Als meine Oma an ihrem 65. Geburtstag plötzlich verschwand – eine Kurzgeschichte von Lona Ma.
Teil 1
Teil 2: folgt
Ich heiße Eve Carter und lebe mit meinem Vater und unserer Perserkatze Rica in Stuttgart. Meine Mutter ist gestorben, als ich acht Monate alt war, denn sie litt an Krebs. Ich bin Einzelkind – und das ist auch gut. Denn ALLE, wirklich alle aus meiner Klasse haben Geschwister, und sie sagen andauernd, dass Geschwister das SCHLIMMSTE sind. Deshalb möchte ich lieber kein Risiko eingehen. Ich bin in der Siebten und gehe auf das Ludwig-Scholler-Gymnasium in die Klasse 7c. Meine Lieblingsfächer sind Mathe und Chemie. Meine Hassfächer sind Englisch, Deutsch und so ziemlich alle anderen Sprachen. Meine Hobbys sind Querflöte, Zeichnen, Lesen und Rätsel lösen. Ich HASSE Sport. Ich finde das viel zu anstrengend. Die Ausnahme ist Schwimmen. Da schwitzt man zumindest nicht.
Ich denke, jetzt habt ihr mich besser kennengelernt.
Eine Stunde später, es ist sieben Uhr. Im Sommer wache ich immer so früh auf, wegen der Sonne. Aber ich bin sowieso Frühaufsteher. Ich beschloss, zu meiner besten Freundin Samantha, auch Sam genannt, zu gehen. Unterwegs sah ich ein knallrotes Auto von Porsche. Ich kannte es, es war das Auto meiner Oma. Sie stieg aus, und ich sah eine dunkelbraunhaarige Frau, die ein neongelbes, knielanges Kleid und einen schwarzen Sonnenhut trug. ,,Oma!“ Ich freute mich so sehr, sie zu sehen, denn das letzte Mal war vor … sechs Jahren oder so. Oma antwortete: ,,Ach, Eve! Du bist ja groß geworden!“ Das kennt bestimmt jeder! Die Erwachsenen müssen das IMMER sagen.
Ich führte Oma in unsere Wohnung. Mein Papa schlief noch. Typisch! Meine Oma ist zum Glück eine ganz schön coole Oma. Sie erlaubt sich sogar ab und zu einen Streich bei uns. Oma ging ins Bad und kam ein paar Sekunden später mit einem Glas Wasser mit. Ich musste grinsen, denn das tat sie immer. Sie schlich sich an Papa heran, gefolgt von einem „Ahh!“ und „Mama! Du hier?“. Ich wollte mich eigentlich im Hintergrund halten, aber dann musste ich sofort los prusten: „Puhahahahahahaha!“ Papa war zwar daran gewöhnt, aber er hätte echt nicht damit gerechnet, dass Oma so früh kommt. Sie hatte eigentlich vor, erst am Samstag zu kommen.
12:34. Wir saßen im Garten mit Limonade und Kuchen und redeten über unseren geplanten Urlaub, Schule, Arbeit und andere Sachen. Ach, und was ich noch erwähnen sollt: Heute war Omas 65. Geburtstag.
12:34. Wir saßen im Garten mit Limonade und Kuchen und redeten über unseren geplanten Urlaub, Schule, Arbeit und andere Sachen. Ach, und was ich noch erwähnen sollt: Heute war Omas 65. Geburtstag.
Dann wollten wir zum Zoo. Wir gingen also raus und stiegen in unseren gelben Golf. Angekommen kauften wir uns Tickets und gingen rein. Ganz am Anfang war der Streichelzoo. Normalerweise war der Streichelzoo weiter hinten, aber was soll‘s. Wir gingen rein und fütterten die Schäfchen und Ziegen mit dem gekauften Futter. Es sind viel zu viele Sachen, die ich hier aufschreiben könnte, deshalb überspringe ich diesen Teil und erzähle direkt den aufregenden Teil.
Bei der Rückfahrt bin ich wohl eingeschlafen. Ich lag nämlich auf dem Sofa, als ich aufwachte. Ich wollte nach Oma gucken, aber sie war weg. Ich fragte Papa, aber er sagte nur, dass Oma kurz einkaufen war. Nach drei Stunden aber, kam Oma nicht zurück. Ich rief Sam an und fragte sie, ob sie meine Oma gesehen hätte. ,,Hi, Sam. Meine Oma war heute hier, aber sie ist plötzlich nicht mehr da. Hast du vielleicht eine dunkelbraunhaarige Frau um die sechzig mit einem gelben Kleid gesehen?“ - ,,Nee, sorry. Leider nicht. Du kannst ja rüber kommen. Wir könnten nach ihr suchen. Hier in der Gegend oder so.“ Also ging ich zu Samantha. Wir liefen zum Park, nicht weit von hier, aber Oma war auch hier nicht. Ich versuchte Oma anzurufen, aber ich hatte keinen Empfang.
