Montag, 4. Mai 2015

WG-Anekdoten III


Ein wunderbarer Sommertag. Anna Rzeppa und Sofia Vierling fragten Gerhard Thamm van Balen nach einem bemerkenswerten Erlebnis am WG

Was mir an schönen WG-Erlebnissen in Erinnerung ist? Da weiß ich gar nicht, wo beginnen und wo aufhören. Grund zur Freude gibt es an den WG-Schultagen oft. Und immer sehe ich mich in meiner Überzeugung bestärkt, dass unsere Schule eine wirklich großartige Schülerschaft hat.
Von einem dieser Ereignisse will ich hier berichten.
Im Jahr 2010 feierte das Wilhelm-Gymnasium seinen 125. Geburtstag. Zahlreiche Festveranstaltungen fanden statt. Auch eine Wanderung aller 1000 Schülerinnen, Schüler, Lehrerinnen und Lehrer kreuz und quer durch den Harz war geplant.
Wer Unternehmungen dieser Art auf den 17. August legt, rechnet mit strahlendem Wetter, sonnenbeschienenen Wegen und Wanderpausen auf duftenden Blumenwiesen.
Nun, am 17. August 2010, als die 25 WG-Sonderbusse am Hauptbahnhof gen Süden rollten, war der Braunschweiger Himmel grau. Kaum saßen wir auf unsern Plätzen, fielen die ersten Tropfen. Am Torfhaus dann, als es hieß, das wohlgeheizte Auto zu verlassen, regnete es ohne Unterlass, Nebel zog auf und kalt war es wie im Winter.
Mir war mulmig zumute. Würden die 6. Klassen, bei denen ich mitgefahren war, sich weigern, in dieses „Sauwetter“ hinauszusteigen? Würden sie in schlechter Laune versinken? Würden sie sich in den Regenunterstand flüchten und die aufgeweichten Wege für unpassierbar erklären?
Nichts von alledem! Tatendurstig kletterte die 6b, die 6c und die 6d aus dem Bus, man warf rasch das Regenzeug über, gönnte der Wanderkarte einen Blick („Wo ist denn hier der Brocken?“) und machte sich energisch auf den Weg – so energisch, dass sich mancher Wanderschuh aus dem schlammigen Boden gar nicht so schnell lösen konnte wie der WG-Wanderer wandern wollte.
Auf dem Brocken: die Klassen 6d ...

... 6c und
6b
Auf menschenleeren Wegen zog der Jahrgang 6 des Wilhelm-Gymnasiums, immer wieder von Regenschauern geschüttelt, von kleinen Bächen zu Umwegen gezwungen und von Nebelschwaden umwabert, bester Laune dem Gipfel entgegen – und kam in Rekordzeit dort an.
Auf dem Gipfel dann das unentbehrliche Klassenfoto als Beweis für Eltern und Freunde: 6c, 6d und 6e, flankiert von ihren Lehrern Herrn Miltkau, Herrn Timme und Frau Titze.
In gleichem Galopp folgte der Abstieg. Müde, nass und schlammbespritzt kamen wir am Torfhaus-Parkplatz wieder an.
Was immer sie auf den langen Wegen durch den regenversunkenen Harz zu bereden hatten, in einem waren sich die Sechstklässler völlig einig: Das heute war ein wunderbarer Sommertag!


Fotos: WG-Homepage, 19.08.2010

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