ich treffe Menschen, ich bereise die ganze Welt. Ich bin an Schulen auf nahezu allen Kontinenten der Welt gewesen. Ich bin in Deutschland unterwegs, wahrscheinlich in jedem Bundesland. Ich treffe Kinder, Bibliothekarinnen, Lehrer, gute Menschen aus Fußballvereinen, Leute, die für etwas einstehen, Menschen, die das Leben gestalten wollen. Dieses einsame Arbeiten am Schreibtisch und diese Treffen der Menschen mitten im Leben, das beides gehört zu meinem Leben dazu. Und dafür liebe ich diesen Beruf.
Ich bin diesem Beruf sehr dankbar. Ich bin meinen Büchern sehr dankbar, die mich so weit und so tief in die Welt bringen. Ja, ich kann diesen Beruf jedem empfehlen, der die Kraft hat und die Fantasie und den Willen zu schreiben und sich nicht entmutigen zu lassen. Es ist kein leichter Weg. Ich nehme an, kein Beruf ist ein leichter Weg. Es ist nicht so, dass man einfach schreibt und dann wird das alles gedruckt und man wird berühmt. Ich bin bis heute nicht berühmt. Meine Bücher kennen viele. Meine Bücher sind viele Millionen Mal verkauft. Und trotzdem kennt mich niemand. Jeder Fernsehspiele jeder Fußballer, alle, die im Fernsehen auftauchen sind viel, viel berühmter als ich. Kümmert mich das? Nein. Ich bin glücklich, wenn meine Bücher gelesen werden und die Menschen für ihr Leben bereichern. Das ist das beste.
Du musst bescheiden sein und tätig und fleißig, und bei dir selbst. Für alle, die das sein mögen, empfehle ich diesen Beruf, wenn sie Geschichten zu erzählen haben.


Fotos: http://www.borispfeiffer.de/

Freitag, 25. November 2016

WG-Geschichten VII

Ein Sturm zieht auf. Mia Angersbach und Sofia Vierling fragten Christian Schindler nach einem besonderen Erlebnis in seiner Zeit am WG