Nach einer Weile wurde es ernst. Wir fanden auf einer Bank eine Zeitung einen Artikel, wo stand, dass in letzter Zeit viele Entführungen vorgekommen sind. Da bekamen wir Panik. ,,Oh, Mann, Eve! Was ist, wenn deine Oma entführt wurde? Was dann?“ Ich wusste auch nicht weiter. „Keine Ahnung. Wir könnten die Polizei rufen.“ Aber das taten wir nicht, denn wir fanden, es sei zu früh.
Da ich nach einer Weile wieder Empfang hatte, rief ich Papa an und sagte ihm, dass ich bei Samantha übernachten würde. Er war einverstanden. Aber in echt wollten Sam und ich uns nur weiter auf die Suche nach Oma machen. Bald würden wir in Schwierigkeiten geraten, aber das kommt später dran.
Wir hatten uns VERLAUFEN. Und das am Abend um 21 Uhr. Bald würde die Sonne untergehen. Wir liefen einfach blind weiter und kamen, zur großen Überraschung, an den Flughafen! In diesem Moment bekam ich eine Nachricht von Oma. Sie schrieb: Eve, ich werde wohl erst in ein paar Tagen wiederkommen. Ich bin an einem Ort, der s...
Komisch. Wieso hatte Oma den Satz nicht zuende geschrieben. Plötzlich war ich mir zu 100% sicher, dass sie entführt wurde. Da Samantha und ich Taschen dabei hatten, sah es wohl so aus, als würden wir in einem Flugzeug irgendwo hin fliegen wollen. Deshalb kam ein Wachmann und sagte:
,,Ihr beiden, wollt ihr denn jetzt einsteigen? Wir fliegen in 10 Minuten.“ Dann schob er uns die Treppe hinauf in das Flugzeug. Er hat uns gar nicht gefragt, ob wir Tickets haben, aber er hat es wohl vergessen. Wir wollten ihm noch sagen, dass wir nicht mitfliegen, aber dann ertönte eine Stimme:,,Liebe Passagiere und Passagierinnen, in zwei Minuten fliegen wir. Bitte schnallen sie sich an und legen Sie alle ihre elektronischen Geräte weg. Vielen Dank!“ Nun war es entgültig zu spät. Wir hörten das Rollen der Flugzeugreifen und hoben ab. Wir wussten nicht, wohin wir fliegen würden. Aber dann schlief ich ein.
Eine Stimme weckte mich. ,,Liebe Passagiere und Passagierinnen, wir sind in Kona am Kona International Airport angekommen. Bitte nehmen Sie ihr Gepäck und steigen Sie aus. Wir wünschen ihnen schöne Urlaubstage!“
Hä? Sam und ich verstanden die Welt nicht mehr. Wo liegt denn KONA? Ich schaute auf meine Uhr und registrierte, dass wir 20 Stunden geflogen sind! Wir stiegen aus und sahen uns um. Die Luft war feucht und warm und laut Wetterbericht war es 35 Grad. Es fühlte sich wie in den Tropen an. Mein Handy machte „Bing-Dada“ und ich sah eine Nachricht von Oma. Dort stand: Südlich - Rechts - Links - Surrey Street.
Was sollte DAS denn jetzt bitte sein??? Aber wir taten einfach das, was dort stand. Südlich gehen, nach rechts, links, in die Surrey Street - und ups, wo waren wir denn jetzt gelandet? Wir standen mitten auf einem Friedhof. Die Sonne war auch schon untergegangen und es machte uns wirklich Angst. Eine Fledermaus flog über uns hinweg und der Schatten im Mondlicht sah aus wie ein Vampir. Es war auch kühler geworden, 20 Grad war es jetzt. Plötzlich hörten wir ein Geräusch und es piepste und fiepste. Das war SO unangenehm und GRUSELIG. Wir versuchten auf unseren Jacken einigermaßen einzuschlafen, aber vergebens. Irgendwann dösten wir dann aber doch ein.
Wie es weiter geht, erzähle ich euch nächstes Mal. Tschüss!
