Mittwoch, 25. November 2015

Kinder-Uni Braunschweig


Monster gibt es, weil es Menschen gibt. Prof. Dr. Rüdiger Heinze referierte bei der Kinder-Uni über die Frage „Warum gibt es Monster?“ 

Was ist eigentlich die Kinder-Uni? Von Moritz von Bachmann und Jessica Krawczyk.
Der Kinder-Uni-Ausweis unseres Autors Moritz.
Die Kinder-Uni ist eine Art Universität für Kinder. Sie findet immer im September und November an Samstagen statt. Man darf mit einem Ausweis, den man vorher besorgen muss, oder mit einem Anmeldebuch in die Vorlesung kommen. Die Kinder-Uni ist kostenlos.
Im Wintersemester 2015/16 zum Beispiel waren diese und andere Themen dran: „Wer summt denn da im Elektromotor“, „Warum gibt es Monster?“ oder „Weltraummüll – wie viele Trümmer fliegen um die Erde?“. Natürlich darf man auch Fragen stellen, und es gibt ein kleines Quiz, bei dem man tolle Preise gewinnen kann, aber die Chance ist eher niedrig, denn es sind ja über 100 Kinder, die sich beteiligen. Zu gewinnen gibt es z. B. ein T-Shirt oder eine CD.

Vorlesung „Warum gibt es Monster?“ (7. November 2015). Von Moritz von Bachmann
Zu Anfang der Vorlesung erzählte Professor Dr. Rüdiger Heinze vom Englischen Seminar eine „Monsterregel“, die ihm als Kind beigebracht wurde: Wenn ein Körperteil über meine Bettkante hinausschaut, so Heinze, darf ein Monster mich angreifen. Natürlich gibt es keine echten Monster, aber in unserer Vorstellung sind sie fast unzählbar, erklärte der Professor.
Dann gab er den Kindern den Auftrag: „Zeichnet mir mal ein Monster“. Als der Großteil fertig war, holte er vier Kinder auf die Bühne, die ihre Monster erklärten. Es gab eines, das fliegen konnte, eine Mischung aus Frankenstein und einem Sorgenfresser, einen Vampir und einen „Monster-Dino“. Das Thema mit den Mischungen griff Heinze gleich auf und erklärte, dass sich so eine Mischung Hybrid nennt. Monster lassen sich oft an ihrem außergewöhnlichen Aussehen festmachen. Doch das trifft nicht immer zu. „Denkt mal an Lord Voldemort. Der sieht auch eigentlich wie ein Mensch aus, aber ist ein Monster“, sagte der Professor. Dann fuhr er fort: „Monster leben an den kuriosesten Orten, zum Beispiel unterm Bett oder im Gulli. Sie haben auch alle ihre eigenen Fähigkeiten, Rechte und Geschichten. Manche bewachen einen Ort oder eine Grenze. Oder vielleicht sogar ein Geheimnis.
Danach stellte und erklärte er die Frage: „Was bedeutet eigentlich das Wort Monster? Monster bedeutet zwar Monstrum, aber auch Zeichen. So wie die Verkehrszeichen hat auch jedes Monster seine Bedeutung. Das gibt auch den Hinweis darauf, dass Monster nicht nur böse sind. Manche sind gut und manche sind böse. So ist es auch bei Harry Potter. Oder bei ,Der Herr der Ringe’ und ,Der Hobbit’. Überall wo gute Monster sind, sind auch böse Monster. Überall wo böse Monster sind, sind auch gute.“
Am Ende jeder Vorlesung dürfen die anwesenden Kinder immer drei Fragen stellen. Da dieses Mal die Vorlesung kürzer als sonst war, waren es ein paar mehr.

Wie lange gibt es eigentlich schon Monster?
Schon länger als es Pyramiden gibt, also mehrere zehntausend Jahre bestimmt.

Wer erfindet eigentlich Monster?
Ihr alle! Als ihr vorhin Monster gezeichnet habt, da habt ihr welche erfunden.

Wie viele Monster gibt es denn?
Also echte gibt es keine, aber die Monster, die es in den Vorstellungen der Menschen gibt, sind unzählbar. In jeder Sekunde kommen neue dazu.

Wer hat das erste Monster erfunden?
Das waren schon die Steinzeitmenschen. Sie hatten Dinge, die sie sich nicht erklären konnten. Zum Beispiel das Feuer. So ist vielleicht der Drache entstanden.

Nach dem Ende der Veranstaltung kann man immer auf die Bühne kommen und seine eigenen Fragen stellen. Dabei habe ich Dr. Rüdiger Heinze vom Englischen Seminar noch interviewt.

Kinderuni-Vorlesung: „Warum gibt es Monster“, Interview mit Prof. Dr. Rüdiger Heinze 

Wie sind Sie auf das Thema der Vorlesung gekommen?
Das war wohl mein Interesse an Monstern.

Wie lange haben Sie gebraucht, um die Vorlesung auszuarbeiten?
Also eigentlich seit meiner Kindheit, denn alle Monsterfilme, die ich mir damals angesehen habe, haben in diese Vorlesung mit reingezählt. Aber für diese Vorlesung speziell: vier Tage.

Haben Sie vor Ihren oder anderen Kindern eine Testvorlesung gehalten?
Vor Freunden und vor meinen Patenkindern. Eigene Kinder hab‘ ich keine.

Womit würden Sie andere Kollegen überzeugen, auch eine Kinder-Uni Vorlesung zu halten?
Es macht einfach unglaublich viel Spaß und die Kinder wollen einfach da sein. Studenten wollen nicht immer da sein, manchmal wollen sie nur den Stempel.

Außerdem besuchte ich noch die nächste Vorlesung der Kinder-Uni und interviewte die Professorin.

Kinderuni-Vorlesung: Mama und Papa fahren grün – die Brennstoffzelle macht’s möglich! Frau Prof. Dr. Ulrike Krewer, Institut für Energie- und Systemverfahrenstechnik (14.11.2015)

Wie sind Sie auf das Thema der Vorlesung gekommen?
„Ich beschäftige mich an der TU auch mit der Brennstoffzelle und arbeite auch mit VW zusammen um die Brennstoffzelle in die Autos zu bringen.

Wie lange haben Sie gebraucht, um die Vorlesung auszuarbeiten?
Wir haben zehn Tage gebraucht.

Haben Sie vor Ihren oder anderen Kindern eine Testvorlesung gehalten?
Nein, wir haben nur gestern eine Art Generalprobe gemacht.

Womit würden Sie andere Kollegen überzeugen, auch eine Kinder-Uni Vorlesung zu halten?
Damit dass man ganz viel Spaß auf der Bühne hat und ganz viele junge Leute für sein Thema interessieren kann.

Kinder-Studenten im Hörsaal Audimax der TU Braunschweig.
Bildquellen: Prof. Dr. Rüdiger Heinze; https://www.tu-braunschweig.de/presse/veranstaltungen/kinderuni

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