Donnerstag, 8. September 2011

Cowboys, Indianer, Aliens

„Cowboys vs. Aliens“ ist neu im Kino. Es geht um einen Western mit Zukunft. Es geht um einen Film, der neues wagt. Tim Kneisel hat ihn sich angesehen.

Warum besuchen uns Außerirdische eigentlich immer nur in der Gegenwart oder der Zukunft? Das ist scheinbar der Grundgedanke hinter dem relativ unbekannten Comic „Cowboys & Aliens“ gewesen, das jetzt verfilmt wurde. Der Genre-Mix aus Western und Science-Fiction klingt zwar zunächst nach einer verrückten Idee, ist aber erstaunlich gut gelungen.

Ein Mann wacht allein in der Wüste auf, ohne auch nur die leiseste Ahnung, wer er ist, wieso er in der Wüste liegt oder was für ein merkwürdiges Metallarmband er um sein Handgelenk trägt. Er schafft es, sich zur nächsten Stadt durchzuschlagen, wo er erfährt, dass er der gesuchte Räuber Jake Lonergan ist, der den mächtigsten Mann in der Gegend, Woodraw Dolarhyde, bestohlen hat. Doch als es zur Konfrontation zwischen den beiden kommt, wird die Stadt von Raumschiffen, die von den Einwohnern für Dämonen gehalten werden, angegriffen und fast vollständig zerstört. Dabei stellt sich heraus, dass Jakes Armband eine Waffe der Außerirdischen ist und die einzige Möglichkeit der Menschen darstellt, etwas gegen die Raumschiffe auszurichten. Nachdem die Aliens den Rückzug angereten haben, verbünden sich Jake, Dolarhyde und die anderen Überlebenden, um herauszufinden, woher die Flugmaschinen gekommen sind und um die entführten Dorfbewohner zurückzuholen…

Als erstes fällt an dem Film die tolle Besetzung auf: James Bond und Indiana Jones themselves spielen die Hauptrollen, zudem sind unter anderem Schauspieler aus „Iron Man 2“ und „Tron: Legacy“ zu sehen. Die Regie führte Jon Favreau, der durch die ersten beiden „Iron Man“-Teile bereits Erfahrung mit Actionfilmen hat. Das merkt man auch, denn technisch ist an „Cowboys & Aliens“ wirklich nichts auszusetzen. Die Effekte sind durchweg überzeugend, der Soundtrack ist eine gute Mischung aus klassischer Western- und Science-Fiction-Filmmusik und die Kameraarbeit trägt viel zur Wild-West-Atmosphäre in der ersten Filmhälfte bei. Natürlich kann man bei einem Film, dessen zentraler Handlungspunkt bereits im Titel steht, keine ausgefeilte Story erwarten, aber die Geschichte ist in sich logisch und recht gut erzählt. Selbst die kleineren Rollen haben ihren eigenen Charakter, nur die eigentliche Hauptfigur Jake Lonergan kommt dabei etwas zu kurz – was natürlich vor allem an seinem fehlenden Gedächtnis liegt. Der Film hat stellenweise einen tollen trockenen Humor, von dem etwas mehr nicht geschadet hätte. Das und eine etwas unglaubwürdige Wendung im Mittelteil sind allerdings die einzigen Schwächen des Drehbuchs – an dem ja auch immerhin ganze fünf Autoren gearbeitet haben.

Etwas fragwürdig ist lediglich die FSK-Freigabe, da die Actionszenen am Ende des Filmes und allgemein alle Szenen, in denen die Aliens selbst auftreten, wohl selbst in Begleitung ihrer Eltern für Kinder unter zehn zu brutal sein dürften. Dieser Kritikpunkt richtet sich aber eher an die FSK als an den Film selbst.

Insgesamt ist „Cowboys & Aliens“ ein guter Film, der durch seinen Genremix eine interessante Abwechslung darstellt. Er regtvielleicht nicht gerade das Gehirn an, ist aber durchaus unterhaltsam.

Wertung: 7 von 10 coolen Anti-Alien-Armbändern

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