Der Web-Test: Tim Kneisel hat Interessantes im Netz erspäht.
Wenn einem etwas gefallen hat, sei es ein Restaurantbesuch, ein Film oder ein Urlaubsort, möchte man das Erlebnis oft weiterempfehlen. Häufig scheitert es aber daran, dass man auf Bewertungsportalen einen Text schreiben soll – wozu man dann doch nicht unbedingt Lust hat.
Bei Amen kann man alles mit wenigen Klicks in einem einzigen Satz bewerten. Das führt natürlich zu Übertreibung und undifferenzierten Meinungen (man kann nicht den Zimmerservice des Hotels loben, das Essen aber tadeln), bei einer großen Menge von Bewertungen ist das Portal für eine erste oder generell einfache Meinungsbildung aber eine gute Hilfe.
Wie funktioniert die Bewertung? Auf der Startseite von Amen können wir zunächst auswählen, ob wir eine Person, einen Ort oder einen Gegenstand bewerten wollen. Dann können wir das Thema unserer Bewertung benennen – beispielsweise „Leonardo DaVinci“. Als nächstes dürfen wir zwischen den vorgegebenen Behauptungen „The Best“ und „The Worst“ wählen. Danach geben wir eine Kategorie an, zum Beispiel „Erfinder“ (beziehungsweise in diesem Fall „inventor“, da es Amen bisher nur auf Englisch gibt), abschließend schreiben wir einen Satzbaustein wie „Ever“, „This Year“ oder „born in Italy“.
Wenn wir die Bewertung abgegeben haben, kommen wir zu einer Liste der nach Meinung der anderen Amen-Benutzer besten Erfinder aller Zeiten und können so sehen, dass Leonardo da Vinci zwischen Albert Einstein und Steve Jobs auf dem zweiten Platz liegt.
Wie es in den meisten sozialen Netzwerken möglich ist, können wir auch hier anderen Benutzern folgen, um ihre Bewertungen auf unserer Startseite zu sehen. Wir haben außerdem die Möglichkeit, den Bewertungen entweder mit „Amen“ zuzustimmen oder sie mit „Hell no!“ zu verneinen und dann zum Beispiel anzugeben, dass unserer Meinung nach „Inception“ und nicht „2001: Odyssee im Weltraum“ der beste Film aller Zeiten ist.
Dass man mit Amen auch Spaß haben kann, zeigen Themen wie „The Best german saying ever“, unter dem man Sätze wie „You are walking me animally on the cookie“ oder „Everything has an end but the sausage has two” finden kann. Oder auch das Ranking der „besten Wege“ mit Antworten wie „Mehr-weg“, „Um-weg“, „Heim-weg“ oder „Ich-bin-dann-mal-weg“ .
Amen ist zurzeit in der Entwicklung, deshalb fehlt momentan auch noch eine Suchfunktion. Eine App für Smartphones wird zwar ebenfalls entwickelt, ist aber noch nicht mit anderen Apps verknüpft.
Das Portal hat die Chance, sich zu einem wirklich tollen und hilfreichen Service zu entwickeln. Man könnte zum Beispiel über sein Smartphone nach dem besten Restaurant in der Umgebung suchen und sich den Weg dorthin augenblicklich mittels Google Maps anzeigen lassen, oder nach guten Liedern des eigenen Lieblingsgenres suchen und diese dann gleich kaufen. Bisher ist Amen jedoch noch nicht viel mehr, als ein Zeitvertreib.
Wer nun Lust bekommen hat, Amen einfach selbst einmal auszuprobieren, kann sich unter getamen.com registrieren und gleich mit Bewerten loslegen.