Drei Stunden Üben am Tag. Die
preisgekrönte Pianistin Tsuzumi Namikawa im Gespräch mit Valea Elß.
Tsuzumi Namikawa besucht die zwölfte
Klasse am WG und hat beim Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“
2014 einen ersten Preis bekommen. Jetzt zählt sie zu den besten
jungen Klavierspielerinnen Deutschlands. Sie gibt auch Konzerte, wie
auf Veranstaltungen, in der Schule, an Musikschultagen und beim
„Tastentaumel“, einem Klavierfestival im Braunschweiger Land.
Außerdem spielt sie im Duo mit einer Schülerin der Gaußschule.
Seit wann spielst du Klavier?
Seit ich fünf bin,
also seit 13 Jahren.
Wie bist du auf das Instrument
gekommen?
Wir hatten ein
E-piano zu Hause stehen, da meine Mutter das Instrument sehr mochte
und auch für drei Monate Unterricht hatte.
Wie oft übst du am Tag?
Ich übe drei
Stunden am Tag, am Wochenende noch mehr, da ich dort keine Schule und
mehr Zeit habe.
Hast du ein Vorbild ?
Ja, ich finde
Hélène Grimaud toll.
Spielst du lieber etwas Schnelles
oder Klassik?
Ich spiele generell
nur Klassik.
Hast du ein Lieblingslied von den
Stücken, die du spielst?
Ich mag alle
Lieder, Bach oder auch Beethoven spiele ich sehr gern.
Was für Tipps würdest du jemandem
geben, der mit Klavier anfängt?
Man muss natürlich
Lust haben und viel üben, aber ein guter Lehrer ist auch sehr
wichtig.
Möchtest du in deiner späteren
Berufslaufbahn etwas mit dem Klavier oder Musik generell zu tun
haben?
Ja, auf jeden Fall
möchte ich mich später ganz intensiv mit der Musik und dem Klavier
beschäftigen. Allerdings hat man als Pianistin nicht sehr viele
Chancen, denn die Konkurrenz ist stark. Aber natürlich soll es viel
mit dem Klavier zu tun haben, die Musikhochschule ist mein Ziel.
Hast du schon mal ein anderes
Instrument gespielt oder spielst du ein anderes Instrument?
Ich wollte mal,
Geige hätte mich interessiert, aber nein, ich spiele kein anderes
Instrument.
Was machst du außer Klavierspielen
an Hobbys?
Pokémon
interessieren mich, aber ansonsten nimmt die Schule sehr viel Platz
ein.
Wo hast du das Klavierspielen
gelernt?
Zuerst in Japan,
dann fünf bis sechs Jahre in München in einer Musikschule,
schließlich hier bei einem Lehrer, der auch bei einer Musikschule
Unterricht macht, allerdings nehme ich nicht von der Musikschule aus
Unterricht, sondern privat. Eine Schülerin von der Gaußschule, mit
der ich auch Duos spiele, nimmt ebenfalls bei ihm Unterricht.
Wie hast du dich gefühlt, als du
von deinem Erfolg bei „Jugend musiziert“ erfahren hast?
Natürlich freut
man sich riesig, aber man sollte nicht nur an den Preis denken,
sondern auch einfach Spaß haben.
Gab es jemanden, der dich motiviert
hat, bei „Jugend musiziert“ mitzumachen?
Eigentlich nicht,
ich habe schon vor meinem Erfolg jedes Mal mitgemacht. Aber es ist
natürlich wichtig, dass viele Leute hinter dir stehen, wie bei mir
meine Familie und auch die Schule. Viel Unterstützung ist wichtig.
Es gibt mehrere Etappen, wie bei der Mathe-Olympiade, bei denen du
immer wieder weiterzukommen versuchst. Außerdem gibt es Ebenen, die
Regional-, Bundes- und Landesebene.
Man schickt Stücke ein und muss vorspielen, die Juroren bewerten das
dann und vergeben Punkte, zum Beispiel für musikalische Gestaltung.
Man hat für das Vorspiel 20 Minuten
Wie lange
hast du in Japan gelebt und was bedeutet Dir die japanische Kultur?
Ich habe neun Jahre in Japan gelebt. Japan ist meine Heimat, auch
wenn ich das Land nur einmal im Jahr besuchen kann. Ich denke und
besitze japanische Werte und Moral und lege auch viel Werte darauf
(Höflichkeit, Freundlichkeit und so weiter). Dennoch hatte ich keine
großen Schwierigkeiten, als wir nach Deutschland gezogen sind,
obwohl die Kulturen durchaus sehr unterschiedlich sind.
Fotos: privat
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