Bei der Rückfahrt bin ich wohl eingeschlafen. Ich lag nämlich auf dem Sofa, als ich aufwachte. Ich wollte nach Oma gucken, aber sie war weg. Ich fragte Papa, aber er sagte nur, dass Oma kurz einkaufen war. Nach drei Stunden aber, kam Oma nicht zurück. Ich rief Sam an und fragte sie, ob sie meine Oma gesehen hätte. ,,Hi, Sam. Meine Oma war heute hier, aber sie ist plötzlich nicht mehr da. Hast du vielleicht eine dunkelbraunhaarige Frau um die sechzig mit einem gelben Kleid gesehen?“ - ,,Nee, sorry. Leider nicht. Du kannst ja rüber kommen. Wir könnten nach ihr suchen. Hier in der Gegend oder so.“ Also ging ich zu Samantha. Wir liefen zum Park, nicht weit von hier, aber Oma war auch hier nicht. Ich versuchte Oma anzurufen, aber ich hatte keinen Empfang.
Nach einer Weile wurde es ernst. Wir fanden auf einer Bank eine Zeitung einen Artikel, wo stand, dass in letzter Zeit viele Entführungen vorgekommen sind. Da bekamen wir Panik. ,,Oh, Mann, Eve! Was ist, wenn deine Oma entführt wurde? Was dann?“ Ich wusste auch nicht weiter. „Keine Ahnung. Wir könnten die Polizei rufen.“ Aber das taten wir nicht, denn wir fanden, es sei zu früh.
Da ich nach einer Weile wieder Empfang hatte, rief ich Papa an und sagte ihm, dass ich bei Samantha übernachten würde. Er war einverstanden. Aber in echt wollten Sam und ich uns nur weiter auf die Suche nach Oma machen. Bald würden wir in Schwierigkeiten geraten, aber das kommt später dran.
Wir hatten uns VERLAUFEN. Und das am Abend um 21 Uhr. Bald würde die Sonne untergehen. Wir liefen einfach blind weiter und kamen, zur großen Überraschung, an den Flughafen! In diesem Moment bekam ich eine Nachricht von Oma. Sie schrieb: Eve, ich werde wohl erst in ein paar Tagen wiederkommen. Ich bin an einem Ort, der s...
Komisch. Wieso hatte Oma den Satz nicht zuende geschrieben. Plötzlich war ich mir zu 100% sicher, dass sie entführt wurde. Da Samantha und ich Taschen dabei hatten, sah es wohl so aus, als würden wir in einem Flugzeug irgendwo hin fliegen wollen. Deshalb kam ein Wachmann und sagte:
,,Ihr beiden, wollt ihr denn jetzt einsteigen? Wir fliegen in 10 Minuten.“ Dann schob er uns die Treppe hinauf in das Flugzeug. Er hat uns gar nicht gefragt, ob wir Tickets haben, aber er hat es wohl vergessen. Wir wollten ihm noch sagen, dass wir nicht mitfliegen, aber dann ertönte eine Stimme:,,Liebe Passagiere und Passagierinnen, in zwei Minuten fliegen wir. Bitte schnallen sie sich an und legen Sie alle ihre elektronischen Geräte weg. Vielen Dank!“ Nun war es entgültig zu spät. Wir hörten das Rollen der Flugzeugreifen und hoben ab. Wir wussten nicht, wohin wir fliegen würden. Aber dann schlief ich ein.
Eine Stimme weckte mich. ,,Liebe Passagiere und Passagierinnen, wir sind in Kona am Kona International Airport angekommen. Bitte nehmen Sie ihr Gepäck und steigen Sie aus. Wir wünschen ihnen schöne Urlaubstage!“
Hä? Sam und ich verstanden die Welt nicht mehr. Wo liegt denn KONA? Ich schaute auf meine Uhr und registrierte, dass wir 20 Stunden geflogen sind! Wir stiegen aus und sahen uns um. Die Luft war feucht und warm und laut Wetterbericht war es 35 Grad. Es fühlte sich wie in den Tropen an. Mein Handy machte „Bing-Dada“ und ich sah eine Nachricht von Oma. Dort stand: Südlich - Rechts - Links - Surrey Street.
Was sollte DAS denn jetzt bitte sein??? Aber wir taten einfach das, was dort stand. Südlich gehen, nach rechts, links, in die Surrey Street - und ups, wo waren wir denn jetzt gelandet? Wir standen mitten auf einem Friedhof. Die Sonne war auch schon untergegangen und es machte uns wirklich Angst. Eine Fledermaus flog über uns hinweg und der Schatten im Mondlicht sah aus wie ein Vampir. Es war auch kühler geworden, 20 Grad war es jetzt. Plötzlich hörten wir ein Geräusch und es piepste und fiepste. Das war SO unangenehm und GRUSELIG. Wir versuchten auf unseren Jacken einigermaßen einzuschlafen, aber vergebens. Irgendwann dösten wir dann aber doch ein.
Wie es weiter geht, erzähle ich euch nächstes Mal. Tschüss!
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