Im Januar 2007 befand ich mich mit der Skilanglauf-AG im Trainingslager in Oderbrück. Die Witterungslage war leider so, dass wir keinen Schnee hatten und uns auf der „grünen Wiese“ vergnügen mussten. Im Laufe der Woche bemerkten wir, dass es immer etwas windiger wurde, aber da dies für den Oberharz ein eher typisches Wetterphänomen ist, schenkten wir ihm keine besondere Beachtung.
Am Morgen des 18. Januars hörte ich dann im Radio die Meldung, dass das Orkantief Kyrill sich auf Norddeutschland zu bewege, und für den Nachmittag und die Abendstunden wurden erhebliche Sturmböen vorhergesagt, auch der Oberharz sei davon betroffen und man solle die Gipfelregionen der Mittelgebirge meiden.
Mit meinem begleitenden Kollegen, Herrn Gründel, beriet ich mich in dieser Sache, was nun zu tun sei, als ein Bus aus Braunschweig vor der Skihütte hielt. „Okay, da denkt jemand an uns und wir werden abgeholt,“ dachten wir. Leider nicht, der Bus war für die Gaußschule geschickt worden, die ihre Schüler evakuierte.
Daraufhin versuchte ich am frühen Nachmittag jemanden in unserer Schule zu erreichen, was jedoch nicht klappte.
Christian Schindler: das ruhige Auge im Orkan.
Zu dieser Zeit meldete das Radio, dass die Zufahrtsstraßen im Oberharz aufgrund von bereits umgestürzten Bäumen und den bevorstehenden Orkanböen gesperrt seien, außerdem sei der Katastrophenalarm ausgerufen worden, und man wurde aufgefordert, sich von Waldgebieten und aus der Nähe großer Bäumen fernzuhalten.
Wenn man Oderbrück und die Eintrachthütte kennt (mitten im Wald, umringt von ca. 30 Meter hohen Fichten) - dann fühlten wir uns doch spätestens jetzt  irgendwie angesprochen.
Also rief ich die Polizei an und wollte wissen, wer uns hier rausholt bzw. wie wir uns nun zu verhalten hätten. Die Antwort war kurz und knapp - eh schon alles zu spät, wir kommen nicht mehr raus, alle im Haus bleiben.
Mittlerweile hatten auch die Schüler mitbekommen, dass die Situation durchaus ernst war. Herr Gründel und ich verboten, vor die Tür zu gehen. Die Tatsache, dass die Hütte in unmittelbarer Nähe von großen Bäumen umringt ist, ließ uns beide diskutieren, ob man nicht die beiden Zimmer im Dachgeschoss räumen sollte, falls einer der Bäume auf das Haus kippen würde. Auch überlegten wir, welches der sicherste Platz in der Hütte sei, und wiesen die Schüler ohne weitere Erklärung an, die Kellerräume aufzuräumen. Der Gedanke war, dort notfalls ein Bettenlager zu errichten, was wir den Schülern jedoch nicht mitteilten.
Nach dem Abendbrot saßen die Schüler bei Gesellschaftsspielen zusammen und versuchten, sich die Zeit zu vertreiben und sich abzulenken. Mit den Oberstufenschülern war abgesprochen, dass sie aufgeteilt in den Zimmern der jüngeren schlafen sollten, um diese falls nötig zu beruhigen.
Wir verfolgten die Nachrichten am Radio, da es einen Fernseher damals in der Hütte noch nicht gab. Im Laufe des Abends wurde der Sturm immer heftiger, und gegen halb elf fiel der Strom aus!
Kein Licht, kein Radio! Wir gingen auf die Suche nach Kerzen und Zündhölzern. Zum Glück hatte eine Schülerin ein batteriebetriebenes Radio dabei , so dass wir die Nachrichten wieder verfolgen konnten.
Im Laufe dieses Abends und des folgenden Morgens bemerkten wir jedoch recht schnell, wie wichtig der Strom für uns war. So fiel ohne Strom die Heizung aus, und wir brauchten Decken, warme Jacken. Dann wurde uns klar, dass die Telefonanlage ebenfalls am Strom hing und sich mit ziemlicher Sicherheit die Eltern am nächsten Morgen melden würden, um sich nach unserem Befinden zu erkundigen.
So verbrachten wir den Rest der Nacht am Radio bei Kerzenschein in der Hütte. Die Schüler, welche nicht schlafen konnten, saßen mit uns im Aufenthaltsraum spielten Karten oder man erzählte sich bei Kerzenschein, eingehüllt in Decken, irgendwelche Anekdoten und Geschichten.
Am nächsten Morgen, es war gegen 6 Uhr, machte ich mich dann auf den Weg Richtung Achtermann, um dort Handyempfang zu bekommen, und unterrichtete unsere Schulsekretärin Frau Reineke, dass wir alle wohlauf die Nacht und Kyrill überstanden hatten.
Irgendwann gegen 10 Uhr hatten wir dann auch wieder Strom und wir konnten uns endlich einen Kaffee kochen, den wir wirklich brauchten.
Eine Nacht, über die ich heute noch oft mit den damaligen Schülerinnen und Schülern spreche, wenn man sich trifft.
Übrigens, als wir am nächsten Morgen vor die Hütte traten, sahen wir sie: zwei ca. 20 m hohe Fichten, ca. 15 m von der Hütte entfernt und umgestürzt. Zum Glück in Richtung des Waldes gekippt.


Foto:  Svenja Willenborg (2013), http://www.wilhelm-gym.de/berichte/2013/jtfo-skilanglauf/index.html

Dienstag, 8. November 2016

Hansekogge

Glücksfund. Ole Hinrichsen befragt Dr. Mike Belasus, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Deutschen Schiffahrtsmuseum, zur Bremer Kogge


Wann und wo haben Sie die Hansekogge gefunden?
Die sogenannte „Bremer Kogge“ wurde am 9. Oktober 1962 bei Baggerarbeiten in der Weser in Bremen gefunden.

Wie lange hat die Restaurierung gedauert?
Die Konservierung dauerte von 1982 bis 2000.

Wie viele Schiffe haben Sie insgesamt im Museum?
Viele Schiffe unterschiedlicher Art und Zeitstellung. Die genaue Zahl ist mir nicht bekannt.



In welcher Abteilung steht die Hansekogge?
Wir haben in diesem Museum keine Räume. Das Museum ist ein einziger Raum in unterschiedlichen Ebenen, die mit Treppen und Fahrstühlen zu erreichen sind. Türen gibt es nicht. Die Halle, in der die „Bremer-Kogge“ steht, wird „Koggehalle“ genannt.

