„Wir sind alle in der Pflicht“. Abschluss der Interviewreihe über Fridays for Future von Jan-Marten Kleine-Besten.
Als ich die Idee für diese Interviewreihe hatte, waren Menschen auf der ganzen Welt, wie auch in Deutschland, bei Demonstrationen im Rahmen der Fridays-for-Future-Bewegung aktiv. Viele Tausend Schülerinnen und Schüler gingen freitags auf die Straße, um in Gemeinschaft auf das Problem des Klimawandels aufmerksam zu machen und sich zu engagieren.
Die damals 15 Jahre alte Greta Thunberg setzte die Demonstrationen in Gang, als sie sich das erste Mal am Freitag, den 20. August 2018, vor das schwedische Reichstagsgebäude in Stockholm setzte, um auf den Klimawandel aufmerksam zu machen. Mit der Botschaft „Schulstreik fürs Klima“ sorgte sie weltweit für Aufmerksamkeit. Anschließend wurde ihr Anliegen durch die Medien weiterverbreitet. Schon bald begannen erste größere Demonstrationen auch in Deutschland. In Braunschweig fand auf dem Schlossplatz die erste Fridays-for-Future-Demonstration im Februar 2019 statt. Aber nicht nur Schülerinnen und Schüler beteiligten sich an den Demonstrationen, sondern auch Studentinnen und Studenten und bald auch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unter dem Motto „Scientists for Future“.
Doch wie stellen sich Mitglieder von Fridays-for-Future-Demonstrationen, Politiker oder die Umweltbeauftragte unserer Schule Klimaschutz/Umweltschutz in Zukunft vor? Was unternehmen Sie vielleicht heute schon, um die Umwelt zu schützen oder den Klimawandel einzudämmen?
Das erste Interview habe ich mit Christoph Bratmann, Vorsitzender des Schulausschusses im Stadtrat in Braunschweig, geführt. Aus seiner Sicht könne jeder etwas für den Umweltschutz tun, keiner sei dabei aus der Verantwortung zu nehmen. Doch er beteuert auch, dass das ganze Problem nur global zu lösen sei: „Global betrachtet hängt vieles an den USA, China und Indien“. Trotzdem seien die Europäer nicht aus der Verantwortung. In Braunschweig seien viele Entscheidungen in die richtige Richtung getroffen worden, indem sich die Löwenstadt zum Beispiel zur Umgestaltung von 16 Hektar Fläche für Wildbienen ausgesprochen hat. Herr Bratmann nutze, sofern möglich, auf Dienstfahrten öfters Alternativen zum Auto.
Für die zweite Interviewpartnerin Antje E. Kapsch, Lehrerin und Mitwirkende für Umweltschutz an unserer Schule, sind in der Zukunft vor allen Dingen Projekte im Bereich der nachhaltigen Bildung sowie die Verringerung des Ressourcenverbrauchs wichtig. Sie selber beteiligt sich bereits jetzt an Projekten für mehr Umwelt/-Klimaschutz. Im Rahmen des Projektes „WeGo for future - tomorrow is now“ engagiert sie sich unter anderem an unserer Schule. Die Repair-AG unserer Schule erwähnte sie ebenfalls als eine gute Möglichkeit für mehr Ressourcenschutz. In Zukunft würde sie sich vor allen Dingen einen geringeren Ressourcenverbrauch sowie eine frühe nachhaltige Bildung wünschen.
Aus der Sicht von Moritz von Bachmann, Co-Organisator der Fridays-for-Future-Demonstrationen in Braunschweig, sei zunächst erst einmal die Politik in der Pflicht. Gesetze und Initiativen könnten laut Moritz viel zum Umweltschutz beitragen. Er wünscht sich in Zukunft von Politikern weniger Pseudo-Klimaschutz, anstatt echte Veränderungen anzuregen. Für Moritz von Bachmann ist die Reduzierung von Treibhausgasen ein fester Bestandteil seiner Lebensweise geworden, indem er zum Beispiel Second-Hand-Kleidung kauft oder das Verkehrsmittel für seinen Schulweg verändert hat.
Zum Schluss möchte ich den Appell von Volker Ovelgönne, Direktor des WG, nennen, der an die Schülerschaft ein Statement per E-Mail zu den Fridays-for-Future-Demonstrationen abgegeben hat. Er stellte heraus, dass die Folgen des Klimawandels vor allem uns als Schülerinnen und Schüler als die „Generation Z“ betreffen.
Aus meiner Sicht hat die Interviewreihe unterstrichen, wie wichtig das Thema Umweltschutz in der Gesellschaft geworden ist. Dabei haben die Fridays-for Future-Demonstrationen den Gedanken zunächst verbreitet und anschließend in der Gesellschaft gestärkt. Es steht für die meisten Menschen heutzutage außer Frage, sich zum Beispiel mit dem eigenen CO2-Fußabdruck beschäftigen und in Zukunft Veränderungen an der eigenen Lebensweise vorzunehmen.
Mir selbst ist durch die mediale Aufmerksamkeit zum Thema bewusst geworden, wie viel jeder einzelne Mensch täglich durch vermeintlich „normale“ Tätigkeiten, wie zum Beispiel den Weg zur Schule oder zur Arbeit oder die eigene Ernährung, die Auswirkungen auf das Klima/die Umwelt, sowohl ins Positive als auch ins Negative verändern kann. Nun wird es spannend werden, welche Ideen zur Eindämmung des Klimawandels sich umsetzen bzw. weiterführen lassen.
Wichtig ist für mich der Gedanke geworden: Jeder von uns kann etwas zu Veränderungen für unsere künftige Umwelt/das zukünftige Klima beitragen, ganz im Sinne des folgenden Zitats:
„Sei du selbst die Veränderung, die du dirwünschst für diese Welt.“
Mahatma Gandhi