Wie alt ist die Hansekogge ungefähr? Und wie konnte man das Alter bestimmen?
Das Holz für das Schiff wurde wahrscheinlich im Winter 1378/79 geschlagen. Das Schiff wurde dann vermutlich 1379 oder 1380 fertiggestellt. Somit ist das Schiff etwa 637 Jahre alt.

Haben Sie sich gefreut, als Ihr Team die Hansekogge gefunden hat?
Das Bremer Schiff ist ein Fund, der nicht von Mitarbeitern des Deutschen Schiffahrtsmuseums gemacht wurde. 1962 gab es das Deutsche Schifffahrtsmuseum noch nicht. Es wurde erst 1975 eröffnet. Damals wurde der Fund von Mitarbeitern des Bremer Focke-Museums geborgen. Wir hier im Deutschen Schiffahrtsmuseum sind aber sehr glücklich darüber, dass das Schiff gefunden wurde und viele Wissenschaftler in der ganzen Welt auch, denn es handelt sich beim Bremer Schiff um das bisher am besten erhaltene spätmittelalterliche Handelsschiff in Nordwest-Europa.



In welchem Zustand war die Hansekogge als Sie, sie gefunden haben?
Das Schiff war bei seinem Fund in einem sehr guten Zustand. Es fehlten nur wenige Teile. So ist die Steuerbordseite (rechts) komplett erhalten. Auch die hinteren Aufbauten, dass sogenannte Kastell, ist erhalten, wie auch ein querliegendes „Batspill“ und ein senkrechtes „Gangspill“, Winden, um das Tauwerk des Schiffes zu bewegen, Anker zu lichten usw. Für die Bergung musste das Schiff jedoch in seine Einzelteile zerlegt werden, da man es sonst nicht bewegen konnte.

Wie wurde die Hansekogge restauriert?
Das Schiff wurde zunächst von einem Bootsbauer in der „Koggehalle“ wieder zusammengebaut. Dann baute man einen großen Konservierungstank um das Schiff herum. Das Schiff, dessen Holzzellen während der langen Lagerung im Sand Weser schon stark zerfallen waren, wurde dann mit einer Mischung aus Kunstwachs (Polyethylenglycol, PEG) getränkt. Der Kunstwachs ersetzte so langsam das Wasser in den kaputten Holzzellen. Die Konzentration von Kunstharz im Wasser wurde stetig erhöht, bis genug davon in den Hölzern war, um diese zu stabilisieren. Dann wurde das Schiff über eine längere Zeit getrocknet.


Wie sah die Hansekogge aus, als Sie und Ihr Team sie gefunden haben?
Die Mitarbeiter des Focke-Museums, die den Fundplatz 1962 zuerst untersuchten haben am Anfang nur Teile des Schiffes sehen können, da es zum größten Teil noch im Sand steckte. Erst später konnte man erkennen, wie gut das Schiff tatsächlich erhalten war.



Bilder:
ww2.dsm.museum
https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=218748


Samstag, 29. Oktober 2016

Manga AG

Manga ist kein Kinderkram! Justina Dai und Valea Elß im Gespräch mit Chantal May, Leiterin der Manga AG


Mangas der AG-Mitglieder Niklas Kretzschmar ...
Wie fühlt es sich an, eine Leiterin zu sein?
Es macht Spaß, anderen mein eigenes Hobby vorzustellen. Man kann dabei Verantwortung und Erfahrung übernehmen. Außerdem würde ich gerne Lehramt studieren, und ich glaube, dass ich als Leiterin einer AG schon einmal ein bisschen reinschnuppern kann.

Was fasziniert dich an Mangas?
Man taucht dort in eine komplett neue Welt ein und kann dann mit den Charakteren mitfiebern! Die „echte“ Welt, finde ich dagegen, kann da leider nicht mithalten.

Was kann man in der Manga-AG machen?
Naja ..., man lernt, Mangafiguren zu zeichnen, oder sich mit anderen „Mangafreaks“ austauschen. Vielleicht gucken wir als Abschluss wir noch einen Anime.

Warum lohnt es sich, in die Manga-AG zu kommen?
Wir sind nett! Und unsere Atmosphäre ist „einigermaßen“ leise – wirklich! Man kann sich dort, wie schon gesagt, über Mangas austauschen.

Wie viele sind zurzeit in der Manga-AG?
Für eine AG sind wir schon ziemlich viele. Ich glaube 17.

Für wen ist die Manga-AG? Wer kann da mitmachen?
Theoretisch kann hier jeder mitmachen, alle, die eben Interesse haben. Es ist egal, aus welcher Klasse, Hauptsache, es sind nette, respektvolle Leute.

... Irem Tas und ...
Du hast doch bei Walk'n Art das Werbeplakat designed. Wie bist du darauf gekommen?
Nicht ich bin darauf gekommen, sondern mein Kunstlehrer. Er hatte mich gefragt, ob ich gerne das Werbeplakat designen möchte, und ich war sofort Feuer und Flamme. Es gab halt Regeln, was abgebildet werden sollte. Aber insgesamt gesehen, konnte ich sehr frei sein.

Wie lange dauert es, so ein Bild fertigzustellen?
Ach, das ist sehr unterschiedlich. Für manche, wie zum Beispiel das Werbeplakat, habe ich mit Schulzeit ungefähr zwei Tage gebraucht. Für andere aber nur zwei Stunden.

Was braucht man, um so ein Bild zu malen?
Hm … Stifte, Papier, Radiergummi und auf jeden Fall eine kreative Idee!

Wenn du für einen Tag eine Mangafigur sein könntest, welche wärest du?
Das ist schwer … Aber ich möchte unbedingt eine Protagonistin sein. Vielleicht die aus „Supernatural“.


Warst du schon einmal in Japan?
Noch nicht, aber es ist einer meiner großen Träume, einmal dorthin zu reisen und mich umzusehen. Ich würde unbedingt das japanische Essen probieren, denn das ist sehr lecker! Außerdem würde ich in das Butler Café gehen und natürlich einen japanischen Manga kaufen.

Soll dein Beruf einmal etwas mit Mangas zu tun haben?
Als Kunstlehrerin würde ich auch Mangas durchnehmen, wenn man das darf. Vielleicht würde ich auch Synchronsprecherin für Mangas werden.

Leakadziya (Lola) Tsiufayeva.
Wann hast du damit angefangen, Mangas zu zeichnen, und wie bist du auf dieses Hobby gekommen?
In der Stadtbücherei fand ich vor über drei Jahren einige Manga-Bücher, die ich ansprechend fand. In den Sommerferien traf ich eine Freundin, die auch gerade angefangen hatte, sich für Mangas zu interessieren. Ich las eine Manga-Buchreihe, die ich von ihr auslieh. So war mein Interesse geweckt.

Hast du ein Vorbild? Wenn ja, welches?
Ich habe sogar drei Vorbilder: Mayu Sakai, Kayoru und Anna Tanemura. Ihr Stil und ihre Geschichten sind einfach schön!

Machst du auch manchmal Cosplay? Was macht dir daran am meisten Spaß?
Ja, das mache ich, allerdings als erfundener Charakter. Und ich mache es echt gerne, weil man eine andere Person verkörpern kann und sich in diese Person hineinversetzen kann. Man kann sozusagen für einen Tag jemand anders sein.



Wo hast du gelernt, Mangas zu zeichnen?
Teils habe ich es mir selbst beigebracht oder mir Tipps aus dem Internet geholt. Aus Büchern habe ich auch viel gelernt und in der alten Manga-AG habe ich ebenfalls Erfahrungen gesammelt.

Etwas, das du der Öffentlichkeit schon immer einmal sagen wolltest?
Etwas, das ich schon immer einmal der Öffentlichkeit mitteilen wollte … Manga ist kein Kinderkram! So!





Freitag, 21. Oktober 2016

Witze

Kissen weg. Witze, zusammengestellt und illustriert von Lena Geller



Ein leidenschaftlicher Angler geht Eisfischen. Als er ein Loch in die Eisfläche geschlagen hat, ertönt eine Stimme: „Hier gibt es keine Fische!“
Der Mann geht weiter, klopft ein neues Loch ins Eis. Wieder ist die Stimme zu hören: „Hier gibt es keine Fische!“
Beim dritten Mal hebt der Mann die Angel zum Himmel und fragt: „Bist du es, o Herr. „ Darauf die Stimme: „Nein, ich bin nur der Platzwart vom Eisstadion.“


Ich hatte einen Traum, dass ich ein riesiges Brötchen aß. Als ich aufwachte, war das Kissen weg.

Gehen zwei Eskimos nach Hause. Fragt der eine den anderen: „Wo ist eigentlich dein Iglu?“ Erschreckt der andere: „Oh nein, ich hab‘ das Bügeleisen angelassen!“